Indien im Wirtschafts-Check: Innovativ, wachsend, politisch ambivalent? / China-Crash und die Bedeutung für Deutschland
Handelsblatt Today vom 12.05.2022
31 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Wirtschaftlich steckt Indien derzeit voller
Investitionsmöglichkeiten, besonders in Start-ups und in der
Tech-Branche. Gleichzeitig bremsen die Folgen der Pandemie und die
unklare Positionierung im Ukrainekrieg das Land aus, um China als
Weltwirtschaftsmacht abzulösen. Für viele Investorinnen und
Investoren weltweit wird Indien immer interessanter. Gemessen am
nominalen BIP ist Indien die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt
und gilt neben China als Land mit dem größten Potenzial der
östlichen Hemisphäre. Auch Handelsblatt-Auslandskorrespondent
Matthias Peer ist überzeugt: Durch die wachsende Mittelschicht wird
Indien in ein paar Jahren China als bevölkerungsreichstes Land
ablösen. Damit würde Indien endgültig eine wirtschaftlich ernst zu
nehmende Alternative gegenüber der Wirtschaftsmacht China. „Bisher
war das Land eher protektionistisch eingestellt, doch es will sich
nun weiter öffnen und Freihandelsgespräche mit der EU und England
starten“, erklärt Peer im Podcast Handelsblatt Today. Das Wachstum
ist jedoch mit Vorsicht zu genießen: Zwar startete der indische
Premierminister Narendra Modi einige sehr große
Infrastrukturprojekte und Digitalisierungsinitiativen, wie „Digital
India“. Die Ergebnisse fielen dennoch eher überschaubar aus. „Modi
ist ein begabter Rhetoriker und guter Vermarkter“, so Peer. Indien
ist allerdings schon seit vielen Jahren alles andere als ein
Neuling in der Tech-Branche. Das Land gilt als beliebter
Tech-Outsourcer für viele große Weltmarktführer und wird zunehmend
zum globalen Handelsplatz. Namhafte Unternehmen wie der
Apple-Zulieferer Foxconn will die Mitarbeiterzahl verdoppeln, um
mehr produzieren zu können. Auch der japanische Autohersteller
Toyota will zukünftig bis zu 600 Milliarden Euro in Indien
investieren, um den Elektroautoausbau zu fördern. Bei der
geopolitischen Rolle Indiens im Ukrainekrieg, fällt Peers
Einschätzung eher ambivalent aus. Das Land pflegt sowohl zur EU und
den USA sehr gute Beziehungen, ist beispielsweise im Rüstungsmarkt
aber stark von Russland abhängig. „Indien setzt alles daran, sich
von keiner Seite vereinnahmen zu lassen und verfolgt wie jedes Land
auch die eigenen Interessen. Es hat allerdings kein nationales
Interesse daran sich mir Russland zu verbünden oder anzufeinden. Im
Konflikt wird es nach indischer Perspektive keine klare
Entscheidung geben.“ Außerdem: China hat sich in den letzten zwei
Jahren vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind der Wirtschaft gewandelt
und Investoren blicken immer kritischer auf die Volksrepublik. Die
Skepsis hat mit dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie begonnen,
verstärkte sich durch die enormen Tech-Regulierungen und die
Probleme im Immobiliensektor durch die drohende Pleite des
Immobilienriesen Evergrande. Einen erneuten Höhepunkt der Kritik
erreichte China durch die bisherige russlandfreundliche Haltung im
Angesicht des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Im
Interview erklärt Handelsblatt-Auslandschefin Nicole Bastian,
welche Folgen der Weltwirtschaft jetzt drohen. *** Wie machen Sie
Ihre Steuererklärung? Am kommenden Freitag sprechen wir bei
Handelsblatt-Today über die wichtigsten Tricks, Tipps und Tools für
die Einkommensteuererklärung. Stimmen Sie ab unter:
https://app.sli.do/event/31KAHE8cRsCyT9BK6xrRFc *** Exklusives
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Investitionsmöglichkeiten, besonders in Start-ups und in der
Tech-Branche. Gleichzeitig bremsen die Folgen der Pandemie und die
unklare Positionierung im Ukrainekrieg das Land aus, um China als
Weltwirtschaftsmacht abzulösen. Für viele Investorinnen und
Investoren weltweit wird Indien immer interessanter. Gemessen am
nominalen BIP ist Indien die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt
und gilt neben China als Land mit dem größten Potenzial der
östlichen Hemisphäre. Auch Handelsblatt-Auslandskorrespondent
Matthias Peer ist überzeugt: Durch die wachsende Mittelschicht wird
Indien in ein paar Jahren China als bevölkerungsreichstes Land
ablösen. Damit würde Indien endgültig eine wirtschaftlich ernst zu
nehmende Alternative gegenüber der Wirtschaftsmacht China. „Bisher
war das Land eher protektionistisch eingestellt, doch es will sich
nun weiter öffnen und Freihandelsgespräche mit der EU und England
starten“, erklärt Peer im Podcast Handelsblatt Today. Das Wachstum
ist jedoch mit Vorsicht zu genießen: Zwar startete der indische
Premierminister Narendra Modi einige sehr große
Infrastrukturprojekte und Digitalisierungsinitiativen, wie „Digital
India“. Die Ergebnisse fielen dennoch eher überschaubar aus. „Modi
ist ein begabter Rhetoriker und guter Vermarkter“, so Peer. Indien
ist allerdings schon seit vielen Jahren alles andere als ein
Neuling in der Tech-Branche. Das Land gilt als beliebter
Tech-Outsourcer für viele große Weltmarktführer und wird zunehmend
zum globalen Handelsplatz. Namhafte Unternehmen wie der
Apple-Zulieferer Foxconn will die Mitarbeiterzahl verdoppeln, um
mehr produzieren zu können. Auch der japanische Autohersteller
Toyota will zukünftig bis zu 600 Milliarden Euro in Indien
investieren, um den Elektroautoausbau zu fördern. Bei der
geopolitischen Rolle Indiens im Ukrainekrieg, fällt Peers
Einschätzung eher ambivalent aus. Das Land pflegt sowohl zur EU und
den USA sehr gute Beziehungen, ist beispielsweise im Rüstungsmarkt
aber stark von Russland abhängig. „Indien setzt alles daran, sich
von keiner Seite vereinnahmen zu lassen und verfolgt wie jedes Land
auch die eigenen Interessen. Es hat allerdings kein nationales
Interesse daran sich mir Russland zu verbünden oder anzufeinden. Im
Konflikt wird es nach indischer Perspektive keine klare
Entscheidung geben.“ Außerdem: China hat sich in den letzten zwei
Jahren vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind der Wirtschaft gewandelt
und Investoren blicken immer kritischer auf die Volksrepublik. Die
Skepsis hat mit dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie begonnen,
verstärkte sich durch die enormen Tech-Regulierungen und die
Probleme im Immobiliensektor durch die drohende Pleite des
Immobilienriesen Evergrande. Einen erneuten Höhepunkt der Kritik
erreichte China durch die bisherige russlandfreundliche Haltung im
Angesicht des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Im
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