Sicherheit für Kinder und Jugendliche im Netz
Welche Gefahren für Heranwachsende im Internet lauern und wie man
dennoch Sicherheit herstellen könnte, berichten die Juristin Sünje
Andresen und die Medienforscherin Kira Thiel im BredowCast.
27 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Die beiden Forscherinnen kommen aus unterschiedlichen Fachgebieten
und genauso unterschiedlich blicken sie auch auf das Thema: Kira
Thiel beschäftigt sich sozialwissenschaftlich damit, wie
Heranwachsende im Netz agieren und wie sie mit negativen
Erfahrungen umgehen. Sünje Andresen treibt die juristische Frage
um, was das Recht an Werkzeugen bereithält, um eine möglichst
gefahrenfreie Internet-Nutzung zu gewährleisten. Risiko im
Netz? Cybermobbing und Hate Speech sind die häufigsten
Risiken, denen Kinder und Jugendliche im Netz begegnen. Also
verbale Angriffe im Klassenchat, während Online-Spielen oder für
alle sichtbar in Sozialen Medien. Aber auch Cybergrooming (so nennt
man die gezielte Manipulation Minderjähriger mit dem Ziel des
sexuellen Missbrauchs via Online-Chat) stellt eine ernstzunehmende
Gefahr dar. Wie soll diesen Gefahren begegnet werden?
Kinder und Jugendliche einfach aus dem Internet fernzuhalten, wäre
absolut nicht zielführend, sind sich die Forscherinnen einig. „Das
Internet ist ein wichtiger Bestandteil im Leben junger Menschen.
Sie kommunizieren dort mit Freund*innen oder holen sich wichtige
Informationen. Man sollte Heranwachsenden dies nicht vorenthalten,
sondern sie vielmehr befähigen, das Internet möglichst
verantwortungsbewusst zu nutzen“, sagt Kira Thiel. Durch die
UN-Kinderrechtskonvention seien wir als Gesellschaft außerdem dazu
verpflichtet, Kindern die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu
ermöglichen, sagt Sünje Andresen. Und dazu gehöre nun einmal die
Nutzung des Internets. Interesse statt Kontrolle Als
Eltern sollte man nicht jegliche Online-Kommunikation der Kinder
überwachen, in der Hoffnung, sie auf diese Weise vor allen Risiken
zu schützen. „Das funktioniert erstens nicht“, sagt Sünje Andresen.
„Zweitens haben Kinder auch ein Recht auf Privatsphäre und private
Kommunikation.“ Vielmehr müsse man die Internet-Nutzung an das
Alter des Kindes anpassen. Je älter es wird, desto mehr müsse man
ihm zutrauen und ihm die Teilhabe ermöglichen. Wichtig für
Eltern sei laut Kira Thiel außerdem, die Bedürfnisse und
Lebenswelten der eigenen Kinder ernst zu nehmen. Das bedeute auch,
echtes Interesse an den Online-Aktivitäten der Kinder zu zeigen:
Erzähl mal, welche Apps nutzt du gerne und warum? Was passiert da
so? Man solle nicht mit erhobenem Zeigefinger und pessimistisch auf
neue Medien blicken, sondern sich möglichst vorbehaltlos mit dem
Kind auszutauschen.
und genauso unterschiedlich blicken sie auch auf das Thema: Kira
Thiel beschäftigt sich sozialwissenschaftlich damit, wie
Heranwachsende im Netz agieren und wie sie mit negativen
Erfahrungen umgehen. Sünje Andresen treibt die juristische Frage
um, was das Recht an Werkzeugen bereithält, um eine möglichst
gefahrenfreie Internet-Nutzung zu gewährleisten. Risiko im
Netz? Cybermobbing und Hate Speech sind die häufigsten
Risiken, denen Kinder und Jugendliche im Netz begegnen. Also
verbale Angriffe im Klassenchat, während Online-Spielen oder für
alle sichtbar in Sozialen Medien. Aber auch Cybergrooming (so nennt
man die gezielte Manipulation Minderjähriger mit dem Ziel des
sexuellen Missbrauchs via Online-Chat) stellt eine ernstzunehmende
Gefahr dar. Wie soll diesen Gefahren begegnet werden?
Kinder und Jugendliche einfach aus dem Internet fernzuhalten, wäre
absolut nicht zielführend, sind sich die Forscherinnen einig. „Das
Internet ist ein wichtiger Bestandteil im Leben junger Menschen.
Sie kommunizieren dort mit Freund*innen oder holen sich wichtige
Informationen. Man sollte Heranwachsenden dies nicht vorenthalten,
sondern sie vielmehr befähigen, das Internet möglichst
verantwortungsbewusst zu nutzen“, sagt Kira Thiel. Durch die
UN-Kinderrechtskonvention seien wir als Gesellschaft außerdem dazu
verpflichtet, Kindern die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu
ermöglichen, sagt Sünje Andresen. Und dazu gehöre nun einmal die
Nutzung des Internets. Interesse statt Kontrolle Als
Eltern sollte man nicht jegliche Online-Kommunikation der Kinder
überwachen, in der Hoffnung, sie auf diese Weise vor allen Risiken
zu schützen. „Das funktioniert erstens nicht“, sagt Sünje Andresen.
„Zweitens haben Kinder auch ein Recht auf Privatsphäre und private
Kommunikation.“ Vielmehr müsse man die Internet-Nutzung an das
Alter des Kindes anpassen. Je älter es wird, desto mehr müsse man
ihm zutrauen und ihm die Teilhabe ermöglichen. Wichtig für
Eltern sei laut Kira Thiel außerdem, die Bedürfnisse und
Lebenswelten der eigenen Kinder ernst zu nehmen. Das bedeute auch,
echtes Interesse an den Online-Aktivitäten der Kinder zu zeigen:
Erzähl mal, welche Apps nutzt du gerne und warum? Was passiert da
so? Man solle nicht mit erhobenem Zeigefinger und pessimistisch auf
neue Medien blicken, sondern sich möglichst vorbehaltlos mit dem
Kind auszutauschen.
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