Das komplexe Afghanistan Teil 2
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Beschreibung
vor 1 Jahr
In dem zweiten Teil aus dem Gespräch mit der freien Autorin,
Kolumnistin und Bildungsreferentin Mina Jawad richtet sich der
Blick zum einen auf die oft stereotype Darstellung Afghanistans
in der Berichterstattung und wie durch orientalistische,
rassistische und kolonial geprägte Narrative die Lebensrealitäten
in Afghanistan eindimensional vermittelt werden, die unsere
gesellschaftliche Wahrnehmung hier prägen.
Zum anderen geht es in dieser Folge um die geopolitische Lage
Afghanistans in der Region und wie sich wirtschaftliche
Interessen auf die Entwicklung des Landes auswirken.
Wir sprechen über die systematische Ungleichbehandlung und dem
Ausschluss von Frauen aus dem öffentlichen Raum durch die
Talibanherrschaft in Afghanistan, aber auch über Missstände der
letzten 20 Jahre während des Einsatzes der internationalen
Gemeinschaft.
Was kann getan werden, damit die Zivilbevölkerung in Afghanistan
ein friedliches, sicheres und selbstbestimmtes Leben führen kann?
Worauf sollten wir in Deutschland und als afghanische Diaspora im
Ausland achten?
Links mit Texthinweisen zur Folge:
- „Der Talib trägt Prada“:
https://www.disorient.de/magazin/der-talib-traegt-prada
(Pragmatismus der afghanischen Bevölkerung, Schadensbegrenzung,
Kriegsmüdigkeit, humanitäre Krise, Frieden),
- „Ständig die gleiche
Platte“:https://www.disorient.de/magazin/staendig-die-gleiche-platte-0
(westlicher Medienfokus, Afghanistan als Austragungsort der
Schlachten).
Weitere Buchempfehlungen:
Hasrat-Nazimi, Waslat (2022): Die Löwinnen von
Afghanistan - Der lange Kampf um Selbstbestimmung. Rowohlt
Verlag.
Die Journalistin und Moderatorin befasst sich mit den
patriarchalen Strukturen in Afghanistan und wie afghanische
Frauen im Kampf gegen Terrorismus instrumentalisiert wurden.
Hasrat-Nazimi skizziert, welche weiblichen Vorbilder im Kampf um
die eigenen Rechte in Afghanistan aktivistische Afghaninnen
beeinflussen und was den mutigen Menschen beim Engagement um
Selbstbestimmung heute helfen würde. Es sollte ihnen ermöglicht
werden, für sich selbst zu sprechen und die Solidarität zu
erhalten, die sie sich wünschen.
Feroz, Emran (2021): Der längste Krieg - 20 Jahre War on
Terror. Westend Verlag.
Der Journalist beleuchtet den US-amerikanischen Einsatz in
Afghanistan, welcher als Reaktion auf den Terroranschlag am
11.September 2001 begann und anschließend den jahrzehntelangen
Verbleib im Land mit der Verteidigung von Menschenrechten und der
Stabilisierung von Demokratie begründet hat. Feroz zeigt jedoch
auf, welche Kriegsverbrechen durch die internationalen
Militärkräfte vollzogen wurden und nicht zur Zerschlagung des
Terrors, des Warlordismus und der Korruption in Afghanistan
beigetragen haben. Auch innerafghanische Machtkämpfe
unterschiedlicher Akteure bestimmten zuvor ständige
Führungswechsel. Dies hat zur Folge, dass die Zivilbevölkerung
eine transgenerationale Traumatisierung durch geopolitische
Stellvertreter-Konflikte, Vertreibung, Flucht und eine andauernde
politische Unruhe aushalten muss.
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