Dax-Absturz auf 8000 Punkte? Unter welchen Umständen ein solches Szenario droht

Dax-Absturz auf 8000 Punkte? Unter welchen Umständen ein solches Szenario droht

Handelsblatt Today Extended vom 13.03.2022
28 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen des Westens gegen
Russland sorgen für Alarmstimmung an den Märkten: Der Dax ist seit
seinem Allzeithoch im Januar deutlich abgesackt, notierte
zwischenzeitlich bei 12.400 Punkten – und es könnte sogar noch
weiter nach unten gehen. Handelsblatt-Aktienanalyst Ulf Sommer kann
sich unter bestimmten Umständen vorstellen, dass der deutsche
Leitindex sogar auf 8000 Punkte abstürzt, wie er bei „Handelsblatt
Today Extended“ sagte. Sollte der Ukraine-Krieg länger dauern,
könnten die Sanktionen gegen Russland zu einem Staatsbankrott
führen. Mögliche Folgen wären eine Rezession samt Energiekrise und
massive negative Auswirkungen auf den privaten Konsum und
Unternehmen. Umgekehrt hält Sommer im Falle eines baldigen
Kriegsendes eine Erleichterungsrally für wahrscheinlich, bei der
der Dax sehr schnell das Vorkriegsniveau erreichen und sogar wieder
die 16.000 Punkte in Angriff nehmen könnte. Anleger müssten derzeit
aber mit beiden Szenarien rechnen. Sommer warnt: „Der Dax und
Deutschland sind mehr von Russland und dem Geschehen dort abhängig
als die meisten anderen Börsenindizes und als die meisten anderen
Länder in Europa.“ Ein Grund dafür ist die hohe Abhängigkeit
Deutschlands von Energieimporten aus Russland. Die Auswirkungen der
massiv gestiegenen Öl- und Gaspreise spüren die Autofahrer bereits
beim Tanken: Benzin und Diesel kosten derzeit deutlich mehr als
zwei Euro pro Liter – und hier könnte es noch weiter nach oben
gehen. „Ich habe es noch nie erlebt, dass sich die Benzin- und
Dieselpreise praktisch jeden Tag um eins, zwei, drei Cent
verteuern. Das ist ja wie eine Hyperinflation“, sagte Sommer. Doch
nicht nur die Öl- und Gaspreise klettern nach oben, auch der
Goldpreis ist zuletzt auf mehr als 2000 Dollar je Feinunze
gestiegen. In Krisenzeiten flüchten viele Anlegerinnen und Anleger
in sogenannte sichere Häfen. Unabhängig davon, wie lange der
Ukraine-Krieg noch andauert, hält Sommer ein Goldinvestment als
Absicherung für sinnvoll. Handelsblatt-Aktienanalyst Ulf Sommer
erklärt in der aktuellen Folge außerdem, welche Branchen in diesen
Zeiten verhältnismäßig sicher sind – vor allem unter dem
Gesichtspunkt einer „moralisch wertvollen“ Anlagestrategie.
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