Dieser Index sagt künftige Kursschwankungen voraus / Regierungskrise in Italien: Folgen für die EZB
Handelsblatt Today vom 15.07.2022
29 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Bei seitwärtsgetriebenen oder sinkenden Kursen kann es für Anleger
schwierig sein, die Marktsituation zu deuten. Ein Index kann in
solch unsicheren Zeiten Orientierung bieten. Seitwärtsgetriebene
oder sogar fallende Kurse können Anleger und Anlegerinnen
verunsichern, wenn es darum geht, in Aktien einzusteigen. Die
Handelsvolumina in den vergangenen Wochen sind entsprechend
niedrig. „Wir haben derzeit einen dominierenden Abwärtstrend“, sagt
Handelsblatt-Finanzredakteur Jürgen Röder. „Dazu hatten wir
insgesamt zwei Erholungsphasen, die sich im nachhinein als
Bärenmarktrallys entpuppten. Erst bei Dax-Werten von über 15.000
Punkten könnte sich dieser Abwärtstrend überhaupt erst wieder
wenden. Aber davon sind wir noch weit entfernt.“ Doch selbst in
unsicheren Zeiten kann der volatile Dax auch Chancen bieten. Der
Dax-Volatilitätsindex (VDax), gibt die implizierte Volatilität des
deutschen Leitindex in Prozentpunkten an. „Wenn der Dax fällt,
steigt das Angstbarometer der Börse. Dieses gibt damit Aufschluss
darüber, wie sich Profis am Termin-Markt verhalten und was für die
nächsten 30 Tage erwartet werden kann“, erklärt Röder. Wie die
Zahlen des VDax zu deuten sind und wie er für Anlegerinnen und
Anleger hilfreich sein kann, erklärt Jürgen Röder in dieser Folge
Handelsblatt Today mit Host Sonja Schlacht. Außerdem: Die
Energiekrise, eine immense Dürre und Corona: Italien kämpft wie
auch andere europäische Länder zur Zeit mit vielen
Herausforderungen. Am Donnerstag schlug Italiens derzeit
amtierender Ministerpräsident Mario Draghi gegenüber
Staatspräsident Sergio Mattarella seinen Rücktritt vor.
Regierungskrisen gehören in der drittgrößten europäischen
Volkswirtschaft der EU zum politischen Alltag dazu – diese Krise
folgt allerdings in einer Zeit, in der das Land von großer
Unsicherheit umtrieben wird. Eine vorangegangene
Vertrauensabstimmung im Senat hat Draghi zwar bestanden, allerdings
blieb die Fünf-Sterne-Bewegung (Movimento 5 Stelle), dieser
Abstimmung fern. Die Fünf Sterne ist einer von vier
Koalitionspartnern der amtierenden italienischen Regierung. Ein
Rückschlag für den parteilosen Ökonomen Draghi, der nur unter
vollem Rückhalt der Partner an der Spitze führen wollte. Draghis
Rücktritt wurde zunächst von Staatspräsident Mattarella abgelehnt.
Doch nicht nur für Italien ist die Situation problematisch. Die
Rendite für italienische Staatsanleihen ist am Donnerstag auf über
3,5 Prozent gestiegen. Der Spread zu den deutschen Anleihen hat
sich damit vergrößert. Das hat Folgen für die Europa und die
Europäische Zentralbank (EZB), die mit einem neuen Instrument
solche Spreads zukünftig eigentlich verhindern wollte. Im Podcast
Handelsblatt Today spricht Host Sonja Schlacht darüber mit
Handelsblatt-Finanzredakteur Andreas Neuhaus. *** Exklusives
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schwierig sein, die Marktsituation zu deuten. Ein Index kann in
solch unsicheren Zeiten Orientierung bieten. Seitwärtsgetriebene
oder sogar fallende Kurse können Anleger und Anlegerinnen
verunsichern, wenn es darum geht, in Aktien einzusteigen. Die
Handelsvolumina in den vergangenen Wochen sind entsprechend
niedrig. „Wir haben derzeit einen dominierenden Abwärtstrend“, sagt
Handelsblatt-Finanzredakteur Jürgen Röder. „Dazu hatten wir
insgesamt zwei Erholungsphasen, die sich im nachhinein als
Bärenmarktrallys entpuppten. Erst bei Dax-Werten von über 15.000
Punkten könnte sich dieser Abwärtstrend überhaupt erst wieder
wenden. Aber davon sind wir noch weit entfernt.“ Doch selbst in
unsicheren Zeiten kann der volatile Dax auch Chancen bieten. Der
Dax-Volatilitätsindex (VDax), gibt die implizierte Volatilität des
deutschen Leitindex in Prozentpunkten an. „Wenn der Dax fällt,
steigt das Angstbarometer der Börse. Dieses gibt damit Aufschluss
darüber, wie sich Profis am Termin-Markt verhalten und was für die
nächsten 30 Tage erwartet werden kann“, erklärt Röder. Wie die
Zahlen des VDax zu deuten sind und wie er für Anlegerinnen und
Anleger hilfreich sein kann, erklärt Jürgen Röder in dieser Folge
Handelsblatt Today mit Host Sonja Schlacht. Außerdem: Die
Energiekrise, eine immense Dürre und Corona: Italien kämpft wie
auch andere europäische Länder zur Zeit mit vielen
Herausforderungen. Am Donnerstag schlug Italiens derzeit
amtierender Ministerpräsident Mario Draghi gegenüber
Staatspräsident Sergio Mattarella seinen Rücktritt vor.
Regierungskrisen gehören in der drittgrößten europäischen
Volkswirtschaft der EU zum politischen Alltag dazu – diese Krise
folgt allerdings in einer Zeit, in der das Land von großer
Unsicherheit umtrieben wird. Eine vorangegangene
Vertrauensabstimmung im Senat hat Draghi zwar bestanden, allerdings
blieb die Fünf-Sterne-Bewegung (Movimento 5 Stelle), dieser
Abstimmung fern. Die Fünf Sterne ist einer von vier
Koalitionspartnern der amtierenden italienischen Regierung. Ein
Rückschlag für den parteilosen Ökonomen Draghi, der nur unter
vollem Rückhalt der Partner an der Spitze führen wollte. Draghis
Rücktritt wurde zunächst von Staatspräsident Mattarella abgelehnt.
Doch nicht nur für Italien ist die Situation problematisch. Die
Rendite für italienische Staatsanleihen ist am Donnerstag auf über
3,5 Prozent gestiegen. Der Spread zu den deutschen Anleihen hat
sich damit vergrößert. Das hat Folgen für die Europa und die
Europäische Zentralbank (EZB), die mit einem neuen Instrument
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