Durch Raum und Zeit – Mit Gunter Weidenhaus über soziale Raumzeit
1 Stunde 52 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Die soziale Welt hat ihre eigenen Maßstäbe. Raum und Zeit sind in
ihr nicht nur physikalische Größen: Eine Heimat ist keine
geographische Koordinate, eine Lebensgeschichte ist keine objektive
Chronologie. Menschen konstituieren Zeit und Raum als sinnhafte
Arrangements von Ereignissen und Dingen. Für unseren Gast Gunter
Weidenhaus sind Raum und Zeit in der Lebensgeschichte konstitutiv
miteinander verbunden. In seiner Studie Soziale Raumzeit hat er
erstmals ihren Zusammenhang empirisch untersucht. In biographischen
Interviews erkundet er die auffällige Kopplung von räumlicher und
zeitlicher Lebensstruktur. Während einige Gesprächspartner das
geradlinige Leben mit festem Zentrum verwirklichen wollen, leben
andere bereits räumlich ungebunden in losen Lebensepisoden. Ein
dritter Typus lebt ein Inseldasein in einer ewigen Gegenwart. Die
Ergebnisse haben nicht zuletzt gegenwartsdiagnostisches Potential.
Ein Wirtschaftssystem, das den Arbeitnehmern immer höhere
Flexibilität abverlangt, setzt ein bürgerliches Lebensmodell unter
Druck, das sich um einen festen Wohnort und langfristige
Lebensplanung bemüht. Weidenhaus' Theorie kann damit den aktuellen
Gesellschaftsanalysen eine raumzeitliche Dimension hinzufügen und
das Verständnis der sozialen Gegenwart vertiefen.
ihr nicht nur physikalische Größen: Eine Heimat ist keine
geographische Koordinate, eine Lebensgeschichte ist keine objektive
Chronologie. Menschen konstituieren Zeit und Raum als sinnhafte
Arrangements von Ereignissen und Dingen. Für unseren Gast Gunter
Weidenhaus sind Raum und Zeit in der Lebensgeschichte konstitutiv
miteinander verbunden. In seiner Studie Soziale Raumzeit hat er
erstmals ihren Zusammenhang empirisch untersucht. In biographischen
Interviews erkundet er die auffällige Kopplung von räumlicher und
zeitlicher Lebensstruktur. Während einige Gesprächspartner das
geradlinige Leben mit festem Zentrum verwirklichen wollen, leben
andere bereits räumlich ungebunden in losen Lebensepisoden. Ein
dritter Typus lebt ein Inseldasein in einer ewigen Gegenwart. Die
Ergebnisse haben nicht zuletzt gegenwartsdiagnostisches Potential.
Ein Wirtschaftssystem, das den Arbeitnehmern immer höhere
Flexibilität abverlangt, setzt ein bürgerliches Lebensmodell unter
Druck, das sich um einen festen Wohnort und langfristige
Lebensplanung bemüht. Weidenhaus' Theorie kann damit den aktuellen
Gesellschaftsanalysen eine raumzeitliche Dimension hinzufügen und
das Verständnis der sozialen Gegenwart vertiefen.
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