Können die Oligarchen Putin aufhalten? / Diese deutschen Firmen stoppen Russland-Geschäft – und diese nicht
Handelsblatt Today vom 04.03.2022
30 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Die russischen Großunternehmer sind ein Ziel der Sanktionen. Nun
beginnen einige, sich von Putin zu distanzieren. Die ersten
russischen Milliardäre sprechen sich gegen Putins Kurs im
Ukrainekrieg aus. So etwa der russische Aluminium- und
Stromkonzernbesitzer Oleg Deripaska. Obwohl man ihn gebeten habe,
es nicht zu tun, betonte er auf dem Krasnojarsker Wirtschaftsforum
am Donnerstag, dass er für Frieden sei. Damit ist er laut
Moskau-Korrespondent André Ballin nicht allein: „Ganz vorsichtig
wünschen sich einige Oligarchen mittlerweile Frieden, aber ohne
dabei Putin persönlich anzugreifen.“ Doch haben die Oligarchen
Russlands Macht und Mittel, um ihren Präsidenten umzustimmen?
Abwegig ist das nicht, wie Ballin in der aktuellen Folge
Handelsblatt Today gesagt hat: „Die Oligarchen könnten ihn
theoretisch zu einem gewissen Einlenken bewegen." Je länger der
Krieg dauert, desto größer seien auch die wirtschaftlichen
Verluste. Irgendwann sei Putin gezwungen, Kompromisse einzugehen.
Außerdem: Immer mehr westliche Unternehmen ziehen sich aus Russland
zurück. Neben Apple, den Energiekonzernen Shell und BP und dem
Sportartikelhersteller Nike geben auch deutsche Konzerne ihre
Geschäfte mit Russland auf. So hat unter anderem der Autohersteller
BMW seine Produktion in und den Export nach Russland gestoppt.
Adidas beliefert nicht mehr den russischen Fußball- und Puma nicht
mehr den Basketballverband. Auch Playmobil möchte seine
wirtschaftlichen Verbindungen zum Kreml kappen, trotz eines
geplanten Umsatzes von zehn Millionen Euro. Doch dass sich
Unternehmen aus Russland zurückziehen, ist laut
Unternehmensredakteur Michael Scheppe ein bekanntes Phänomen: „In
zehn Jahren hat sich fast die Hälfte aller deutschen Firmen
aus dem russischen Markt zurückgezogen, und ich glaube, der Trend
wird sich fortsetzen.“ Ein gravierender Verlust würde der deutschen
Wirtschaft dadurch nicht entstehen: „Selbst wenn wir den
Geschäftsbetrieb mit Russland komplett einschränken, würde das
Deutschland weniger als ein Prozent des BIP kosten.“ Einige
Unternehmen haben allerdings auch angekündigt, ihr Geschäft in
Russland aufrechtzuerhalten, wie zum Beispiel der
Lebensmittelgroßhändler Metro. Der Konzern sieht keine
persönliche Verantwortung seiner Mitarbeiter für die Invasion.
Henkel und Knauf argumentieren ebenso und führen deshalb ihre
Geschäfte mit Russland fort. *** Sollte die NATO in den
Ukrainekrieg eingreifen – und was hätte das für Konsequenzen?
Schicken Sie uns doch gern Ihre Meinung, Ihre Sorgen oder
Hoffnungen dazu an today@handelsblatt.com oder als maximal 20
Sekunden lange Sprachnachricht an die 0151 440 212 96 und wir
lassen ihre Gedanken dann von einem Experten einordnen. *** Wenn
Sie Anmerkungen, Fragen, Kritik oder Lob zu dieser Folge haben,
schreiben Sie uns gerne per Email an today@handelsblatt.com.
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beginnen einige, sich von Putin zu distanzieren. Die ersten
russischen Milliardäre sprechen sich gegen Putins Kurs im
Ukrainekrieg aus. So etwa der russische Aluminium- und
Stromkonzernbesitzer Oleg Deripaska. Obwohl man ihn gebeten habe,
es nicht zu tun, betonte er auf dem Krasnojarsker Wirtschaftsforum
am Donnerstag, dass er für Frieden sei. Damit ist er laut
Moskau-Korrespondent André Ballin nicht allein: „Ganz vorsichtig
wünschen sich einige Oligarchen mittlerweile Frieden, aber ohne
dabei Putin persönlich anzugreifen.“ Doch haben die Oligarchen
Russlands Macht und Mittel, um ihren Präsidenten umzustimmen?
Abwegig ist das nicht, wie Ballin in der aktuellen Folge
Handelsblatt Today gesagt hat: „Die Oligarchen könnten ihn
theoretisch zu einem gewissen Einlenken bewegen." Je länger der
Krieg dauert, desto größer seien auch die wirtschaftlichen
Verluste. Irgendwann sei Putin gezwungen, Kompromisse einzugehen.
Außerdem: Immer mehr westliche Unternehmen ziehen sich aus Russland
zurück. Neben Apple, den Energiekonzernen Shell und BP und dem
Sportartikelhersteller Nike geben auch deutsche Konzerne ihre
Geschäfte mit Russland auf. So hat unter anderem der Autohersteller
BMW seine Produktion in und den Export nach Russland gestoppt.
Adidas beliefert nicht mehr den russischen Fußball- und Puma nicht
mehr den Basketballverband. Auch Playmobil möchte seine
wirtschaftlichen Verbindungen zum Kreml kappen, trotz eines
geplanten Umsatzes von zehn Millionen Euro. Doch dass sich
Unternehmen aus Russland zurückziehen, ist laut
Unternehmensredakteur Michael Scheppe ein bekanntes Phänomen: „In
zehn Jahren hat sich fast die Hälfte aller deutschen Firmen
aus dem russischen Markt zurückgezogen, und ich glaube, der Trend
wird sich fortsetzen.“ Ein gravierender Verlust würde der deutschen
Wirtschaft dadurch nicht entstehen: „Selbst wenn wir den
Geschäftsbetrieb mit Russland komplett einschränken, würde das
Deutschland weniger als ein Prozent des BIP kosten.“ Einige
Unternehmen haben allerdings auch angekündigt, ihr Geschäft in
Russland aufrechtzuerhalten, wie zum Beispiel der
Lebensmittelgroßhändler Metro. Der Konzern sieht keine
persönliche Verantwortung seiner Mitarbeiter für die Invasion.
Henkel und Knauf argumentieren ebenso und führen deshalb ihre
Geschäfte mit Russland fort. *** Sollte die NATO in den
Ukrainekrieg eingreifen – und was hätte das für Konsequenzen?
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