Wirtschaftsweise Grimm: „Ein Energieembargo gegen Russland wäre für Deutschland verkraftbar“

Wirtschaftsweise Grimm: „Ein Energieembargo gegen Russland wäre für Deutschland verkraftbar“

Handelsblatt Disrupt vom 11.03.2022
51 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm befürwortet ein Embargo auf
russische Energieimporte als Reaktion auf den Angriffskrieg in der
Ukraine. Denn Zurückhaltung sei keine Reaktion, „die es
unwahrscheinlicher macht, dass die kriegerischen Maßnahmen Putins
eskalieren“, sagte sie im Podcast Handelsblatt Disrupt im Gespräch
mit Chefredakteur Sebastian Matthes. Je länger Deutschland warte,
desto mehr Zeit bliebe Russlands Präsidenten Wladimir Putin, sich
auf derartige Sanktionen vorzubereiten. Die Ökonomin sprach
außerdem über die aktuell hohe Inflation, Maßnahmen der
Bundesregierung, die einen Versorgungsengpass verhindern sollen und
über mögliche Effekte der Energiekrise auf andere Sektoren wie die
Lebensmittelindustrie. „Die hohen Energiekosten werden an die
Konsumenten weitergegeben – auch außerhalb des Energiesektors“,
sagte die Wirtschaftswissenschaftlerin. Deutschland „muss sich
darauf einstellen, mit einem potenziellen Lieferstopp
zurechtzukommen“. Die Versorgung der Haushalte sei aber nicht
gefährdet. „Wenn es zu Lieferengpässen kommt, muss man nicht damit
rechnen, im Kalten zu sitzen“, sagte sie. Um Engpässen in weiten
Teilen der Industrie vorzubeugen, in denen sich Gas nur schwer
durch andere Energieformen ersetzen lasse, müsse Deutschland
zeitnah Gas am Weltmarkt beschaffen. *** Das exklusive Abo-Angebot
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