Deutsche Post-Chef Appel: „Wir waren zu selbstzufrieden mit dem, was wir erreicht haben“
Handelsblatt Disrupt vom 18.03.2022
57 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Keine der großen Volkswirtschaften treffen die Folgen des
Ukrainekriegs so hart wie die deutsche. Aber was bedeutet das
konkret? Wie werden sich die Lieferketten verändern? Und vor allem:
Wie richtet sich ein so bedeutender Logistikkonzern wie die
Deutsche Post DHL Group darauf ein? Das diskutiert Chefredakteur
Sebastian Matthes im Podcast Handelsblatt Disrupt mit dem CEO der
Deutschen Post Frank Appel. Wenn sich Deutschland von der Welt
entkoppele, „dann hat das sicherlich sehr negative Auswirkungen auf
die Demokratie“, sagt Appel im Hinblick auf die Folgen des
Ukrainekriegs. Vielmehr „müssen wir besser sein als alle anderen“.
Damit meint er, dass Deutschland noch attraktiver für ausländische
Talente werden sollte sowie Infrastruktur und Digitalisierung
weiterentwickeln müsse. „Wir waren zu selbstzufrieden mit dem, was
wir erreicht haben“, sagt er. Deshalb soll Deutschland den
Ukrainekrieg nicht nur zum Anlass nehmen, die Verteidigungsausgaben
zu erhöhen, sondern auch um Unternehmertum zu fördern, Fachkräfte
nach Deutschland zu holen und es Menschen aus dem Ausland zu
erleichtern, Arbeit zu finden. „In letzter Konsequenz, wenn
Russland die Ukraine besetzt, heißt das, dass wir neue
Arbeitskräfte – auch gut ausgebildete Arbeitskräfte – bekommen“,
sagt er. Appel spricht auch über einbrechende Lieferketten und den
Ausbau des Lagergeschäfts Supply Chain. Digitalisierung spiele
dabei eine zentrale Rolle. Die Post setze Roboter ein, „die mit
Menschen zusammenarbeiten“, sagt er. „Das führt natürlich zu
Effizienzgewinnen.“ Das Gespräch geht weit über die geopolitischen
Verwerfungen durch den Ukrainekrieg hinaus. Appel erklärt auch, was
sein größter Fehler als Manager war, wie er sich als
Führungspersönlichkeit verändert hat und worauf er sich nach dem
Ende seiner Amtszeit als CEO freut. Denn ab 2023 wird er den
Vorstandsvorsitz an Tobias Meyer übergeben. „Es ist jetzt der
richtige Zeitpunkt“, sagt Appel. „15 Jahre sind lange genug.“ ***
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Ukrainekriegs so hart wie die deutsche. Aber was bedeutet das
konkret? Wie werden sich die Lieferketten verändern? Und vor allem:
Wie richtet sich ein so bedeutender Logistikkonzern wie die
Deutsche Post DHL Group darauf ein? Das diskutiert Chefredakteur
Sebastian Matthes im Podcast Handelsblatt Disrupt mit dem CEO der
Deutschen Post Frank Appel. Wenn sich Deutschland von der Welt
entkoppele, „dann hat das sicherlich sehr negative Auswirkungen auf
die Demokratie“, sagt Appel im Hinblick auf die Folgen des
Ukrainekriegs. Vielmehr „müssen wir besser sein als alle anderen“.
Damit meint er, dass Deutschland noch attraktiver für ausländische
Talente werden sollte sowie Infrastruktur und Digitalisierung
weiterentwickeln müsse. „Wir waren zu selbstzufrieden mit dem, was
wir erreicht haben“, sagt er. Deshalb soll Deutschland den
Ukrainekrieg nicht nur zum Anlass nehmen, die Verteidigungsausgaben
zu erhöhen, sondern auch um Unternehmertum zu fördern, Fachkräfte
nach Deutschland zu holen und es Menschen aus dem Ausland zu
erleichtern, Arbeit zu finden. „In letzter Konsequenz, wenn
Russland die Ukraine besetzt, heißt das, dass wir neue
Arbeitskräfte – auch gut ausgebildete Arbeitskräfte – bekommen“,
sagt er. Appel spricht auch über einbrechende Lieferketten und den
Ausbau des Lagergeschäfts Supply Chain. Digitalisierung spiele
dabei eine zentrale Rolle. Die Post setze Roboter ein, „die mit
Menschen zusammenarbeiten“, sagt er. „Das führt natürlich zu
Effizienzgewinnen.“ Das Gespräch geht weit über die geopolitischen
Verwerfungen durch den Ukrainekrieg hinaus. Appel erklärt auch, was
sein größter Fehler als Manager war, wie er sich als
Führungspersönlichkeit verändert hat und worauf er sich nach dem
Ende seiner Amtszeit als CEO freut. Denn ab 2023 wird er den
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