EZB-Zinserhöhung: Droht die nächste Euro-Krise?
Handelsblatt Today vom 21.06.2022
24 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Die EZB vollzieht einen Kurswechsel – und plötzlich fürchten
Kritiker eine nächste Euro-Krise. Warum das Szenario zum jetzigen
Zeitpunkt dennoch eher unwahrscheinlich ist. Am Montag verlieh
EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Plänen noch einmal Nachdruck:
Im September werde eine größere Zinserhöhung bevorstehen, „wenn die
mittelfristigen Inflationsaussichten bestehen bleiben“, sagte sie
im EU-Parlament in Brüssel. Erst einmal sollen die Zinsen im Juli
nun um 0,25 Prozentpunkte nach oben gehen. Seit 2011 hatte sie die
Notenbank nicht mehr so stark angehoben. Angesichts des hohen
Inflationsschubs vollzieht die EZB einen Kurswechsel von einer
jahrelangen ultralockeren hin zu einer straffen Geldpolitik. Ein
wichtiges Instrument, um die Inflationsrate unter Kontrolle zu
bekommen, die inzwischen mehr als vier mal so hoch liegt wie das
ausgegebene Ziel von 2,0 Prozent. Und für viele Experten ein längst
fälliger Schritt. Doch der Kurswechsel ist auch problembehaftet.
Nicht umsonst hatte die EZB monatelang gezögert, ihn einzuschlagen.
Denn mit einem Mal wächst nun die Sorge vor einer Rückkehr der
Euro-Krise. Italien, Griechenland und andere Länder mit hohen
Staatsschulden müssen plötzlich fürchten, ihren wachsenden
Schuldenballast nicht mehr tragen zu können. Hier zeige sich „ein
Grundproblem der Euro-Zone, die eine Währungsunion und keine
Fiskalunion ist“, sagt Handelsblatt-Finanzredakteur Frank Wiebe:
Spannungen zwischen den Ländern könnten innerhalb der Währungsunion
nicht über den Devisenmarkt ausgeglichen werden. Warum er die
Gefahr einer erneuten „Euro-Krise“ zum jetzigen Zeitpunkt dennoch
gering einschätzt, erläutert Wiebe in der heutigen Folge von
„Handelsblatt Today“. Darin spricht er mit Host
Mary-Abdelaziz-Ditzow auch über mögliche Konsequenzen der
EZB-Zinserhöhung für Deutschland – und zeigt auf, welche
Möglichkeiten der Notenbank bleiben, um die Teuerungsrate im
Euro-Raum anderweitig in den Griff zu kriegen. *** Exklusives
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www.handelsblatt.com/mehrfinanzen
Kritiker eine nächste Euro-Krise. Warum das Szenario zum jetzigen
Zeitpunkt dennoch eher unwahrscheinlich ist. Am Montag verlieh
EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Plänen noch einmal Nachdruck:
Im September werde eine größere Zinserhöhung bevorstehen, „wenn die
mittelfristigen Inflationsaussichten bestehen bleiben“, sagte sie
im EU-Parlament in Brüssel. Erst einmal sollen die Zinsen im Juli
nun um 0,25 Prozentpunkte nach oben gehen. Seit 2011 hatte sie die
Notenbank nicht mehr so stark angehoben. Angesichts des hohen
Inflationsschubs vollzieht die EZB einen Kurswechsel von einer
jahrelangen ultralockeren hin zu einer straffen Geldpolitik. Ein
wichtiges Instrument, um die Inflationsrate unter Kontrolle zu
bekommen, die inzwischen mehr als vier mal so hoch liegt wie das
ausgegebene Ziel von 2,0 Prozent. Und für viele Experten ein längst
fälliger Schritt. Doch der Kurswechsel ist auch problembehaftet.
Nicht umsonst hatte die EZB monatelang gezögert, ihn einzuschlagen.
Denn mit einem Mal wächst nun die Sorge vor einer Rückkehr der
Euro-Krise. Italien, Griechenland und andere Länder mit hohen
Staatsschulden müssen plötzlich fürchten, ihren wachsenden
Schuldenballast nicht mehr tragen zu können. Hier zeige sich „ein
Grundproblem der Euro-Zone, die eine Währungsunion und keine
Fiskalunion ist“, sagt Handelsblatt-Finanzredakteur Frank Wiebe:
Spannungen zwischen den Ländern könnten innerhalb der Währungsunion
nicht über den Devisenmarkt ausgeglichen werden. Warum er die
Gefahr einer erneuten „Euro-Krise“ zum jetzigen Zeitpunkt dennoch
gering einschätzt, erläutert Wiebe in der heutigen Folge von
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