Green Industrial Plan: Europa im Subventionswettlauf mit den USA / Erdbebenkatastrophe: Lagebericht aus der Türkei
Handelsblatt Today vom 10.02.2023
30 Minuten
Beschreibung
vor 1 Jahr
Die Europäische Union sucht seit einigen Wochen einen Umgang mit
dem amerikanischen Subventionsprogramm für grüne Technologien IRA.
Der 370 Milliarden Dollar schwere Investitionsplan für saubere
Energie begünstigt amerikanische Firmen und droht so die
europäische Konkurrenz vom US-Markt auszuschließen. Nun haben die
27 EU-Regierungschefs auf einem Sondergipfel über eine europäische
Reaktion gesprochen. Am Donnerstag hat EU-Kommissionschefin Ursula
von der Leyen Details zu einem neuen Industrieplan vorgelegt.
Dieder enthält unter anderem einen Souveränitätsfonds, der auch
Künstliche Intelligenz, Quantencomputer und Biotech fördern soll.
"Dieser Green Deal Industrial Plan ist auch eine Antwort auf die
Herausforderungen durch China und nicht nur eine Antwort auf die
Subventionen der USA", erläutert Moritz Koch, Leiter des
Handelsblattbüros in Brüssel in der aktuellen Folge von
Handelsblatt Today. Mit Host Sandra Groeneveld spricht er darüber,
ob die Reaktion der EU überzogen ist, welche Gefahren vom IRA
ausgehen und wie der konkrete Plan von Ursula von der Leyen
aussieht. Außerdem: Am Montag hat ein Erdbeben der Stärke 7,7 auf
der Richterskala die Türkei und Syrien erschüttert und eine
humanitäre Katastrophe ausgelöst. Aus den betroffenen Gebieten
wurden bereits mehr als 21.000 Todesopfer gemeldet. Zehntausende
Menschen wurden verletzt. Hunderttausende sind obdachdachlos. Das
Erdbebengebiet entspricht in etwa der Größe der Bundesrepublik
Deutschland. Auf die Katastrophe haben westliche Staaten mit
enormen internationalen Hilfen reagiert. Auch Deutschland hat einen
Luftkorridor eingerichtet. Mehr als 100.000 Helfer aus dem In- und
Ausland sind inzwischen im Katastrophengebiet im Einsatz. "Ich
beobachte hier, dass sehr viele Hilfsgüter angekommen sind, auch
viele Hilfsorganisationen", berichtet Türkei-Korrespondent Ozan
Demircan in der aktuellen Ausgabe von Handelsblatt Today von vor
Ort. Doch die Hoffnung weitere Überlebende zu finden, schwinde mit
jeder Stunde mehr. Noch dramatischer sei die aktuelle Lage für die
Erdbebenopfer im Bürgerkriegsland Syrien. Dort stockt die
Versorgung mit Hilfsgütern. "Das Land ist aufgrund des
Bürgerkriegs, der jetzt schon fast zwölf Jahre lang in dem Land
herrscht, viel viel schlechter aufgestellt, um Hilfsmaßnahmen zu
organisieren und zu koordinieren", erklärt Demircan. *** Exklusives
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dem amerikanischen Subventionsprogramm für grüne Technologien IRA.
Der 370 Milliarden Dollar schwere Investitionsplan für saubere
Energie begünstigt amerikanische Firmen und droht so die
europäische Konkurrenz vom US-Markt auszuschließen. Nun haben die
27 EU-Regierungschefs auf einem Sondergipfel über eine europäische
Reaktion gesprochen. Am Donnerstag hat EU-Kommissionschefin Ursula
von der Leyen Details zu einem neuen Industrieplan vorgelegt.
Dieder enthält unter anderem einen Souveränitätsfonds, der auch
Künstliche Intelligenz, Quantencomputer und Biotech fördern soll.
"Dieser Green Deal Industrial Plan ist auch eine Antwort auf die
Herausforderungen durch China und nicht nur eine Antwort auf die
Subventionen der USA", erläutert Moritz Koch, Leiter des
Handelsblattbüros in Brüssel in der aktuellen Folge von
Handelsblatt Today. Mit Host Sandra Groeneveld spricht er darüber,
ob die Reaktion der EU überzogen ist, welche Gefahren vom IRA
ausgehen und wie der konkrete Plan von Ursula von der Leyen
aussieht. Außerdem: Am Montag hat ein Erdbeben der Stärke 7,7 auf
der Richterskala die Türkei und Syrien erschüttert und eine
humanitäre Katastrophe ausgelöst. Aus den betroffenen Gebieten
wurden bereits mehr als 21.000 Todesopfer gemeldet. Zehntausende
Menschen wurden verletzt. Hunderttausende sind obdachdachlos. Das
Erdbebengebiet entspricht in etwa der Größe der Bundesrepublik
Deutschland. Auf die Katastrophe haben westliche Staaten mit
enormen internationalen Hilfen reagiert. Auch Deutschland hat einen
Luftkorridor eingerichtet. Mehr als 100.000 Helfer aus dem In- und
Ausland sind inzwischen im Katastrophengebiet im Einsatz. "Ich
beobachte hier, dass sehr viele Hilfsgüter angekommen sind, auch
viele Hilfsorganisationen", berichtet Türkei-Korrespondent Ozan
Demircan in der aktuellen Ausgabe von Handelsblatt Today von vor
Ort. Doch die Hoffnung weitere Überlebende zu finden, schwinde mit
jeder Stunde mehr. Noch dramatischer sei die aktuelle Lage für die
Erdbebenopfer im Bürgerkriegsland Syrien. Dort stockt die
Versorgung mit Hilfsgütern. "Das Land ist aufgrund des
Bürgerkriegs, der jetzt schon fast zwölf Jahre lang in dem Land
herrscht, viel viel schlechter aufgestellt, um Hilfsmaßnahmen zu
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