Drohende Pleitewelle am Energiemarkt: Was kommt jetzt auf Verbraucher zu? / Kommentar zur Lage in der Ukraine

Drohende Pleitewelle am Energiemarkt: Was kommt jetzt auf Verbraucher zu? / Kommentar zur Lage in der Ukraine

Handelsblatt Today vom 12.09.2022
28 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Immer mehr Energieunternehmen plagen Liquiditätsprobleme. Viele
sind deshalb auf Staatshilfen angewiesen. Wie es am Energiemarkt
jetzt weitergeht. Deutschland schnürt ein Rettungspaket von über 15
Milliarden Euro für Uniper. Denn die Bundesrepublik kann sich eine
Pleite des größten Gasimporteurs des Landes in diesem Winter nicht
erlauben. Uniper sei zum „Spielball“ im Ukrainekrieg geworden, sagt
CEO Klaus-Dieter Maubach. Weil jetzt große Mengen Gas aus Russland
fehlen, muss das Unternehmen Ersatz auf dem Markt einkaufen, um
weiterhin liefern zu können. Und der ist extrem teuer: Allein der
Gaspreis ist innerhalb von einem Jahr um über 600 Prozent
gestiegen. Das Unternehmen machte deshalb im ersten Halbjahr ganze
50.000 Euro Verlust – und das pro Minute. Zeitweise verlor es im
August mehr als 100 Millionen Euro an einem Tag. Die Lage am
Energiemarkt ist angespannt. Und nicht nur Uniper plagen deshalb
Liquiditätsprobleme: Auch Sefe und VNG, der zweit- und der
drittgrößte Gashändler des Landes, müssen vom Staat gerettet
werden. Ebenso gehen immer mehr kleineren Energieunternehmen die
Mittel aus. Laut Branchenkreisen sollen bereits über 20 Stadtwerke
über mögliche finanzielle Unterstützung mit der Bundesregierung in
Kontakt sein. „Es kann sein, dass doch deutlich mehr Unternehmen in
Schieflage geraten und staatliche Hilfe benötigen“, befürchtet
Handelsblatt-Redakteurin Catiana Krapp. Diese Unternehmen könnten
dann zum Beispiel hohe Kredite brauchen, erklärt sie im Interview
mit Handelsblatt-Today-Host Tobias Gürtler. Ist die große
Pleitewelle am Energiemarkt noch aufzuhalten? Wie viele Unternehmen
wird der Staat noch retten müssen – wie viele wird er überhaupt
retten können? Und was bedeutet das für Verbraucher? All das
besprechen die beiden in dieser Folge von Handelsblatt Today.
Außerdem: Die Ukraine konnte in den letzten Tagen militärische
Erfolge verzeichnen. Jetzt ist selbst der Einsatz von Atomwaffen
durch Russland nicht mehr ausgeschlossen. In der heutigen Folge
hören Sie einen Kommentar von Russlandkorrespondent Mathias
Brüggmann zur Lage im Ukrainekrieg. Er erklärt, warum Putin jetzt
ins Risiko gehen muss – und warum die Ukraine jetzt mehr denn je
die Unterstützung des Westens braucht. *** Wir haben ein exklusives
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