Harte Kerle – Prekäre Männlichkeit im 21. Jahrhundert
1 Stunde 53 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
"Wir müssen unsere Männlichkeit zurückgewinnen", ruft Björn Höcke
vor Gleichgesinnten ins Mikrophon. Und er ist nicht der einzige.
Allerorts beklagen Autokraten und Nationalisten mal wieder die
Feminisierung, die Verweichlichung von Gesellschaft und Kultur.
Feministen, Liberale, Linke, Pazifisten – sie alle beraubten den
Mann seiner natürlichen Rolle. In The crisis in modern masculinity
(deutsch im Lettre International) rekonstruiert Pankaj Mishra eine
Geschichte dieser Geschlechtlichkeit, die so gar nichts mit
Chromosomen zu tun hat. Männlichkeit zeigt sich dabei ebenso als
eine Funktion der Industriegesellschaft wie als ein koloniales
Beschreibungsmuster. Zugleich wird sie zur Identitätsstrategie,
wenn der Fabrikjob unsicher wird, wenn die Frau mehr Geld verdient,
wenn die Tradition sich verflüssigt. Unter der brutalen
Eindeutigkeit der Geschlechterdichotomie müssen nicht nur Frauen,
Homo- und Transsexuelle leiden. Auch die »Männer« haben für ihre
Herrschaft einen hohen Preis zu zahlen. In seinem Aufsatz
Männerpolitik zeigt Thomas Gesterkamp, dass Geschlechterpolitik
eine Angelegenheit für alle sein muss. So wird dann die Krise der
Männlichkeit zu einer Chance: Was fällt, das soll man auch noch
stoßen!
vor Gleichgesinnten ins Mikrophon. Und er ist nicht der einzige.
Allerorts beklagen Autokraten und Nationalisten mal wieder die
Feminisierung, die Verweichlichung von Gesellschaft und Kultur.
Feministen, Liberale, Linke, Pazifisten – sie alle beraubten den
Mann seiner natürlichen Rolle. In The crisis in modern masculinity
(deutsch im Lettre International) rekonstruiert Pankaj Mishra eine
Geschichte dieser Geschlechtlichkeit, die so gar nichts mit
Chromosomen zu tun hat. Männlichkeit zeigt sich dabei ebenso als
eine Funktion der Industriegesellschaft wie als ein koloniales
Beschreibungsmuster. Zugleich wird sie zur Identitätsstrategie,
wenn der Fabrikjob unsicher wird, wenn die Frau mehr Geld verdient,
wenn die Tradition sich verflüssigt. Unter der brutalen
Eindeutigkeit der Geschlechterdichotomie müssen nicht nur Frauen,
Homo- und Transsexuelle leiden. Auch die »Männer« haben für ihre
Herrschaft einen hohen Preis zu zahlen. In seinem Aufsatz
Männerpolitik zeigt Thomas Gesterkamp, dass Geschlechterpolitik
eine Angelegenheit für alle sein muss. So wird dann die Krise der
Männlichkeit zu einer Chance: Was fällt, das soll man auch noch
stoßen!
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