“Ich bin dann mal weg!”

“Ich bin dann mal weg!”

Wenn sich Feuerwehrleute freiwillig in Katastrophengebiete begeben
17 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
“Schatz…. ich muss mal ein paar Tage weg!” So oder ähnlich fangen
Geschichten an, die Feuerwehrleute und deren Angehörige erleben.
“Wo musst Du denn hin? Ähm, tja, wir haben ein Kontingent für
Griechenland geplant, da sind doch gerade so heftige Waldbrände. Ja
und da willst Du jetzt hin? Spinnst Du?” Voller Begeisterung
erläutert er: “Insgesamt besteht allein unser hessisches
Hilfeleistungskontingent aus 168 Mitgliedern der kommunalen
Feuerwehren sowie der Hilfsorganisationen. Zwei Alle
Kameraden/innen sind erfahren und kennen sich aus. Sind mit einem
Waldbrandmodul auf den Weg nach Griechenland. Angedacht ist ein
rund zweiwöchiger Einsatz mit autarker Versorgung.” Toll entgegnet
der/die Partner/in! Aber, wenn Angehörige solche “Botschaften”
hören, dann geht in deren Kopf zunächst einmal etwas ab, nämlich
ein Film. Der innere Film! Er/sie sieht die Bilder aus Tagesschau
und heute-Journal oder von welchem Sender auch immer. Brennende
Feuerwalzen und Rauch über dutzende von Quadratkilometer. Die
Meldungen der Nachrichtensprecher hallen im Kopf nach. Schlimmste
Katastrophe seit, dutzende von abgebrannte Siedlungen, halbe Dörfer
abgebrannt, X Menschen bereits um’s Leben gekommen, darunter Y
Helfer(innen). Der familiäre Zoff scheint vorprogrammiert. Soll ich
in Zukunft alleine Leben, bist Du Lebensmüde, hast Du ein Testament
gemacht? Was kann denn der Feuerwehrmensch da noch erwidern? Naja,
gut ausgebildet, tolles Equipment, hier in D auch gefährlich im
Einsatz, wir haben exzellente Katastropheneinheiten, viel geübt,
können wir alles, hatten wir hier ähnlich auch schon…. usw. Aktives
Zuhören! Das alles hört der/die Angehörige aber schon nicht mehr,
denn die Bilder im Kopf reißen nicht ab. Die Angst um den/die
Liebste(n) ist übermächtig, jetzt soll er/sie aber spüren, was ich
davon halte… und weiter gehen die Streitereien. Das kann schon
grenzwertig für die Beziehung werden. Was sollte man jetzt tun, was
kann man tun? Spielt gemeinsam ein Spiel, ein ernst gemeintes
Spiel: den Perspektivwechsel gepaart mit “meine ehrliche Emotion”.
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