Expedition Arbeit #129 - kne:buster >> Management-Moden. Mit Jungwirth & Knecht

Expedition Arbeit #129 - kne:buster >> Management-Moden. Mit Jungwirth & Knecht

Ein Podcast-Satelliten-Experiment von Expedition Arbeit
51 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Show Notes zur Sendung 129 "Management-Moden" Für Kleidungsmoden
gibt es drei Theorien[3]: die trickle-down theory:[4] untere
soziale Klassen imitierten die Gebräuche der höheren was jene
zwingt, sich laufend anders zu kleiden um Differenzierung
unten/oben und damit die bestehende soziale Distanz aufrecht zu
erhalten. die collective selection theory:[5] Auswahlmöglichkeiten
werden durch Kosten oder Verfügbarkeit reduziert und gewähren
wenigstens für einen absehbaren Zeitraum Stabilität. die marionette
theory[6] erklärt Moden als das natürliche Ergebnis des
Kapitalismus, als die Manipulation des Konsumenten durch
Massenmedien, Werbung und Hersteller weil alle Teilnehmer von immer
neuen Modewellen profitieren. Moden funktioniert also so lange, wie
alle Teilnehmenden einer in-group davon Nutzen haben. Die
Aufmerksamkeit der Arena wandert weiter, sobald eine nächste
Methode noch mehr Differenzierung, Effizienz oder Zeitgeist
verspricht.   3 Schnierer, Thomas. 1995. Modewandel und
Gesellschaft: die Dynamik von „in“ und „out“. Opladen: Leske +
Budrich. 4 McCracken, Grant. 1985. „The Trickle-Down-Theory
Rehabilitated“. In The Psychology of fashion, 39–54. The Advances
in retailing series. Lexington, Mass: Lexington Books. 5 Blumer,
1969 - auf S. 283 wird Zeitgeist erwähnt, Blumer war deutschstämmig
und lehrte in Berkeley. Eine Kernaussage ist ‘fashion performs in a
moving society a function which custom performs in a settled
society’ (S. 289). Blumer, Herbert. 1969. „Fashion: From Class
Differentiation to Collective Selection“. The Sociological
Quarterly 10 (3): 275–91.
https://doi.org/10.1111/j.1533-8525.1969.tb01292.x. 6 Berger,
Arthur Asa. 1992. Reading matter: multidisciplinary perspectives on
material culture. New Brunswick, U.S.A: Transaction Publishers.
  Seit mehr als dreissig Jahren ist ausgeforscht, welche
Zutaten ein Management-Blockbuster braucht:[17]     Ein
blinder Fleck und bislang ignorierter Umstand.    
Sofortiges Handeln: eine drohende Krise ist so furchterregend, dass
ohne Verzug gehandelt werden muss.     Geteilte Werte
stehen auf dem Spiel, präsentiert als cleverer Mix aus Einfachheit
und Mehrdeutigkeit[18]     Entdeckt in der Praxis von
herausragenden Führungspersönlichkeiten, eine Prise Wissenschaft
hilft der Glaubwürdigkeit.     Umsetzung nur mit Experten
zügig möglich: wäre es einfach, könnte es jeder. Das Ansinnen muss
einfach und verständlich formuliert sein. Kurze Sätze und
keinesfalls akademischer Jargon. Der Autor kommt aus der Praxis und
formuliert für seine peer group, verwendet aus Sitzungen und
Seminaren vertraute Formate und Charts. Wesentlich: das Timing muss
passen, der Nerv des Zeitgeist will getroffen werden.[19] Diese
Eigenschaften decken sich mit den Bedürfnissen der Teilnehmer der
Arena. 'Blinder Fleck' und 'sofortiges Handeln' erlauben
emotionalisierten Alarmismus und lose Forderungen in die Weite des
sozialen Diskursraumes. 'Geteilte Werte' koppeln und gestatten
jedem Teilnehmenden Anschluss, Teilhabe, das Mitreden oder
wenigstens das Signalisieren flüchtiger Zustimmung. 'Herkunft aus
der Praxis' stiftet Vertrauen, die Referenz zu 'Studien' adelt den
praktischen Handwerker. Die Nennung von 'Experten' wiederum öffnet
die Tür für kommerzielle Dienstleistungen beliebiger Qualität. In
der Manege freuen sich alle Teilnehmer: jede/r bekommt, was
benötigt wird. 17 Abrahamson, Eric. 1996. „Management Fashion“. The
Academy of Management Review 21 (1): 254.
https://doi.org/10.2307/258636. siehe auch Eccles, Robert G., Nitin
Nohria, und James D. Berkley. 1992. Beyond the hype: rediscovering
the essence of management. Boston, MA: Harvard Business School
Press. 18 Clark und Salaman, 1996 - zitiert nach Kieser, Alfred.
2020. „Kann man Managementprobleme im Prinzip so diagnostizieren
und ‚heilen‘ wie die Probleme von Patienten? Zur Kritik des
Evidenzbasierten Managements“. BFuP - Betriebswirtschaftliche
Forschung und Praxis 2020 (06): 601–22.
https://www.researchgate.net/publication/348834976_Kann_man_Managementprobleme_im_Prinzip_so_diagnostizieren_und_heilen_wie_die_Probleme_von_Patien-_ten_Zur_Kritik_des_Evidenzbasierten_Managements.
19 Roberts, Joanne. 2005. „The Ritzerization of Knowledge“.
Critical Perspectives on International Business 1 (1): 56–63.
https://doi.org/10.1108/17422040510577906. sowie Peters, Thomas J.,
und Robert H. Waterman. 1983:488. In Search of Excellence: Lessons
from America’s Best-Run Companies. London]: Profile Books.  
kne:buster - ein Podcast-Satelliten-Experiment mit Stefan Knecht
und Alex Jungwirth Expedition Arbeit, das heißt auch: Immer wieder
Experimente, mal fast unmerkliche Veränderungen in der Community,
mal gewagte Neuheiten, manchmal einfach das kreative Stochern im
Nebel oder das lustvolle Ausprobieren dessen, was Spaß und Spannung
verspricht.  Stochern, Spaß und Spannung, das wird es bis auf
Weiteres donnerstags geben, im Kurz-Podcast-Gesprächs-Format 
“kne:buster”. Der Titel enthält den Namen des Gastgebers, Stefan
Knecht und die Funktion des “busting”, was irgendetwas zwischen
“auf den Arm nehmen”, “Pleite gehen” und “sprengen” bedeutet. Im
Kern geht es um die Aufdeckung von Mythen, einem Hobby, dem Stefan
Knecht schon seit geraumer Zeit krawallfrei aber messerscharf und
wissenschaftlich fundiert auf seiner Seite digitalien.org betreibt.
Seit nun schon langer Zeit regelmäßig dabei ist ein weiterer
“pragmatischer Skeptiker” namens Alexander Jungwirth. Alex ist den
Hörerinnen und Hörern des Mitglieder Radios aus seiner
Audio-Kolumne “Linzer Worte” bestens bekannt und fungiert im Duo
Jungwirth & Knecht tendenziell als der Fragesteller an den
Viel- und Intensiv-Leser Knecht.  Wer beim lustvollen
Dekonstruieren lauschen will, ist herzlich eingeladen.   
 MITGLIED WERDEN Expedition Arbeit wünscht sich viele, neue
Mitglieder: Denn dann können wir gemeinsam mehr bewirken, außerdem
schaffen wir nur ab einer gewissen Größe die gewünschten Netzwerk-
und Matching-Effekte. Vor allem aber glauben wir, dass wir nur mit
ganz vielen auch ganz viel in Sachen sinnstiftender,
selbstbestimmter und wirksamer Arbeit erreichen können. 
Mitglied werden ist einfach. Kündigen übrigens auch. Weil es eben
kein Abo ist, sondern eine Mitgliedschaft. Alles dazu findet Ihr
auf unserer Website oder direkt auf der Crowdfunding-Plattform
Steady: https://steadyhq.com/de/expeditionarbeit/about Kommt an
Bord, seid dabei, lasst uns etwas bewegen!   ALLGEMEINE LINKS
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Redaktion: florian@expedition-arbeit.de  Expedition
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Redaktionsleitung: Wolfgang Pfeifer   Sprecherin
Zwischenmoderationen: Stefanie Mrachacz   Schnitt und Mix:
Yannik Mattes   Die Musik und SFX (Sound-Effekte) in allen
Sendungen stammen von der Plattform bzw. von Florian Städtler
     

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