#21 - Freizeit- und Sportunfälle

#21 - Freizeit- und Sportunfälle

21 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

In dieser Episode des Podcasts "Doc on Air" gebe ich als
erfahrenr Notarzt, Tipps zur Ersten Hilfe bei Freizeit- und
Sportunfällen. Mein Ziel ist es, keine Angst zu verbreiten,
sondern Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln. Die Häufigkeit und
Kosten solcher Unfälle sind beeindruckend, aber unser Fokus liegt
hier auf den kleinen banalen Dingen. Zum Beispiel das
Herunterfallen von Rutschen oder das Verheddern in Netzen auf
Spielplätzen. Ich betone die Bedeutung der Aufsichtspflicht und
ermutige Eltern, die Ruhe zu bewahren und in gewissen Situationen
einzugreifen, um größere Unfälle zu vermeiden. Die
Sicherheitsmaßnahmen sollten jedoch immer den individuellen
Möglichkeiten angepasst werden. Es ist wichtig, dass man sich vor
dem Spielen auf dem Sportgerät vergewissert, dass alles in
Ordnung ist. Überprüfen Sie das Fahrrad, die Reifen, Bremsen und
Lichter. Viele Unfälle könnten vermieden werden, wenn das
Sportgerät regelmäßig überprüft würde. In Wien werden die
Sportplätze kontrolliert, aber auch hier sollte man vorsichtig
sein, um Stürze zu vermeiden. Wenn jemand gestürzt ist, ist es
wichtig, ruhig zu bleiben und mit dem Kind zu sprechen. Wenn es
nur eine kleine Verletzung gibt, kann man diese mit klarem Wasser
reinigen und mit einem sauberen Taschentuch bedecken. Bei
größeren Wunden oder Verletzungen im Gesicht sollte man das Kind
in eine Unfallabteilung bringen und einen Rettungstransport
rufen. Man sollte nicht selbst versuchen, Verrenkungen oder
Verletzungen einzurenken, sondern auf geschultes medizinisches
Personal warten. Es ist auch wichtig zu überprüfen, ob das Kind
richtig geimpft ist. Wenn jemand aufgrund einer Verletzung
verwirrt ist und nicht einmal ein Glas halten kann, darf er
daraus nicht trinken. Wir müssen sofort handeln, wenn jemand
Kopfverletzungen hat. Eine Hirnerschütterung kann zu einer
gefährlichen Krankheit werden. Selbst kleine Beulen am Kopf
können Anzeichen für eine zweitzeitige Blutung im Gehirn sein.
Deshalb müssen wir Patienten mit Kopfverletzungen genau
beobachten. Besonders Kinder ohne Helm und ältere Menschen, die
gestolpert sind, sind gefährdet. Wenn wir Auffälligkeiten wie
Sprachstörungen, Lähmungen im Gesicht, Gleichgewichtsstörungen
oder Sehstörungen bemerken, müssen wir sofort den Notarzt rufen.
Auch starke Kopfschmerzen oder äußere Verletzungszeichen wie
Blutungen oder Schwellungen dürfen nicht ignoriert werden. Nur
Banalitäten wie aufgeschürfte Knie erfordern keine sofortige
ärztliche Hilfe. Aber wir sollten aufmerksam sein, beruhigen und
beobachten. Wenn jedoch Erbrechen, Orientierungsstörungen,
plötzliche Müdigkeit, Gangunsicherheit, Bewusstseinsstörungen
oder Krampfanfälle auftreten, muss die Rettung gerufen werden.
Wir können uns beruhigen, nett sein und genau hinschauen. Wir
können auch Verband anlegen, ein Pflaster aufkleben oder einen
Topfenwickel machen, wenn ein blauer Fleck besonders lästig ist.
Natürlich können wir diese Dinge auch aus der Hausapotheke
hervorholen und gezielte Erste Hilfe leisten. Dann werden
Sportunfälle und Freizeitunfälle sicherlich ohne böse Folgen
sein, und wir werden uns als Ersthelfer kein Leben lang den
Vorwurf machen müssen, hätte ich doch damals, wäre ich doch,
warum habe ich denn nicht. Traut euch, seids gscheit, schauts hin
und beruhigt die Verunfallten. 


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DOC-ON-AIR - Der Podcast für den Umgang mit medizinischen
Notfällen im Alltag von Dr. Joachim Huber.

Weitere Informationen auf doc-on-air.com





Das Gesicht zur Stimme unter www.drjoachimhuber.at

Bei Fragen oder Hinweisen zur aktuellen Folge schreibt mir gerne
ein Email unter podcast@doc-on-air-com

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