Platz an der Sonne – Mit Ulrike Schaper über postkoloniale Kolonialgeschichte

Platz an der Sonne – Mit Ulrike Schaper über postkoloniale Kolonialgeschichte

59 Minuten
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Beschreibung

vor 4 Jahren
Die Forderung des tansanischen Botschafters nach Wiedergutmachung
für deutsche Kolonialverbrechen hat zuletzt einmal mehr daran
erinnert, dass die deutsche Kolonialgeschichte nicht als historisch
„abgeschlossen“ gelten kann. Die koloniale Phase von 1884 bis 1919
war lange Zeit ein blinder Fleck im kulturellen Gedächtnis. Wo lag
nochmal Deutsch-Ostafrika? Die wichtigste intellektuelle Strömung
in der Auseinandersetzung mit der europäischen Expansionspolitik
ist nach wie vor der Postkolonialismus, der sich seit den 1980ern
in den angelsächsischen Literatur- und Kulturwissenschaften
entwickelt hat. Prägend waren unter anderen Edward Said, Homi
Bhabha oder Gayatri Chakravorty Spivak. Wie sich diese Ansätze für
die deutsche Geschichtsschreibung anwenden lassen, darüber hat
Ulrike Schaper einen Beitrag für Aus Politik und Zeitgeschichte
geschrieben. Wir sprechen mit ihr über die Besonderheiten des
deutschen Kolonialismus, über dessen Bedeutung für das Verständnis
des 20. Jahrhunderts, über die postkoloniale „Methode“ und ihre
historiographische Reichweite sowie über postkoloniale Perspektiven
für die Erinnerungskultur.

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