Stundenull-talk-127-Christiane-von-Beuningen
59 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Wie viel Wahrheit und wie viel Geheimnis braucht die
Liebe?
Nach meiner Überzeugung gibt es Liebe und Partnerschaft auf Dauer
nur auf Basis von Vertrauen und Respekt, Brutto für
Netto. Wie viel meiner Wahrheit darf ich dem anderen
vorenthalten - wie viel muss ich ihm sagen - gerade wenn es um
Gesundheit geht.
Wenn es um eine mögliche Körperverletzung meines Gegenübers geht,
ist nicht nur juristisch klar eine Grenze überschritten. Diese
darf und muss besser früher als später geahndet werden.
Wie sieht es aber mit den Situationen aus, in denen ich ein
Wissen habe, welches dem anderen in diesem Moment nicht schadet.
Zu Zeiten vor Corona, als ich noch als Klinikpfarrer gearbeitet
habe, gab es eine Situation mit deutlicher Regelmäßigkeit: Eine
meist ältere Person lag als Krebspatient in der Klinik. Sofern es
räumlich möglich war, hatte dieser Mensch bereits ein
Einzelzimmer. In dieser Situation rief der Sohn oder die Tochter
mit der Bitte an, ob wir den Vater respektive die Mutter besuchen
könnten. Es wurde zeitnah ein Termin vereinbart und man traf sich
erst einmal vor dem Patientenzimmer. Das kurze Kennenlerngespräch
endete mit der Bitte, es der Person hinter der Türe nicht zu
sagen, dass sie laut Erwartung der Ärzte und dem Gefühl der
Angehörigen maximal noch 7 Tage zu leben habe. Eine der ersten
Sätze, nachdem ich angeklopft hatte und in das Zimmer
hereingebeten wurde, lautete: „Herr Pfarrer, ich habe noch
maximal eine Woche zu leben, aber sagen sie es bitte meiner
Familie nicht.“ Hier hatte ich einerseits einen klaren Auftrag,
hier war andererseits aber auch jedem klar, was die Uhr
geschlagen hatte. In der Regel habe ich sehr behutsam das
Gespräch aller miteinander initiiert.
Was ist aber, wenn...
nur einer - und zwar der Betroffene und der behandelnde Arzt -
von einer solchen, zeitBedrohung weiß. Mehr noch, in meiner über
25 Jährigen Erfahrung an der Grenze zwischen Leben und Tod, weiß
jeder mit einem Leiden, wann er in die Endrunde des Lebens
einläuft und es sich nur noch um eine kurze Zeitspanne hier auf
der Erde handelt. Sollte oder gar muss man dies seinem Partner
sagen? Oder darf man die wenige Zeit, die man noch hier
miteinander hat, unbeschwert nutzen - ja genießen? Auch auf die
Gefahr hin, dass sich der Übrigbleibende so etwas wie betrogen
fühlt? Denn, was wäre eine mögliche Gegenreaktion?
Belastete Zeiten, überhastig gekündigte glückliche Beziehung … -
Vor allem, wenn sich später herausstellen sollte, dass sich die
Bedrohung zurückgebildet hat bzw. nicht mehr besteht?
Auf der anderen Seite, wollte ich das als Partner wissen, welches
Damoklesschwert in den kommenden Monaten über uns schwebt, wenn
ich Zeiten unbeschwert mit meinem Partner genieße? - Anstatt die
ganze Zeit auf eine imaginäre Uhr zu schauen, wenn die Stunde
Null kommen könnte und die Zeit zu Ende ist?
Wie schaffe ich es, nach einer solchen Situation wieder auf die
Füße zu kommen? Mehr noch, wie schaffe ich es, diese Stunde
Null, diesen absoluten Tiefpunkt in mein Leben als Neustart hin
zur Transformation zu integrieren?
Darüber spreche ich in diesem Interview mit Christiane von
Beuningen.
Herzlichen Dank für Deine Offenheit und diesen Tiefgang
Kontakt via Linkedin:
https://www.linkedin.com/in/christianevonbeuningen-moderation-sprecherin/
--
Stundenull-Talk: Stefan Hund
lädt Unternehmerinnen und Unternehmer ein, die erlebt haben, dass
ihr Leben nicht so weiter geht, wie gedacht - und dadurch eine
Transformation erlebt haben.
Liebe?
Nach meiner Überzeugung gibt es Liebe und Partnerschaft auf Dauer
nur auf Basis von Vertrauen und Respekt, Brutto für
Netto. Wie viel meiner Wahrheit darf ich dem anderen
vorenthalten - wie viel muss ich ihm sagen - gerade wenn es um
Gesundheit geht.
Wenn es um eine mögliche Körperverletzung meines Gegenübers geht,
ist nicht nur juristisch klar eine Grenze überschritten. Diese
darf und muss besser früher als später geahndet werden.
Wie sieht es aber mit den Situationen aus, in denen ich ein
Wissen habe, welches dem anderen in diesem Moment nicht schadet.
Zu Zeiten vor Corona, als ich noch als Klinikpfarrer gearbeitet
habe, gab es eine Situation mit deutlicher Regelmäßigkeit: Eine
meist ältere Person lag als Krebspatient in der Klinik. Sofern es
räumlich möglich war, hatte dieser Mensch bereits ein
Einzelzimmer. In dieser Situation rief der Sohn oder die Tochter
mit der Bitte an, ob wir den Vater respektive die Mutter besuchen
könnten. Es wurde zeitnah ein Termin vereinbart und man traf sich
erst einmal vor dem Patientenzimmer. Das kurze Kennenlerngespräch
endete mit der Bitte, es der Person hinter der Türe nicht zu
sagen, dass sie laut Erwartung der Ärzte und dem Gefühl der
Angehörigen maximal noch 7 Tage zu leben habe. Eine der ersten
Sätze, nachdem ich angeklopft hatte und in das Zimmer
hereingebeten wurde, lautete: „Herr Pfarrer, ich habe noch
maximal eine Woche zu leben, aber sagen sie es bitte meiner
Familie nicht.“ Hier hatte ich einerseits einen klaren Auftrag,
hier war andererseits aber auch jedem klar, was die Uhr
geschlagen hatte. In der Regel habe ich sehr behutsam das
Gespräch aller miteinander initiiert.
Was ist aber, wenn...
nur einer - und zwar der Betroffene und der behandelnde Arzt -
von einer solchen, zeitBedrohung weiß. Mehr noch, in meiner über
25 Jährigen Erfahrung an der Grenze zwischen Leben und Tod, weiß
jeder mit einem Leiden, wann er in die Endrunde des Lebens
einläuft und es sich nur noch um eine kurze Zeitspanne hier auf
der Erde handelt. Sollte oder gar muss man dies seinem Partner
sagen? Oder darf man die wenige Zeit, die man noch hier
miteinander hat, unbeschwert nutzen - ja genießen? Auch auf die
Gefahr hin, dass sich der Übrigbleibende so etwas wie betrogen
fühlt? Denn, was wäre eine mögliche Gegenreaktion?
Belastete Zeiten, überhastig gekündigte glückliche Beziehung … -
Vor allem, wenn sich später herausstellen sollte, dass sich die
Bedrohung zurückgebildet hat bzw. nicht mehr besteht?
Auf der anderen Seite, wollte ich das als Partner wissen, welches
Damoklesschwert in den kommenden Monaten über uns schwebt, wenn
ich Zeiten unbeschwert mit meinem Partner genieße? - Anstatt die
ganze Zeit auf eine imaginäre Uhr zu schauen, wenn die Stunde
Null kommen könnte und die Zeit zu Ende ist?
Wie schaffe ich es, nach einer solchen Situation wieder auf die
Füße zu kommen? Mehr noch, wie schaffe ich es, diese Stunde
Null, diesen absoluten Tiefpunkt in mein Leben als Neustart hin
zur Transformation zu integrieren?
Darüber spreche ich in diesem Interview mit Christiane von
Beuningen.
Herzlichen Dank für Deine Offenheit und diesen Tiefgang
Kontakt via Linkedin:
https://www.linkedin.com/in/christianevonbeuningen-moderation-sprecherin/
--
Stundenull-Talk: Stefan Hund
lädt Unternehmerinnen und Unternehmer ein, die erlebt haben, dass
ihr Leben nicht so weiter geht, wie gedacht - und dadurch eine
Transformation erlebt haben.
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