Herne: Ein Stadtwald oder noch ein Technologiezentrum?

Herne: Ein Stadtwald oder noch ein Technologiezentrum?

32 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Einst wurde das Ruhrgebiet geprägt von Zechen, Kokereien, Hochöfen
und Stahlwerken. Das ist längst Geschichte. Geblieben sind viele
alte Industriebrachen, um deren Zukunft immer wieder gestritten
wird. Eine dieser Industriebrachen liegt in Herne – Wanne-Eickel,
süd-östlich des Wanne-Eickeler Hauptbahnhofs, der einst der größte
Umschlagbahnhof für Steinkohle in Deutschland war. Es handelt sich
um die Industriebrache „General Blumenthal“. Ursprünglich gehörte
das Gelände zu der ersten Herner Steinkohlenzeche, zu der der 1856
von irischen und belgischen Investoren gegründeten Zeche Shamrock
(englisch für „Kleeblatt“, dem irischen Nationalsymbol). Der erste
Leiter der Schachtanlage war der aus Irland kommende William Thomas
Mulvany. Die Schächte Shamrock 3, 4 und 11 wurden in der Zeit von
1890 bis 1957 süd-östlich des Wanne-Eickeler Bahnhofs abgeteuft.
1967 wurden diese Schächte mit der Recklinghäuser Zeche „General
Blumenthal“ durch einen (untertägigen) Querschlag verbunden. Damals
erfolgt auch die Umbenennung dieser Schachtanlage von "Shamrock" in
"General Blumenthal". Bis 2001 diente dieser Standort als Förderort
der Zeche „General Blumenthal“, zu der auch die Abbaugebiete in
Haltern gehörten. Die in Haltern abgebaute Kohle wurde über eine
Strecke von ca. 30 km untertage bis Wanne-Eickel transportiert und
dort zutage gefördert. Auf dem Gelände liegt außerdem noch das
ehemalige Steinkohlekraftwerk Shamrock, das später von Uniper
übernommen und 2013 stillgelegt wurde. Seit einigen Jahren gibt es
eine Debatte um die zukünftige Nutzung dieser Brache. Die Stadt
Herne –  vor allem die Verwaltung und der Oberbürgermeister –
wollen auf diesem Gelände unter dem Namen „International Technology
World Herne“ ein Technologiezentrum ansiedeln, das mit einer
Seilbahn mit dem Hauptbahnhof Wanne-Eickel verbunden werden soll.
Die endgültige Entscheidung über die zukünftige Nutzung dieses
Geländes steht noch aus. Herner Bürgerinnen und Bürger, die sich zu
der Bürgerinitiative (BI) „Stadtwald Herne“ zusammengeschlossen
haben, wollen dieses Gelände – wie der Name der Initiative sagt –
als Stadtwald erhalten. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen,
hat die BI Stadtwald kürzlich einen Antrag an die Stadt Herne
gestellt, einen durch ein Losverfahren zusammengesetzten
Bürgerbeirat einzurichten, der Vorschläge für eine zukünftige
Nutzung der Industriebrache „General Blumenthal“ entwickeln soll.
In dieser Ausgabe des Ruhrpott Podcast erzählt Heinrich Kill,
Sprecher der BI-Stadtwlad, weshalb die BI die Brache zu einem
Stadtwald machen will und wie dieser Wald aussehen könnte. Außerdem
erklärt Heinrich Kill, was es mit dem Bürgerbeirat und dem
Losverfahren auf sich hat. Viel Spaß beim Zuhören wünscht Jürgen
Klute

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