Opec-Deal könnte Benzin und Heizöl teurer machen – und Inflation befeuern / US-Konzerne vergrößern Abstand auf Europa

Opec-Deal könnte Benzin und Heizöl teurer machen – und Inflation befeuern / US-Konzerne vergrößern Abstand auf Europa

Handelsblatt Today vom 06.10.2022
42 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Das Öl-Kartell drosselt ab November die Förderung. Damit verhärten
sich die Fronten zwischen dem Westen und den Ölexporteuren.
Leidtragende sind Verbraucher und Unternehmen. Die Öl-Allianz Opec
Plus will ab November bis zu zwei Millionen Barrel pro Tag weniger
fördern. Die Entscheidung fiel am Mittwoch bei einem Treffen in
Wien – bei dem auch der russische Energieminister Alexander Nowak
anwesend war. Er gilt als treibende Kraft hinter der
Produktionskürzung. Die Ölexporteure gehen angesichts der Abkühlung
der Weltwirtschaft von einer geringeren Nachfrage in
Rezessionszeiten aus und wollen mit den Förderkürzungen proaktiv
den Ölpreis stabilisieren. Allerdings könnte der Schritt die
Energiepreiskrise vor allem in Europa verschärfen, die Inflation
anheizen und womöglich die Notenbanken dazu veranlassen, länger an
einer straffen Geldpolitik festzuhalten, was wiederum eine drohende
Rezession verstärken und verlängern würde.
Handelsblatt-Rohstoffexperte Jakob Blume glaubt, dass der Deal dem
Opec-Plus-Mitglied Russland höchstwahrscheinlich dabei hilft, die
Auswirkungen der Preisobergrenze für russisches Öl abzumildern.
Diese hatten die G7-Industrieländer ebenfalls am Mittwoch auf den
Weg gebracht. „Die Opec Plus ist den geplanten Sanktionen des
Westens zuvorgekommen und Russland ist derzeit einer der größten
Profiteure des Deals“, sagt Blume in der neuen Folge von
Handelsblatt Today. Die Entscheidung des Öl-Kartells steht den
westlichen Interessen entgegen: Die Gespräche von US-Präsident Joe
Biden, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron oder Bundeskanzler
Olaf Scholz, die mit Saudi-Arabien über eine Ausweitung der
Ölproduktion verhandelt hatten, blieben ohne Ergebnis. Für Biden
kommt der Opec-Entscheid zu einem schwierigen Zeitpunkt. Vor den
wichtigen Zwischenwahlen im November hatte Biden eigentlich auf
sinkende Spritpreise gehofft. Dass sich Saudi-Arabien nun auf die
Seite Russlands stellt, dürfte das Verhältnis zusätzlich belasten.
Zuletzt hatten die USA mehrfach die strategischen Ölreserven des
Landes angezapft, um den Preisanstieg auf dem Weltmarkt zu bremsen.
„Die Effekte waren jedoch nur von kurzer Dauer“, sagt Blume im
Gespräch mit Host Anis Mičijević. „Investoren lassen sich nicht
veräppeln, irgendwann muss die strategische Ölreserve auch wieder
aufgefüllt werden“, erklärt Blume. Mehr dazu lesen Sie hier:
https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/opec-plus-kartell-drosselt-oel-foerderung-mitten-in-der-energiekrise/28724702.html
Außerdem spricht Handelsblatt-Börsenexperte Ulf Sommer in dieser
Folge darüber, warum die großen US-Konzerne ihren Abstand auf die
europäischen Unternehmen immer weiter vergrößern. Mehr dazu lesen
Sie hier:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/umsaetze-usa-versus-europa-us-konzerne-haengen-europas-unternehmen-in-immer-mehr-branchen-ab/28652822.html
*** Exklusives Angebot für Handelsblatt Today-Hörer: Testen Sie
Handelsblatt Premium 4 Wochen für 1 € und bleiben Sie immer
informiert, was die Finanzmärkte bewegt. Mehr Informationen:
www.handelsblatt.com/mehrfinanzen Wenn Sie Anmerkungen, Fragen,
Kritik oder Lob zu dieser Folge haben, schreiben Sie uns gern per
E-Mail: today@handelsblattgroup.com Ab sofort sind wir bei
WhatsApp, Signal und Telegram über folgende Nummer erreichbar:
01523 – 80 99 427

Kommentare (0)

Lade Inhalte...
15
15
:
: