Zentek: Wo steht der „Recyclingweltmeister Deutschland“ heute? | #29

Zentek: Wo steht der „Recyclingweltmeister Deutschland“ heute? | #29

49 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Mein Gast in dieser Folge ist Stephan Schnück, Chief Product
Officer der Zentek Gruppe aus Köln, einem mittelständischen
Unternehmen das seit 1995 die fachgerechte Entsorgung
branchenspezifischer Abfälle betreibt und heute rund 180.000 Kunden
schwerpunktmäßig im Bereich B2B aber auch im Bereich B2C bedient.
Mit Stephan spreche ich über die Möglichkeiten und Limitationen der
Kreislaufwirtschaft aus Sicht eines überregionalen
Entsorgungsbetriebs. Dabei räumt Stephan im Podcast mit falschen
Vorstellungen auf, wie z.B. der, des Recycling-Weltmeisters
Deutschland (12% Recycling in Deutschland versus z.B. 30% in den
Niederlanden oder 24% in Belgien) oder der Idee, dass
Bio-Kunststoffe einen nennenswerten Beitrag zur Reduzierung unseres
Abfallproblems leisten können. Im Gespräch zeigt Stephan auf, was
wirklich wichtig wäre, um zu einer Kreislaufwirtschaft zu gelangen.
In erster Linie fordert Stephan mehr Transparenz über die
eingesetzten Verpackungen, denn eines der größten Hindernisse im
Recycling stellen Verbundstoffe da, deren Verwertung durch fehlende
Möglichkeiten der Identifikation der Ursprungsmaterialien und
fehlende Möglichkeiten zur Trennung der Materialien begrenzt ist.
Deutliches Entwicklungspotential sieht Stephan dagegen im Ausbau
unseres Pfandsystems. Hier stehen die vielen individuellen
Flaschenformen einem Effizienzgewinn im Weg, denn lange Fahrten mit
Leergut belasten die Umwelt. So gibt es z.B. nur in 2 Bundesländern
eine Abfüllung für Milch, was unweigerlich bedeutet, dass die Milch
in allen anderen Bundesländern lange Wege hinter sich bringen muss,
genauso wie das Leergut, wenn es den Rückweg zum Abfüller antritt.
Noch schlechter fällt allerdings die Bilanz bei Einwegglas aus.
„50% des gesamten ökologischen Fußabdrucks eines Marmeladenglases
macht nur das Glas aus“ so Stephan im Podcast. Eine Normung der
verwendeten Gläser auf einige wenige Formate und die Entwicklung
eines Pfandsystems könnte hier Abhilfe schaffen. Eine wichtige
Initiative zur Reduzierung der Müllberge sieht Stephan auch im
großflächigen Ausbau der Unverpackt-Angebote wie sie z.B. das
Berliner Start-Up Sackworks betreibt, das ein System entwickelt
hat, das bei gleichen Kosten und selbstverständlich unter
Einhaltung aller Hygienemaßnahmen die Ware auf die Fläche bringen
will. Erlebt mit Stephan einen Experten der Abfallwirtschaft, der
mit seinem Unternehmen Vordenker und Macher sein will und über
Ideen und Konzepte zum Aufbau einer umfassenden Kreislaufwirtschaft
beitragen will.

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