Warum Erdogan als Vermittler im Ukraine-Krieg derzeit gefragter ist als Olaf Scholz
Handelsblatt Today vom 15.03.2022
44 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Deutschland und die Türkei verurteilen das gewaltsame, militärische
Vorgehen Russlands in der Ukraine. Warum ausgerechnet Präsident
Erdogan als Mediator zwischen den Ländern wirken könnte. Es ist ein
gefährlicher und symbolträchtiger Besuch: Die Regierungschefs von
Polen, Tschechien und Slowenien sind am Dienstag mit dem Zug nach
Kiew gereist, um mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir
Selenski vor Ort zu sprechen. Die Hintergründe des
Überraschungsbesuchs und die Bedeutung der Journalistin Marina
Owsjannikowa, die im russischen Staatsfernsehen gegen den
Ukrainekrieg protestierte, ordnet der internationale
Handelsblatt-Korrespondent Torsten Riecke in der neuen Folge von
Handelsblatt Today ein. Außerdem: „Mit jedem Tag, mit jeder Bombe
entfernt sich Russland mehr aus dem Kreis der Weltgemeinschaft, die
wir miteinander bilden“, hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei
seinem Antrittsbesuch beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip
Erdogan am Montag gesagt. Beide forderten einen Waffenstillstand
und verurteilten das gewaltsame Vorgehen Russlands in der Ukraine
scharf. Die Türkei präsentiert sich derzeit als Vermittler im
Ukraine-Krieg. Das Nato-Land pflegt enge Beziehungen sowohl zu Kiew
als auch zu Moskau. „Dass die Türkei als erstes Land ein wirklich
hochrangiges Treffen zwischen Russland und der Ukraine organisieren
konnte, hat in weiten Teilen der Welt für Ansehen gesorgt“, sagt
Handelsblatt-Türkei-Korrespondent Ozan Demircan. Erdogan habe
bewiesen, dass er nicht nur spalten, sondern auch vermitteln kann.
Das könne ihm helfen – sowohl im Inland als auch im Ausland. „Ich
sehe darin eine gewisse Neukalibrierung der Kräfte“, kommentiert
Demircan. Während sich Erdogan als Vermittler zwischen Russland und
der Ukraine profilieren kann und sich dafür auch die Anerkennung
des US-Präsidenten Joe Biden verdient, stehen Scholz und seine
Minister international für ihre Ukraine-Politik in der Kritik.
Angeprangert wird von vielen Seiten vor allem die Zurückhaltung bei
den Sanktionen gegen Russland. Türkei-Korrespondent Ozan Demircan
spricht über die neuen Rollenbilder, den scheinbar „neuen“ Erdogan
und die Motive hinter dessen Sinneswandel. Der Angriffskrieg
Russlands markiert auch den Beginn einer neuen Weltordnung. Auch
abseits der Ukraine sind die Kriegsfolgen zu spüren: Die Preise für
Rohstoffe sind weltweit stark gestiegen. Vor allem Schwellenländer
sind von den steigenden Kosten stark betroffen. Jan Mallien ist
geldpolitischer Korrespondent beim Handelsblatt und spricht in der
aktuellen Folge über den beliebten Schwellenländerindex MSCI
Emerging Markets, der bereits vor Kriegsbeginn in der Ukraine
erheblich an Performance eingebüßt hat. „Viele Schwellenländer
haben sich bereits während der Pandemie stark verschuldet, ohne
höhere Schulden so gut verkraften zu können“, sagt Mallien. Der
Index hänge stark von China ab: Die Regulierungswelle im
Tech-Sektor, im Immobiliensektor und der Lockdown in Shenzhen seien
Faktoren, die sich bereits vor dem Ukraine-Krieg negativ ausgewirkt
hätten. Doch welche Signale braucht es für einen Richtungswechsel?
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Vorgehen Russlands in der Ukraine. Warum ausgerechnet Präsident
Erdogan als Mediator zwischen den Ländern wirken könnte. Es ist ein
gefährlicher und symbolträchtiger Besuch: Die Regierungschefs von
Polen, Tschechien und Slowenien sind am Dienstag mit dem Zug nach
Kiew gereist, um mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir
Selenski vor Ort zu sprechen. Die Hintergründe des
Überraschungsbesuchs und die Bedeutung der Journalistin Marina
Owsjannikowa, die im russischen Staatsfernsehen gegen den
Ukrainekrieg protestierte, ordnet der internationale
Handelsblatt-Korrespondent Torsten Riecke in der neuen Folge von
Handelsblatt Today ein. Außerdem: „Mit jedem Tag, mit jeder Bombe
entfernt sich Russland mehr aus dem Kreis der Weltgemeinschaft, die
wir miteinander bilden“, hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei
seinem Antrittsbesuch beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip
Erdogan am Montag gesagt. Beide forderten einen Waffenstillstand
und verurteilten das gewaltsame Vorgehen Russlands in der Ukraine
scharf. Die Türkei präsentiert sich derzeit als Vermittler im
Ukraine-Krieg. Das Nato-Land pflegt enge Beziehungen sowohl zu Kiew
als auch zu Moskau. „Dass die Türkei als erstes Land ein wirklich
hochrangiges Treffen zwischen Russland und der Ukraine organisieren
konnte, hat in weiten Teilen der Welt für Ansehen gesorgt“, sagt
Handelsblatt-Türkei-Korrespondent Ozan Demircan. Erdogan habe
bewiesen, dass er nicht nur spalten, sondern auch vermitteln kann.
Das könne ihm helfen – sowohl im Inland als auch im Ausland. „Ich
sehe darin eine gewisse Neukalibrierung der Kräfte“, kommentiert
Demircan. Während sich Erdogan als Vermittler zwischen Russland und
der Ukraine profilieren kann und sich dafür auch die Anerkennung
des US-Präsidenten Joe Biden verdient, stehen Scholz und seine
Minister international für ihre Ukraine-Politik in der Kritik.
Angeprangert wird von vielen Seiten vor allem die Zurückhaltung bei
den Sanktionen gegen Russland. Türkei-Korrespondent Ozan Demircan
spricht über die neuen Rollenbilder, den scheinbar „neuen“ Erdogan
und die Motive hinter dessen Sinneswandel. Der Angriffskrieg
Russlands markiert auch den Beginn einer neuen Weltordnung. Auch
abseits der Ukraine sind die Kriegsfolgen zu spüren: Die Preise für
Rohstoffe sind weltweit stark gestiegen. Vor allem Schwellenländer
sind von den steigenden Kosten stark betroffen. Jan Mallien ist
geldpolitischer Korrespondent beim Handelsblatt und spricht in der
aktuellen Folge über den beliebten Schwellenländerindex MSCI
Emerging Markets, der bereits vor Kriegsbeginn in der Ukraine
erheblich an Performance eingebüßt hat. „Viele Schwellenländer
haben sich bereits während der Pandemie stark verschuldet, ohne
höhere Schulden so gut verkraften zu können“, sagt Mallien. Der
Index hänge stark von China ab: Die Regulierungswelle im
Tech-Sektor, im Immobiliensektor und der Lockdown in Shenzhen seien
Faktoren, die sich bereits vor dem Ukraine-Krieg negativ ausgewirkt
hätten. Doch welche Signale braucht es für einen Richtungswechsel?
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