Folge 11: Die deutsch-österreichische Hyperinflation
Zurück in die Finanz-Zukunft
1 Stunde 32 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Geldgeschichte(n): Die deutsch-österreichische Hyperinflation Im
Rahmen unseres deutsch-österreichischen Verständigungsprojekts
vereinen mein Bloggerkollege Clemens Faustenhammer und ich die zwei
schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte,
miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere
Finanz-Zukunft. Die elfte Folge der Geldgeschichten ist eine
Themenfolge anlässlich des einhundertsten Jahrestags der
Hyperinflation, die sowohl in Deutschland wie Österreich gewütet
hat. Das bedeutet auch diesmal, dass wir uns gemeinsam dem
Leitthema widmen und in diesem Fall unsere jeweilige
landsmannschaftliche Perspektive einnehmen. Nach Unterzeichnung des
Versailler Diktatfriedens stand das Deutsche Reich mit geschätzten
200 Prozent der Wirtschaftsleistung in der Kreide. Zudem musste für
den im Zuge des Ersten Weltkrieges massiv aufgeblähten
Beamtenapparat und Millionen von Kriegsversehrten aufkommen. Ferner
drückten die in Goldmark zu leistenden Reparationen, die aufgrund
der protektionistischen Politik der Entente, die selbst bei den USA
hoch verschuldet waren, kaum durch Exporte zu refinanzieren waren,
zumal Deutschland ein wichtiges industrielles Zentrum verloren
hatte. In Kombination mit den sich im Parlament unversöhnlich
gegenüber stehenden Parteien beste Voraussetzungen für eine
sprichwörtliche Geldentwertung, deren Bekämpfung erst unter den
Vorzeichen existenzieller Not im November 2023 gelang. Zuvor
erlebte das auf einst auf grundsolidem fiskalischen und monetären
Fundament errichtete Kaiserreich, die Einkommenssteuersätze
beliefen sich auf maximal vier Prozent und der Reichsbank war der
Kauf von Staatsanleihen verboten, ein monetäres Armageddon, welches
die Mittelschicht auslöschen und die Saat für den nächsten
weltweiten Waffengang mit ausbringen sollte. Weiters erläutern wir
in dieser Themenfolge, welche seltsamen Blüten die Hyperinflation
in der noch jungen Republik Deutsch-Österreich trieb. Fraglos war
die Ausgangssituation ähnlich zu jener beim einstigen Bündnisbrüder
Deutschland, dennoch in unterschiedlichen Aspekten gänzlich anders.
Auf Basis der diktierten Friedensbedingungen, die im Vertrag von
Versailles festgehalten wurden. Markierte das Ende der
Habsburgermonarchie eine schwerwiegende Zäsur. Die territoriale
Desintegration bedeutete gleichzeitig eine Fragmentierung des in
sich funktionierenden Wirtschaftsraumes Österreich-Ungarn. Zur
Finanzierung der existenziellen Lebensmittelsubventionen bedienten
sich die politischen Vertreter an der Druckerpresse nach Kriegsende
emsig. Spätestens ab 1921 weichte die galoppierende Inflation, eine
"Erbschaft" noch aus dem verhängnisvollen Krieg, einer
hyperinflationären Phase. Als sich der ohnehin verbreitete Glauben
an die eigene Lebensunfähigkeit Österreichs nun wahre Gestalt
anzunehmen drohte, kam die ersehnte Hilfe von internationaler
Seite. In Form der von den Entente-Mächten garantierten
Völkerbund-Anleihe konnte der Hyperinflation schlagartig Einhalt
geboten werden. Dass sich die Gläubiger immense Kontrollrechte
zusicherten und die staatliche Souveränität abseits der
parlamentarischen Kontrolle beschnitten, war dabei wohl noch der
angenehme Part der "Genfer Sanierung" … Eine frische Folge unseres
gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen
Geldgeschichten erscheint an jedem letzten Freitag im Monat!
Medienempfehlungen: Adam Ferguson: Das Ende des Geldes Lothar
Höbelt: Die Erste Republik Österreich (1918–1938) Dieter Stiefel:
Camillo Castiglioni Roman Sandgruber: Österreichische Geschichte
Ingo Sauer: The influence of the central bank’s assets on the
exchange rate and the price level Frank Stocker: Die Inflation
von 1923 Hjalmar Schacht: Die Stabilisierung der Mark Herwig
Wolfram: Österreichische Geschichte
Rahmen unseres deutsch-österreichischen Verständigungsprojekts
vereinen mein Bloggerkollege Clemens Faustenhammer und ich die zwei
schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte,
miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere
Finanz-Zukunft. Die elfte Folge der Geldgeschichten ist eine
Themenfolge anlässlich des einhundertsten Jahrestags der
Hyperinflation, die sowohl in Deutschland wie Österreich gewütet
hat. Das bedeutet auch diesmal, dass wir uns gemeinsam dem
Leitthema widmen und in diesem Fall unsere jeweilige
landsmannschaftliche Perspektive einnehmen. Nach Unterzeichnung des
Versailler Diktatfriedens stand das Deutsche Reich mit geschätzten
200 Prozent der Wirtschaftsleistung in der Kreide. Zudem musste für
den im Zuge des Ersten Weltkrieges massiv aufgeblähten
Beamtenapparat und Millionen von Kriegsversehrten aufkommen. Ferner
drückten die in Goldmark zu leistenden Reparationen, die aufgrund
der protektionistischen Politik der Entente, die selbst bei den USA
hoch verschuldet waren, kaum durch Exporte zu refinanzieren waren,
zumal Deutschland ein wichtiges industrielles Zentrum verloren
hatte. In Kombination mit den sich im Parlament unversöhnlich
gegenüber stehenden Parteien beste Voraussetzungen für eine
sprichwörtliche Geldentwertung, deren Bekämpfung erst unter den
Vorzeichen existenzieller Not im November 2023 gelang. Zuvor
erlebte das auf einst auf grundsolidem fiskalischen und monetären
Fundament errichtete Kaiserreich, die Einkommenssteuersätze
beliefen sich auf maximal vier Prozent und der Reichsbank war der
Kauf von Staatsanleihen verboten, ein monetäres Armageddon, welches
die Mittelschicht auslöschen und die Saat für den nächsten
weltweiten Waffengang mit ausbringen sollte. Weiters erläutern wir
in dieser Themenfolge, welche seltsamen Blüten die Hyperinflation
in der noch jungen Republik Deutsch-Österreich trieb. Fraglos war
die Ausgangssituation ähnlich zu jener beim einstigen Bündnisbrüder
Deutschland, dennoch in unterschiedlichen Aspekten gänzlich anders.
Auf Basis der diktierten Friedensbedingungen, die im Vertrag von
Versailles festgehalten wurden. Markierte das Ende der
Habsburgermonarchie eine schwerwiegende Zäsur. Die territoriale
Desintegration bedeutete gleichzeitig eine Fragmentierung des in
sich funktionierenden Wirtschaftsraumes Österreich-Ungarn. Zur
Finanzierung der existenziellen Lebensmittelsubventionen bedienten
sich die politischen Vertreter an der Druckerpresse nach Kriegsende
emsig. Spätestens ab 1921 weichte die galoppierende Inflation, eine
"Erbschaft" noch aus dem verhängnisvollen Krieg, einer
hyperinflationären Phase. Als sich der ohnehin verbreitete Glauben
an die eigene Lebensunfähigkeit Österreichs nun wahre Gestalt
anzunehmen drohte, kam die ersehnte Hilfe von internationaler
Seite. In Form der von den Entente-Mächten garantierten
Völkerbund-Anleihe konnte der Hyperinflation schlagartig Einhalt
geboten werden. Dass sich die Gläubiger immense Kontrollrechte
zusicherten und die staatliche Souveränität abseits der
parlamentarischen Kontrolle beschnitten, war dabei wohl noch der
angenehme Part der "Genfer Sanierung" … Eine frische Folge unseres
gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen
Geldgeschichten erscheint an jedem letzten Freitag im Monat!
Medienempfehlungen: Adam Ferguson: Das Ende des Geldes Lothar
Höbelt: Die Erste Republik Österreich (1918–1938) Dieter Stiefel:
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