Wie nachhaltig ist Kaffee?

Wie nachhaltig ist Kaffee?

38 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren

168 Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr.
Das entspricht fast 26.000 Kaffeetassen pro Minute. Damit trinken
wir Deutschen übrigens mehr Kaffee als Wasser. Vor allem
Medienberufe, Polizisten und Lehrer – in dieser Reihenfolge –
haben den höchsten Tagesverbrauch.  


Am liebsten übrigens trinken wir ihn als klassischen
Filterkaffee. Aber auch Extravagantes wie Cold Brew und
Kombinationen mit Limonaden liegen im Trend.


Vor allem boomen jedoch Kaffeesorten und -hersteller, die eine
Geschichte erzählen können:  Viele Konsumentinnen und
Konsumenten achten nämlich heute beim Kauf von Kaffee bewusst auf
Nachhaltigkeits-Aspekte. 


Dabei geht es ihnen um wirtschaftliche Aspekte wie faire Löhne,
von denen man auch Leben kann. Also sogenannte Living Wages. Es
geht um den Ausbau von gemeinschaftlichen Strukturen in
ländlichen Gebieten wie etwa Schulen, um Krankenversicherung und
Krankenversorgung. 


Und nicht zuletzt geht es auch um ökologische Nachhaltigkeit:
Weniger Pestizide und weniger Wasserverbrauch, Artenschutz und
Schutz der Böden. Vor allem der Klimawandel setzt den
Kaffeeanbaugebieten rund um den Äquator zu. Dort weicht man immer
öfter auf neue Anbaugebiete und neue Lagen aus. Hierzulande wird
in Laboren an neuen und resistenteren Züchtungen geforscht. 


Nachhaltiger Kaffee ist also ein wichtiger Trend am Markt,
aber – wie bei manch anderem Lebensmittel
auch – es fehlt noch der letzte Schritt zum Durchbruch:
So ist das Produktionsvolumen von
Rainforest-Alliance-zertifiziertem Rohkaffee zwischen den Jahren
2010 und 2018 um 199 Prozent gestiegen. Im Anbauland Brasilien
macht nachhaltiger Kaffee bereits ein Drittel der Ernte aus. In
Guatemala und Peru dagegen erst fünf Prozent.


In unserem heutigen Podcast sprechen wir mit Holger Preibisch,
Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes, und Dr. Marco
Lescher, Customer Care & Services Director von Nespresso
Deutschland. Sie erklären uns unter anderem, warum man Brotbäume
zwischen Kaffeesträucher pflanzen sollte, es keinen Sinn macht,
in den Anbauregionen den Kaffee zu rösten, und warum
Kaffeehersteller vor Ort viel in die Bildung der Bauern
investieren.

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