Hedgefonds wetten gegen Japan – schlittert das Land ins Chaos? / Wartung von Nord Stream 1: So reagieren die Märkte
Handelsblatt Today vom 11.07.2022
32 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Spekulanten nutzen den Yen-Verfall für eine Wette gegen die
Zentralbank. Doch die will nicht vom Fundament ihrer Geld- und
Haushaltspolitik abrücken. Während die Zentralbanken anderer
westlicher Industrienationen im Kampf gegen die Inflation die
Zinsen anheben und Liquidität verknappen, hält die japanische
Zentralbank an ihrer Niedrigzinspolitik fest und kauft in großem
Stil japanische Staatsanleihen auf. Das tut sie, um die sogenannte
„Zinskurvenkontrolle“, das Fundament der Geld- und Haushaltspolitik
Japans, gegen Hedgefonds zu verteidigen. „Die Hedgefonds wetten
darauf, dass der Fall des Yen die Inflation antreibt und die
Notenbank daher den Zinskorridor ihrer Politik der
Zinskurvenkontrolle erweitern muss, also faktisch die Zinsen
anheben muss“, erklärt Japan-Korrespondent Martin Kölling in der
aktuellen Folge von Handelsblatt-Today. Bei dem 2016 eingeführten
Instrument setzt die Zentralbank nicht wie andere Banken einen
Leitzins fest, den sie verteidigt. Stattdessen will sie die gesamte
Zinskurve kontrollieren, also die Zinssätze von Anleihen aller
Laufzeiten. So will sie mehrere, im Widerspruch stehende Ziele
gleichzeitig erreichen: Wachstum, Stabilität der Versicherer und
die Bezahlbarkeit des Schuldendienstes. Seit nunmehr 20 Jahren
kaufen die Währungshüter Staatsanleihen, um den Leitzins für
zehnjährige Staatsanleihen (JGB) bei nahe null Prozent zu halten.
Das wiederum schwächt den Yen und führte zuletzt zu deutlichen
Realeinkommensverlusten. Kritiker fragen nun: Wie viele
Staatsanleihen kann die japanische Zentralbank noch aufkaufen,
bevor der JGB-Markt zusammenbricht? Experten warnen zudem vor dem
Risiko einer Kapitalflucht japanischer Haushalte. Droht Japan der
wirtschaftliche Kollaps? Darüber spricht Host Anis Micijevic in der
aktuellen Folge von Handelsblatt Today mit dem
Japan-Korrespondenten Martin Kölling. *** Exklusives Angebot für
Handelsblatt-Today-Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen
für 1 € und bleiben Sie immer informiert, was die Finanzmärkte
bewegt. Mit etwas Glück können Sie zudem einen Kindle eReader
gewinnen. Mehr Informationen unter: handelsblatt.com/sommer-special
Zentralbank. Doch die will nicht vom Fundament ihrer Geld- und
Haushaltspolitik abrücken. Während die Zentralbanken anderer
westlicher Industrienationen im Kampf gegen die Inflation die
Zinsen anheben und Liquidität verknappen, hält die japanische
Zentralbank an ihrer Niedrigzinspolitik fest und kauft in großem
Stil japanische Staatsanleihen auf. Das tut sie, um die sogenannte
„Zinskurvenkontrolle“, das Fundament der Geld- und Haushaltspolitik
Japans, gegen Hedgefonds zu verteidigen. „Die Hedgefonds wetten
darauf, dass der Fall des Yen die Inflation antreibt und die
Notenbank daher den Zinskorridor ihrer Politik der
Zinskurvenkontrolle erweitern muss, also faktisch die Zinsen
anheben muss“, erklärt Japan-Korrespondent Martin Kölling in der
aktuellen Folge von Handelsblatt-Today. Bei dem 2016 eingeführten
Instrument setzt die Zentralbank nicht wie andere Banken einen
Leitzins fest, den sie verteidigt. Stattdessen will sie die gesamte
Zinskurve kontrollieren, also die Zinssätze von Anleihen aller
Laufzeiten. So will sie mehrere, im Widerspruch stehende Ziele
gleichzeitig erreichen: Wachstum, Stabilität der Versicherer und
die Bezahlbarkeit des Schuldendienstes. Seit nunmehr 20 Jahren
kaufen die Währungshüter Staatsanleihen, um den Leitzins für
zehnjährige Staatsanleihen (JGB) bei nahe null Prozent zu halten.
Das wiederum schwächt den Yen und führte zuletzt zu deutlichen
Realeinkommensverlusten. Kritiker fragen nun: Wie viele
Staatsanleihen kann die japanische Zentralbank noch aufkaufen,
bevor der JGB-Markt zusammenbricht? Experten warnen zudem vor dem
Risiko einer Kapitalflucht japanischer Haushalte. Droht Japan der
wirtschaftliche Kollaps? Darüber spricht Host Anis Micijevic in der
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