US-Special zu den Zwischenwahlen 2022 - Die amerikanische Außenpolitik und ihre Folgen für Europa

US-Special zu den Zwischenwahlen 2022 - Die amerikanische Außenpolitik und ihre Folgen für Europa

Handelsblatt Today US-Special vom 04.11.2022
31 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
In den USA mehren sich die Stimmen republikanischer Politiker, die
das große Engagement der USA im Ukrainekrieg in Frage stellen. Was
wären die Folgen für Europa, wenn die Republikaner bei den
Zwischenwahlen am 8. November die Mehrheit in einer oder in beiden
Parlamentskammern bekämen? Sigmar Gabriel, Chef der Atlantikbrücke
und ehemaliger deutscher Außenminister und Vizekanzler, blickt
besorgt auf diese Entwicklung, denn sie könnte die Europäer in dem
Konflikt alleine stehen lassen. „Da haben wir Glück, einen
transatlantischen Präsidenten im Weißen Haus sitzen zu haben,
vielleicht der letzte, der da sitzt“, meint Gabriel. Denn der
US-Präsident hat große außenpolitische Befugnisse. Dennoch könnten
die Republikaner über fehlende Budgetfreigaben die US-Unterstützung
limitieren. Die Europäer sollten sich darauf einstellen, dass es
mehr kritische Fragen geben könnte, warum sie selbst nicht mehr
tun, meint Jeffrey Rathke, ehemaliger US-Diplomat und heute Chef
des American Institute for Contemporary German Studies an der Johns
Hopkins Universität. Zusammen mit den Hosts Nicole Bastian und
Katharina Kort analysieren Gabriel und Rathke zudem, wie sich die
US-Chinapolitik entwickeln dürfte und welche Impulse für das
transatlantische Verhältnis zu erwarten sind. Die Zeit der großen
Handelsabkommen, sind sie sich einig, ist vorbei. Einen zweiten
Anlauf für ein TTIP-Freihandelsabkommen werde es nicht geben. Statt
dessen sorgen die enormen Subventionen für die Batteriefertigung in
den USA für Ärger in Europa. „Die USA waren schon immer
protektionistischer als Europa“, sagt Sigmar Gabriel dazu. ***
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