3 Tipps, wie man sich gegen Gewalt wehren kann

3 Tipps, wie man sich gegen Gewalt wehren kann

Was sagen eigentlich die Zahlen?
13 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
In der letzten Folge sprach ich von abnehmendem Respekt vor
Uniformträgern. Hierauf gab es zahlreiche Rückmeldungen. Das hat
mich neugierig gemacht. Gibt es wirklich keine Fakten über diese
Dinge? Doch. Feuerwehrmagazin und zahlreiche Medien haben dieses
Thema aufgenommen und natürlich wird dann auch versucht, das mit
Zahlen zu belegen. Es gibt eine Erhebung der Ruhr Uni in Bochum,
die sich mit Gewalt an Einsatzkräften aus Feuerwehr und
Rettungsdienst befasst. Aus dieser Studie sind 2 interessante
Fakten hervorgegangen: Die Kriminalstatistik der Polizei
verzeichnet von 2011 bis heute eine Verdoppelung der Gewaltdelikte,
wobei 2017 der Höhepunkt war und die Zahl 2018 zurückging. Die
Dunkelziffer ist allerdings erheblich höher als vermutet, so der
Lehrstuhl der Ruhr-Uni. Mitte 2017 hatten die 4000 Helfer (Haupt-
und ehrenamtlich) befragt. 812 davon haben den Fragebogen
ausgefüllt. Keine Spekulation darüber, warum nur 20,3 Prozent an
der Studie teilgenommen haben. Aus meiner eigenen Karriere weiß ich
aber, dass ich immer wieder diesen Dingen ausgesetzt war. Ich habe
so etwas nie zur Anzeige gebracht, sondern zweimal damit gedroht,
das wirkte schon. Ich bin einmal geschubst worden, was mir
körperlich gar nix aus machte. Eher emotional, weil ich gerne…. Ihr
wisst schon. Ja natürlich haben wir auch Gefühle, auch im Einsatz,
sogar Stadtbrandinspektoren. Das war es was mir tierisch auf den
Sack gegangen ist, ich konnte mich nicht richtig wehren, musste
staatsmännisch bleiben und nicht mal die Stimme heben, was mir
ehrlicherweise nicht gelang. ABER, und jetzt kommt das große ABER,
das war genau richtig. In verschiedenen Eskalationstrainings habe
ich gelernt, dass die Aggressivität von Zeitgenossen deren Problem
ist und nicht meines. Das braucht ein wenig, bis man das
verstanden… und vor allem verinnerlicht hat. Zum zweiten haben wir
eine Methode angewandt, die unglaublich erfolgreich war. Wir haben
nach dem Einsatz in der Funkzentrale noch zusammengesessen und wenn
es nur für 15 Minuten war, und haben die Agros persifliert, heißt
nachgeäfft. Dabei sind dann die wildesten Geschichten entstanden,
wie z.B. einfach stehen lassen, den Schnellangriff in die Hand
drücken und sagen, wir müssen los. Wir haben uns kaputtgelacht und
das entspannt natürlich. Der dritte Tipp ist der Schwierigste.
Loslassen und gelassen sein. Denn wenn du darüber nachdenkst, dass
sein/ihr Termin wichtiger ist als der Einsatz der Feuerwehr, dann
ist er/sie eigentlich ein ganz armer, emotional kalter, vom Job
getriebener Mensch. So wird er in der Familie, im Freundeskreis und
überall agieren. Der dritte Tipp ist die Königsdisziplin im Umgang
mit Meckerern, Mobbern usw. Deshalb werden wir den im E-Learning
besondere Aufmerksamkeit schenken, soviel ist sicher. Und wenn das
E-Learning-Programm einmal ausgerollt ist, können wir auch sehr
bald selbst mit Zahlen (anonymisiert natürlich) helfen, wie das
sich wirklich verhält mit den gesellschaftlichen Tendenzen. Bleibt
ein Zusatztipp. Bei auch nur annähernder Gewalt, sofort die Behörde
mit Gewaltmonopol einschalten, nämlich die Kameraden/innen der
Polizei. Das ist definitiv deren Job, auch wenn wir über genug
“Gerätschaften” verfügen, um das selbst regeln zu können. Im
Glauben an eine sehr besinnliche Vorweihnachtszeit wünsche ich euch
wenig Einsätze und die die zwangsläufig kommen, solltet ihr gut
überstehen und gesund zu euren Liebsten zurückkommen. Wir wünschen
dir nun viel Spaß bei dieser Folge. Dein Team von Brand Punkt,
Hermann und Carina Mehr Infos erhältst du auf unserer Homepage
www.brand-punkt.de Wir würden uns freuen, wenn dir die Folge
gefallen hat und uns deine Gedanken und Anregungen hierzu auf
Instagram, Facebook oder auf unserer Homepage unter unserem Post
mitteilst. Damit dieser Podcast künftig noch mehr Helfer erreicht,
bitten wir dich um eine 5-Sterne-Bewertung auf iTunes. Du kannst
uns natürlich auch abonnieren und die Folge teilen.

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