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Beschreibung
vor 3 Jahren
Zimmerbrand im Mehrfamilienhaus. Das EG ist total verraucht. Aus
dem OG winken bereits verängstigte Menschen an Fenstern. Der
Einsatzleiter ist mit dem ersten L-Zug vor Ort. Es ist der
Wehrführer, eine erfahrene Feuerwehrführungskraft. Sofort lässt er
nachfordern und erteilt dann ganz ruhig seine Befehle. Nach dem
Einsatz waren 2 Verletzte mit Rauchgasintox zu verzeichnen. 1
ältere Dame ist in der Nachbarwohnung der Brandwohnung durch
Rauchgase um’s Leben gekommen. Bei der Einsatznachbereitung ist der
Wehrführer fast verzweifelt. Wenn man es gewusst hätte, wäre der
zweite Trupp in die linke und nicht in die rechte befohlen worden.
“So ein Mist. Wir hätten sie vielleicht retten können.” Ein
erfahrener Gruppenführer klopft im beruhigend auf die Schulter. “Du
hast alles gegeben, das konntest du nicht wissen, sowas passiert
eben, mach dich nicht verrückt.” “Ich weiß nicht”, sagt ein
19-jähriger Truppmann, “was soll das Gejammere, dafür bist du doch
gewählt”! Das hat gesessen… Was möchte man spontan dem jungen
Kameraden entgegenhalten? Soll man ihn beschimpfen, ihm mangelnde
Kameradschaft vorwerfen, oder um was geht es ihm eigentlich? Die
Auswüchse solcher Bemerkungen sind oft der Frust über das eigene
Leben oder das eigenen Feuerwehrleben. Möglicherweise abgelehnte
Lehrgangsteilnahme, vergessene Beförderungen, die Bandbreite der
möglichen “Kränkungen” ist groß. Der erfahrene Wehrführer wird wohl
noch eine Weile an diesem Einsatz knabbern. Natürlich konnte er das
nicht wissen, aber es bleibt in solchen Fällen das “aber”. Führen
heißt immer auch entscheiden. Das wird dir in Führungslehrgängen
erklärt. Manifestieren wird sich das aber erst mit deiner
Führungserfahrung. Führungskräfte sind grundsätzlich Menschen.
Menschen machen Fehler. Der Punkt ist, dass du alles nach
bestmöglichem Wissen und Gewissen entschieden hast. Entscheidungen
mit langfristiger Folge und Wirkung können gedreht gewendet,
bewertet, mit entsprechenden Lösungsmatrixen bearbeitet und
irgendwann dann auf grundsolider Basis entschieden werden. Da
können trotzdem Fehler passieren, aber du hast keinen Zeitdruck. In
diesen Fällen ist, das erfahren wir in vielen Workshops, Vorträgen,
Gesprächen und Konfliktsituationen immer wieder, der
Perspektivwechsel eine Wundermethode. Die Situation aus der Sicht
der/des anderen zu bewerten und dann nochmal aus neutraler Position
hilft meistens, grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. Im
Einsatzfall geht das nicht. Hier helfen bei superschnellen
Entscheidungen, die zu treffen sind, nur Ausbildung und dein
“Gefühl”. Ja manchmal müssen wir nach Gefühl entscheiden, wenn es
mehrere Möglichkeiten gibt und wir schnell entscheiden müssen. Das
Gefühl wird im wesentlichen von Erfahrungen geprägt. Deshalb
sollten junge Führungskräfte eine zeitlang mit erfahrenen
Führungskräften mitlaufen, damit sie ein Gefühl für
Einsatzsituationen bekommen. Was aber machen wir nun mit dem jungen
Mann und seiner Kritik? Der erfahrene Gruppenführer nimmt ihn sich
zur Seite und klärt ihn ganz kurz darüber auf, was Kameradschaft
bedeutet. Das macht er unter 4 Augen. Denn Bloßstellen vor der
Mannschaft wäre ein Führungsfehler! Wir wünschen dir ganz viel Spaß
mit der Podcastfolge. Erfahre hier mehr über unsere Arbeit:
www.brand-punkt.de Heute Abend erscheint unser erster Newsletter
2021, hier noch kostenfrei abonnieren:
https://brand-punkt.de/newsletter-anmelden/ Wir würden uns freuen,
wenn dir die Folge gefallen hat und uns deine Gedanken und
Anregungen hierzu auf Instagram, Facebook oder auf unserer Homepage
unter unserem Post mitteilst. Damit dieser Podcast künftig noch
mehr Helfer erreicht, bitten wir dich um eine 5-Sterne-Bewertung
auf iTunes. Du kannst uns natürlich auch abonnieren und die Folge
teilen.
dem OG winken bereits verängstigte Menschen an Fenstern. Der
Einsatzleiter ist mit dem ersten L-Zug vor Ort. Es ist der
Wehrführer, eine erfahrene Feuerwehrführungskraft. Sofort lässt er
nachfordern und erteilt dann ganz ruhig seine Befehle. Nach dem
Einsatz waren 2 Verletzte mit Rauchgasintox zu verzeichnen. 1
ältere Dame ist in der Nachbarwohnung der Brandwohnung durch
Rauchgase um’s Leben gekommen. Bei der Einsatznachbereitung ist der
Wehrführer fast verzweifelt. Wenn man es gewusst hätte, wäre der
zweite Trupp in die linke und nicht in die rechte befohlen worden.
“So ein Mist. Wir hätten sie vielleicht retten können.” Ein
erfahrener Gruppenführer klopft im beruhigend auf die Schulter. “Du
hast alles gegeben, das konntest du nicht wissen, sowas passiert
eben, mach dich nicht verrückt.” “Ich weiß nicht”, sagt ein
19-jähriger Truppmann, “was soll das Gejammere, dafür bist du doch
gewählt”! Das hat gesessen… Was möchte man spontan dem jungen
Kameraden entgegenhalten? Soll man ihn beschimpfen, ihm mangelnde
Kameradschaft vorwerfen, oder um was geht es ihm eigentlich? Die
Auswüchse solcher Bemerkungen sind oft der Frust über das eigene
Leben oder das eigenen Feuerwehrleben. Möglicherweise abgelehnte
Lehrgangsteilnahme, vergessene Beförderungen, die Bandbreite der
möglichen “Kränkungen” ist groß. Der erfahrene Wehrführer wird wohl
noch eine Weile an diesem Einsatz knabbern. Natürlich konnte er das
nicht wissen, aber es bleibt in solchen Fällen das “aber”. Führen
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Menschen machen Fehler. Der Punkt ist, dass du alles nach
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bewertet, mit entsprechenden Lösungsmatrixen bearbeitet und
irgendwann dann auf grundsolider Basis entschieden werden. Da
können trotzdem Fehler passieren, aber du hast keinen Zeitdruck. In
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Gesprächen und Konfliktsituationen immer wieder, der
Perspektivwechsel eine Wundermethode. Die Situation aus der Sicht
der/des anderen zu bewerten und dann nochmal aus neutraler Position
hilft meistens, grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. Im
Einsatzfall geht das nicht. Hier helfen bei superschnellen
Entscheidungen, die zu treffen sind, nur Ausbildung und dein
“Gefühl”. Ja manchmal müssen wir nach Gefühl entscheiden, wenn es
mehrere Möglichkeiten gibt und wir schnell entscheiden müssen. Das
Gefühl wird im wesentlichen von Erfahrungen geprägt. Deshalb
sollten junge Führungskräfte eine zeitlang mit erfahrenen
Führungskräften mitlaufen, damit sie ein Gefühl für
Einsatzsituationen bekommen. Was aber machen wir nun mit dem jungen
Mann und seiner Kritik? Der erfahrene Gruppenführer nimmt ihn sich
zur Seite und klärt ihn ganz kurz darüber auf, was Kameradschaft
bedeutet. Das macht er unter 4 Augen. Denn Bloßstellen vor der
Mannschaft wäre ein Führungsfehler! Wir wünschen dir ganz viel Spaß
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