Beschreibung

vor 10 Jahren
Untersuchungsgegenstand ist (migrations)biografisches und quasi
professionelles Erfahrungswissen älterer, herkunftsheterogen
verorteter Migranten und Migrantinnen in dem Tätigkeitsfeld des
Migrations- und Integrationsengagements in Deutschland. Es wird
untersucht, wie das Wissen von vornehmlich älteren, erfahrenen
Menschen mit Migrationsgeschichte in der Unterstützung für andere
Migranten modifiziert in neuen Integrationsstrategien in
Erscheinung tritt. Die Verbindung von (Erfahrungs-)Wissen und
konkreter Praxis erfordert eine sozialkonstruktivistisch und
hermeneutisch wissenssoziologisch angelegte
Arbeitskonzeptualisierung. Die theoriegerierende Analyse
empirischen Materials (fünfundzwanzig biografisch-narrative und zum
Teil leitfadengestützte Interviews) liefert eine Forschung jenseits
festgelegter Bindestrich-Soziologien (Alters-, Migrations- oder
auch Engagementsoziologie). Die Ergebnisse spiegeln typische
Haltungen, Handlungen und Funktionen der Unterstützung bei
engagierten Migranten und Migrantinnen, die quer zu
ethnischkulturellen Grenzen in einem neu gedeuteten
Tätigkeitsrahmen zwischen Distanz gegenüber ‚Dritten‘ und
persönlicher Nähe zu Hilfesuchenden stattfinden. Die Wahl der
Untersuchungsgruppe ermöglicht es, Hybriditätsperspektiven auf
Identität von Migranten auch auf ältere Menschen auszuweiten –
gerade, wenn es um ihr praktisches Engagement für Migranten geht.
Das Untersuchungsfeld, im Sinn einer selbst gedeuteten
Zuständigkeit von Befragten für Hilfesuchende, beinhaltet und
perspektiviert wiederum zugleich neue Definitionen von
bürgerschaftlichem beziehungsweise zivilgesellschaftlichem
Engagement.

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