Thomas Meinecke als Mystikerin

Thomas Meinecke als Mystikerin

58 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Der 1955 in Hamburg geborene Musiker und DJ wurde in der zweiten
Hälfte der 1980er-Jahre auch als Schriftsteller bekannt. Neben
seiner Band FSK, die er seit 40 Jahren mit seiner Ehefrau Michaela
Melián und anderen Freunden hat, wurde er mit seinem Buch Tomboy
(Suhrkmap) berühmt. In dem 1998 bei Suhrkamp erschienenen Buch hat
er seine frühe Judith Butler Lektüre verschriftlicht. Kein Wunder,
dass einer seiner Lieblingstexte „Gender Trouble“ von der
Philosophin Judith Butler ist. Es ist 1991 auf deutsch unter dem
Titel „Das Unbehagen der Geschlechter“ bei Suhrkamp erschienen. Und
Mascha Jacobs hat ein paar Jahre später ihre Magisterarbeit über
das gleiche Buch geschrieben. Das zweite von Thomas Meinecke
mitgebracht Buch ist „Forschungsbericht“ von Hubert Fichte (Fischer
1989), ein Band von Fichtes „Geschichte der Empfindlichkeit“. Seine
Interessen und Themen seiner Texte sind sehr breit gestreut: von
der Mystik, zu Mae West, über Camp zu Anaïs Nin zu Drag Queens und
Lookalikes. Genug Gesprächsstoff also für die beiden
Ex-Kolleg*innen beim Zündfunk des Bayerischen Rundfunk. Sie
sprechen über experimentelles Schreiben, öffentliches Sprechen,
Wiederholungen, den magischen Charakter der Sprache, Bündnisse,
nicht-männliches Schreiben, fanatisches Lesen, unsere
Popsozialisationen, Hingabe, die Lust und Qualen des
Nichtverstehens, Theorietraining mit Jean-Luc Nancy und seine
Schule der Zärtlichkeit, Mediävistik. Über nicht geschlossene,
nicht-männliche postmoderne Autorensubjekte und Schreibweisen in
der Vormoderne, Dominoeffekt und Kettenreaktionen, campe und
marginalisierte Leseweisen. Das Lesen zwischen den Zeilen,
Pastiche, Parodie, Mitschriften, Palimpseste, Pop, Begehren,
Vogueing, Realness, Fag Stags, Nicht-Authentisches, unakademische,
hochelaborierte Szenarien und Exotismus. Es geht in einem wilden
Ritt um Überschreibungen, ethnopoetologische Mitschriften, das
Abtasten der Wirklichkeit und des Nicht-Authentischen und Drag
Queens „als ambulante Archive von Fraulichkeit“.

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