Meinen wir das Gleiche oder sind wir grundverschieden? Religionen im Kreuzfeuer der Kritik ihrer Geltungsansprüche
Gleichheit als Grundwert? - Ringvorlesung (WiSe 2013-2014)
58 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Bewegung ist eine Grundeigenschaft des Lebens. Bewegung besagt
auch, dass sich Lebewesen verändern entsprechend den
Umweltbedingungen und ihrer eigenen Dynamik. Aktion und Reaktion
auf Impulse sind wechselseitige Anpassungsmuster. Das ist das
Prinzip der Evolution. Auch die menschliche Entwicklung ist
ständige Veränderung. Ob die physische Evolution des Menschen
abgeschlossen ist oder seit einigen Jahrzehntausenden nur zu
vorläufiger Ruhe gekommen ist, wissen wir nicht. Auf jeden Fall hat
die kulturelle Evolution die Anpassungsleistung des Menschen
übernommen. Die kulturelle Evolution ist die Anpassungsleistung an
sich verändernde Bedingungen der Mit- und Inwelt: klimatisch,
sozial, psychisch. Auch Religionen sind kulturelle
Anpassungsleistungen, die Grundstrukturen des Menschlichen (Leiden
und Ekstase) in immer neuen Konstellationen adaptiv formen. Der
Mensch formt sich durch eigene Gestaltung. Anthropologische
Universalia drücken sich in kulturellen Spezifika aus. Wir meinen
also einerseits das Gleiche, drücken dies aber verschieden aus.
Daraus ergeben sich konträre und auch kontradiktorische
Widersprüche in den formulierten und impliziten Geltungsansprüchen
von Religionen. Ist dadurch Gleichheit unmöglich? Ist Gleichheit
oder Gleichwertigkeit ein biologisch/kulturell mögliches Ziel oder
eine ideologische Verschleierung von Machtansprüchen? Sind
Religionen per se auf Konfrontation angelegt oder gibt es
Möglichkeiten für Kooperation in Konkurrenz? Was bedeutet dies für
die politische Bedeutung und Entwicklung der Religionen in einer
globalisierten Welt?
auch, dass sich Lebewesen verändern entsprechend den
Umweltbedingungen und ihrer eigenen Dynamik. Aktion und Reaktion
auf Impulse sind wechselseitige Anpassungsmuster. Das ist das
Prinzip der Evolution. Auch die menschliche Entwicklung ist
ständige Veränderung. Ob die physische Evolution des Menschen
abgeschlossen ist oder seit einigen Jahrzehntausenden nur zu
vorläufiger Ruhe gekommen ist, wissen wir nicht. Auf jeden Fall hat
die kulturelle Evolution die Anpassungsleistung des Menschen
übernommen. Die kulturelle Evolution ist die Anpassungsleistung an
sich verändernde Bedingungen der Mit- und Inwelt: klimatisch,
sozial, psychisch. Auch Religionen sind kulturelle
Anpassungsleistungen, die Grundstrukturen des Menschlichen (Leiden
und Ekstase) in immer neuen Konstellationen adaptiv formen. Der
Mensch formt sich durch eigene Gestaltung. Anthropologische
Universalia drücken sich in kulturellen Spezifika aus. Wir meinen
also einerseits das Gleiche, drücken dies aber verschieden aus.
Daraus ergeben sich konträre und auch kontradiktorische
Widersprüche in den formulierten und impliziten Geltungsansprüchen
von Religionen. Ist dadurch Gleichheit unmöglich? Ist Gleichheit
oder Gleichwertigkeit ein biologisch/kulturell mögliches Ziel oder
eine ideologische Verschleierung von Machtansprüchen? Sind
Religionen per se auf Konfrontation angelegt oder gibt es
Möglichkeiten für Kooperation in Konkurrenz? Was bedeutet dies für
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