Wachstumskiller Inflation: Vier Gründe für das Versagen von EZB und Fed / Türkische Lira stürzt ab
Handelsblatt Today vom 02.08.2022
35 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Die Notenbanken haben offenbar zu spät auf die Probleme der
Weltwirtschaft reagiert. Das ergab eine Studie eines bekannten
Ökonomen. Er kommt unter anderem zu dem Schluss: Die Banker hätten
genauer hinschauen müssen. In ihrer letzten Ratssitzung hat die
Europäische Zentralbank (EZB) nach elf Jahren die Ära der
ultralockeren Geldpolitik beendet und den Leitzins stärker als
erwartet um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Der Beschluss fand in
Reaktion auf die stark erhöhte Inflation im Euro-Raum statt, welche
im Juni auf 8,6 Prozent gestiegen ist. Doch als Hüter der
europäischen Geldwertstabilität, kommt die Reaktion auf den
erhöhten Preisdruck in Europa aber auch den USA spät, kritisieren
nun einige Ökonomen. Eine Studie der London School of Economics,
welche unter der Leitung des prominenten Ökonomen Ricardo Reis
durchgeführt wurde, bestätigt dies. „Neben der falsch
eingeschätzten Auswirkungen der Covid-Pandemie, haben die
Notenbanken laut Reis unter anderem auch die Rolle der
Inflationserwartungen unterschätzt, die eigene Glaubwürdigkeit
überschätzt und den für die Geldpolitik entscheidenden
Gleichgewichtszins zu niedrig eingeschätzt“, erklärt Handelsblatt
Finanzredakteur Frank Wiebe. Im Podcast Handelsblatt Today
bespricht Wiebe mit Host Ina Karabasz die Ergebnisse der Studie und
inwieweit die Notenbanken anders hätten reagieren können. Außerdem:
Bei ihrem ersten Staatsbesuch als Bundesaußenministerin in der
Türkei und Griechenland hat Grünen-Politikerin Annalena Baerbock
mit ihren klaren Worten den Tonus ihrer Vorgänger: Kontroversen mit
den Gesprächspartnern wurden nicht nur im Vier-Augen-Gespräch
ausgetragen, sondern öffentlich während der Konferenz angesprochen.
Vor allem der Insel-Streit zwischen Griechenland und Türkei war ein
Teil der Konfrontation. Während des vorangegangenen Besuchs in
Athen hatte sich Baerbock klar auf die Seite Griechenlands
gestellt. Die angespannte Situation in der Türkei könnte sich
demnächst sogar noch verschärfen: Seit Kriegsbeginn nutzt Moskau
die bestehende Energieabhängigkeit des Landes als politischen
Hebel. Der Hebel wirkt zunehmend stärker, weil die Inflation in der
Türkei mittlerweile bei knapp 80 Prozent liegt und die türkische
Lira immer mehr an Wert verliert. Im Podcast spricht Handelsblatt
Türkei-Korrespondent Ozan Demircan über die Zukunft der türkischen
Lira und wie das Land nun zunehmend versucht eigene Quellen zu
erschließen. *** Exklusives Angebot für Handelsblatt-Today-Hörer:
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unter: www.handelsblatt.com/sommer-special
Weltwirtschaft reagiert. Das ergab eine Studie eines bekannten
Ökonomen. Er kommt unter anderem zu dem Schluss: Die Banker hätten
genauer hinschauen müssen. In ihrer letzten Ratssitzung hat die
Europäische Zentralbank (EZB) nach elf Jahren die Ära der
ultralockeren Geldpolitik beendet und den Leitzins stärker als
erwartet um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Der Beschluss fand in
Reaktion auf die stark erhöhte Inflation im Euro-Raum statt, welche
im Juni auf 8,6 Prozent gestiegen ist. Doch als Hüter der
europäischen Geldwertstabilität, kommt die Reaktion auf den
erhöhten Preisdruck in Europa aber auch den USA spät, kritisieren
nun einige Ökonomen. Eine Studie der London School of Economics,
welche unter der Leitung des prominenten Ökonomen Ricardo Reis
durchgeführt wurde, bestätigt dies. „Neben der falsch
eingeschätzten Auswirkungen der Covid-Pandemie, haben die
Notenbanken laut Reis unter anderem auch die Rolle der
Inflationserwartungen unterschätzt, die eigene Glaubwürdigkeit
überschätzt und den für die Geldpolitik entscheidenden
Gleichgewichtszins zu niedrig eingeschätzt“, erklärt Handelsblatt
Finanzredakteur Frank Wiebe. Im Podcast Handelsblatt Today
bespricht Wiebe mit Host Ina Karabasz die Ergebnisse der Studie und
inwieweit die Notenbanken anders hätten reagieren können. Außerdem:
Bei ihrem ersten Staatsbesuch als Bundesaußenministerin in der
Türkei und Griechenland hat Grünen-Politikerin Annalena Baerbock
mit ihren klaren Worten den Tonus ihrer Vorgänger: Kontroversen mit
den Gesprächspartnern wurden nicht nur im Vier-Augen-Gespräch
ausgetragen, sondern öffentlich während der Konferenz angesprochen.
Vor allem der Insel-Streit zwischen Griechenland und Türkei war ein
Teil der Konfrontation. Während des vorangegangenen Besuchs in
Athen hatte sich Baerbock klar auf die Seite Griechenlands
gestellt. Die angespannte Situation in der Türkei könnte sich
demnächst sogar noch verschärfen: Seit Kriegsbeginn nutzt Moskau
die bestehende Energieabhängigkeit des Landes als politischen
Hebel. Der Hebel wirkt zunehmend stärker, weil die Inflation in der
Türkei mittlerweile bei knapp 80 Prozent liegt und die türkische
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Lira und wie das Land nun zunehmend versucht eigene Quellen zu
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