JP Morgan, Goldman Sachs, Bank of America: Ist die Rezessionsgefahr in den Aktienkursen eingepreist?

JP Morgan, Goldman Sachs, Bank of America: Ist die Rezessionsgefahr in den Aktienkursen eingepreist?

Handelsblatt Today vom 19.07.2022
24 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Zum Auftakt der Berichtssaison haben die US-Großbanken allesamt
Gewinneinbrüche vermelden müssen. Da ihre Geschäftsentwicklung seit
jeher als Konjunkturindikator herangezogen wird, könnte dies als
schlechtes Vorzeichen für die Märkte gewertet werden und
Rezessionsängste nähren. Deka-Fondsmanager Andreas Thomae gibt in
der neuen Folge von Handelsblatt Today allerdings zu bedenken,
„dass sich die Banken mit einem Gipfeljahr wie 2021 vergleichen,
was so in der Form schwer zu wiederholen ist.“ Insofern könne man
die Gewinneinbrüche auch als eine gewisse Normalisierung
interpretieren – gerade, was das klassische Investmentbanking
angeht. Bei Goldman Sachs schrumpfte das Geschäft mit
Aktienemissionen im zweiten Quartal um fast 90 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr. Die anderen großen Geldhäuser an der Wall Street haben
ähnliche Probleme im Investmentbanking: Fusionen und Übernahmen
werden nach Möglichkeit verschoben und nur noch wenige Firmen
trauen sich aufs Börsenparkett. Grund sind der Ukraine-Krieg sowie
Inflations- und Rezessionssorgen. „In den USA sind die Zinsängste
sehr dominant“, sagt Thomae. Damit sind Sorgen vor einer Rezession
auf Grund der deutlich gestrafften Geldpolitik der US-Notenbank Fed
gemeint. „Aber die Fed muss das machen, weil die Inflation einfach
exorbitant hoch ist und sich sonst eine Lohn-Preis-Spirale ergibt“,
sagt Thomae. Das sei nicht tolerierbar. Doch sind die
Rezessionsrisiken bereits ausreichend in den Aktienkursen von JP
Morgan, Goldman Sachs & Co. eingepreist oder sind die
Erwartungen der Märkte zu optimistisch? Darüber spricht Host Anis
Mičijević in der neuen Folge von Handelsblatt Today mit
Deka-Fondsmanager Andreas Thomae. *** Exklusives Angebot für
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