Dfinity-Gründer Williams: "Wir wollen das Internet neu erfinden"

Dfinity-Gründer Williams: "Wir wollen das Internet neu erfinden"

Handelsblatt Disrupt vom 07.02.2020
44 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Der britische Unternehmer Dominic Williams sieht das Internet in
einer Krise. Die großen Technologieunternehmen im Silicon Valley
haben aus seiner Sicht vor allem ein Ziel: Möglichst schnell
Monopole aufzubauen. Doch diese Monopole sorgen nicht nur dafür,
dass Nutzer die Kontrolle über ihre Daten verlieren, sie behindern
auch weitere Innovationen. Das will Williams mit seinem Start-up
Dfinity ändern. Wie genau, das erklärt er diese Woche im Podcast
Handelsblatt Disrupt. Aufgezeichnet wurde das Interview auf der
Bähne der Digitalkonferenz DLD in München. Und so funktioniert
seine Idee: Ähnlich wie im Netz die Datenströme über zahllose
Computer laufen, sollen in seinem System Rechenzentren weltweit
zusammenarbeiten. Die Technik für diesen „Internet Computer“, wie
er das System nennt, soll zudem neue, offene Konkurrenten zu
Plattformen wie Facebook, WhatsApp und LinkedIn ermöglichen. Es ist
technisch nicht trivial - aber einige der größten Investoren
weltweit glauben an den Plan, darunter auch der Netscape-Erfinder
und Tech-Investor Marc Andreessen. Ob das am Ende funktionieren
wird können derzeit nicht einmal Experten sagen. Trotzdem ist
Dfinity ein Unternehmen, das man in den nächsten Jahren im Auge
behalten sollte. Dass es nicht gut steht um die Digitalisierung im
deutschen Mittelstand ist keine ganz neue Erkenntnis. Wie schlecht
aber gerade Familienunternehmen auf den Wandel vorbereitet sind,
zeigt eine aktuelle Studie der WHU: Nur ein Bruchteil von ihnen
setzen Zukunftstechnologien wie Blockchain, Künstliche Intelligenz
oder Big Data ein. Im Podcast zieht Nadine Kammerlander, Mitautorin
der Studie und Leiterin des Lehrstuhls Familienunternehmen an der
WHU, ein klares Fazit: "Viele verschließen vor den Entwicklungen
ihre Augen", sagt sie. "Wenn die Unternehmen nicht reagieren,
werden sie immer mehr zu Nischenanbietern." Das werde sich durch
alle Industrien ziehen: Die Automobilindustrie, den Maschinenbau -
und das Verlagswesen. Aber die Unternehmen werden nicht nur zur
verlängerten Werkbank chinesischer und amerikanischer Unternehmen.
Sie werden laut Kammerlander auch ein immer größeres
Nachwuchsproblem bekommen. "Denn immer weniger junge Menschen
werden Lust haben, in diesen altbackenen Unternehmen zu arbeiten".
Und am Ende noch ein Blick zu meinem Kollegen Alexander Demling ins
Silicon Valley, der sich mit aktuellen Entwicklungen rund um KI und
Bilderkennung befasst hat. Haben Sie Fragen, Kritik oder
Anregungen? Dann treten Sie unserer Handelsblatt Disrupt
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Matthes auch bei Twitter (@smatthes) oder per Mail
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