Mit Rainer Rehak über die Technopolitik der Blockchain
1 Stunde 47 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Der große Hype um die Blockchain ist vorbei. Ein guter Zeitpunkt,
um noch einmal darüber zu sprechen. Dazu haben wir uns mit Rainer
Rehak vom Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft
getroffen. Er hat im letzten Jahr einen Text über die Blockchain in
den WZB-Mitteilungen geschrieben. Darin versucht er, die
Technologie jenseits der populären Goldgräberstimmung politisch zu
lesen. Seine These: Die Blockchain ist ein Versuch,
gesellschaftliches Vertrauen durch Technik zu substituieren.Die
Blockchain soll es ermöglichen, Konsens ohne zentrale Instanzen
herzustellen. Wir diskutieren zunächst, inwiefern das, was damit
technisch gemeint ist, überhaupt auf realweltliche Probleme
übertragbar ist. Was taugt die Technologie, wenn es beispielsweise
um alternative Konzepte für die Finanzwelt geht? Bei genauerer
Betachtung weist der libertäre Geist der Blockchain einige blinde
Flecken auf. Indem man glaubt, auf soziale Aushandlung verzichten
zu können, verschleiert man gerade den strukturellen Charakter von
Code und die Macht der Netzwerke. Die unsichtbare Hand der
Blockchain ist ein fragwürdiger Technikoptimismus.Zuletzt sprechen
wir auch über über die 'real existierende Blockchain' und die
Probleme, in die Bitcoin oder Ethereum geraten sind. Folgt daraus
eine technikkritische Verteidigung des Altbekannten? Was kann man
mit der Blockchain anfangen, wenn sie nicht mehr bloß
technizistisch aufgeladene Universallösung ist?
um noch einmal darüber zu sprechen. Dazu haben wir uns mit Rainer
Rehak vom Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft
getroffen. Er hat im letzten Jahr einen Text über die Blockchain in
den WZB-Mitteilungen geschrieben. Darin versucht er, die
Technologie jenseits der populären Goldgräberstimmung politisch zu
lesen. Seine These: Die Blockchain ist ein Versuch,
gesellschaftliches Vertrauen durch Technik zu substituieren.Die
Blockchain soll es ermöglichen, Konsens ohne zentrale Instanzen
herzustellen. Wir diskutieren zunächst, inwiefern das, was damit
technisch gemeint ist, überhaupt auf realweltliche Probleme
übertragbar ist. Was taugt die Technologie, wenn es beispielsweise
um alternative Konzepte für die Finanzwelt geht? Bei genauerer
Betachtung weist der libertäre Geist der Blockchain einige blinde
Flecken auf. Indem man glaubt, auf soziale Aushandlung verzichten
zu können, verschleiert man gerade den strukturellen Charakter von
Code und die Macht der Netzwerke. Die unsichtbare Hand der
Blockchain ist ein fragwürdiger Technikoptimismus.Zuletzt sprechen
wir auch über über die 'real existierende Blockchain' und die
Probleme, in die Bitcoin oder Ethereum geraten sind. Folgt daraus
eine technikkritische Verteidigung des Altbekannten? Was kann man
mit der Blockchain anfangen, wenn sie nicht mehr bloß
technizistisch aufgeladene Universallösung ist?
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