Stundenull-talk-093-Ute-Guetschow-zwei-schlimme-Unfaelle

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49 Minuten
Podcast
Podcaster
Unternehmer sprechen über ihren Phönix-Moment

Beschreibung

vor 3 Jahren
Ute Gütschow

Zwei schlimme Unfälle - und ihr Leben war nicht mehr das geplante


Deine "Stundenull" - Warum ging es nicht weiter?


Zwei schlimme aufeinanderfolgende Schicksalsschläge veränderten
mein Leben von einem Tag auf den anderen. An dem Tag, als ich den
Schlüssel zu meiner ersten eigenen Agentur übernahm, wurde mein
damals 12jähriger Sohn auf dem Schulweg angefahren,
lebensgefährlich verletzt und fiel ins Koma. Ich bangte um sein
Leben, saß jeden Tag an seinem Bett in der Intensivstation und
verlor alles, was ich mir als Selbständige bis dahin aufgebaut
hatte. Genau 1 Jahr später - als ich dabei war, mich wieder
aufzubauen und zu festigen, bekam ich die schreckliche Nachricht,
dass mein geliebter Bruder und bester Freund zugleich angefahren
und tödlich verletzt wurde. Es war ebenfalls ein Fahrradunfall.


Bitte erzähle in 10-15 Zeilen Deine Geschichte vom "Phönix aus
der Asche", der Du heute bist. Denke bitte auch an die
überraschenden Klippen und die unerwarteten Learnings. *


Meine "Stunde Null" war zu dem Zeitpunkt gegenwärtig, als ich
nach dem schrecklichen Unfall meines Sohnes alle meine
finanziellen Reserven vollständig aufgebraucht hatte und vor dem
Nichts stand. Eine unfassbare Herausforderung. Wir mussten unser
Haus gegen eine kleine bezahlbare Wohnung tauschen und waren
völlig mittellos. Ich suchte Gelegenheitsjobs. Um uns
durchzubringen schrieb ich Lieferscheine in einer Spedition,
kellnerte am Abend und half am Wochenende in einem Eiscafé aus.
Aber vor allem lernte ich in jeder freien Minute. Ich brachte mir
selbst Buchführungswissen bei und schaffte es, in einem
Steuerbüro als Aushilfe unterzukommen und später sogar bis zur
Festanstellung in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.


Leider musste ich diese bereits nach drei Monaten in der
Probezeit wieder aufgeben, weil mich ein zweiter Schicksalschlag
völlig aus der Bahn warf. Mein Bruder wurde ein Jahr nach dem
schrecklichen Fahrradunfall meines Sohnes beim Fahrradfahren von
einem Auto erfasst und verstarb während der anschließenden
fünfstündigen Operation. Ich war gerade dabei, zu lernen, wieder
klarzukommen, war im Begriff, loszulassen. Die mentalen Wunden
waren weitestgehend abgeheilt, die Normalität langsam wieder
eingekehrt und dann das. Für mich fühlte es sich an wie eine
Wiederholung, nur dieses Mal ohne glücklichen Ausgang.


Trotzdem schaffte es, mich als Finanzbuchhalterin in einem
mittelständischen Unternehmen zu beweisen und endlich wieder ein
stabiles Einkommen zu erhalten und die Schulden abzubauen.


Nebenbei lernte ich und bildete mich weiter. Auf diese Weise
gelang mir als ungelernte Quereinsteigerin ein gewaltiger
Karrieresprung. Ich wurde Leiterin des Finanz- und
Rechnungswesens einer Aktiengesellschaft mit sieben
Tochtergesellschaften und hatte wieder ein hohes Einkommen.


15 Jahre später wagte ich den Absprung, um meinen Traum
umzusetzen, wieder im Vertrieb tätig zu sein und direkt mit
Menschen zu arbeiten. Ich wurde Außendienstlerin in einer
Branche, in die ich mein ganzes betriebswirtschaftliches Wissen
einbringen konnte. Ich war sehr schnell sehr erfolgreich, wurde
sogar Head of Sales und hatte ein Stückchen meiner Freiheit
zurückgewonnen, die ich während meiner Selbständigkeit so liebte.


Wie ich Ende 2016 über mich hinauswuchs, welchen Traum ich mir
dann aus eigener Kraft erfüllte und was das mit meiner heutigen
Selbständigkeit zu tun hat, das erzähle ich gerne im Interview.


Was ist die Sache, die Du am Anfang Deiner Karriere gerne gewusst
hättest? *


Ich bin mein einziges Limit! Ich und mein eingeschränktes
Mindset. Ich kann alles erreichen, wenn ich groß denke und
schnell agiere.


Was ist Dein größter/schmerzhaftester Misserfolg, der
gleichzeitig das meiste Learning für Dich gebracht hat? *


Ich bin ein Macher und habe mich von einem Träumer aufhalten
lassen, einem "Trittbrettfahrer", der meine Ideen zu gemeinsamen
Ideen erklärt hat,

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