Osteuropa-Experte Schlögel: Was Putin wirklich will / Russische Zentralbank stemmt sich gegen den Rubel-Absturz
Handelsblatt Today vom 28.02.2022
59 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Russlands Präsident Wladimir Putin hat indirekt mit dem Einsatz von
Atomwaffen gedroht. Osteuropa-Historiker Karl Schlögel zeigt sich
besorgt. Osteuropa-Historiker Karl Schlögel bereitet die
Kriegsrhetorik des russischen Präsidenten Wladimir Putin Sorgen:
„Dieser Mann, der bereit ist, Aleppo in Schutt und Asche zu legen,
der macht das auch mitten in Europa“, warnte Schlögel im Podcast
„Handelsblatt Today“. Am Sonntag hatte Putin verkündet, die
„Abschreckungswaffen“ seines Landes in Alarmbereitschaft zu
versetzen. Zwar sprach er nicht explizit von Nuklearwaffen, doch
neben einem Arsenal an ballistischen Raketen umfassen die
„Abschreckungswaffen“ auch Atombomben. Schlögel hat 2013 von
Wladimir Putin persönlich die Puschkin-Medaille überreicht bekommen
– eine Auszeichnung vom russischen Staat. Doch wegen Russlands
Annexion der Krim gab Schlögel die Medaille 2014 wieder ab. Seitdem
hat er immer wieder vor Russland gewarnt: „Ich bin froh, dass man
endlich aufgewacht ist und der Wirklichkeit ins Auge blickt.“
Putins Reden zeigten einen „Wirklichkeitsverlust, der für Russland,
aber auch für die Welt sehr gefährlich ist“. Für Schlögel ist klar:
Putin geht es einzig und allein um die Aufrechterhaltung seiner
Macht. Nichtsdestotrotz ist sich der 73-Jährige sicher, dass Putin
scheitern wird. Die Frage sei nur, „wie groß und schrecklich die
Opfer sein werden“. Außerdem: Als Reaktion auf die Großoffensive
Russlands in der Ukraine haben die EU und zahlreiche weitere
westliche Staaten bestimmte russische Banken vom internationalen
Zahlungssystem Swift ausgeschlossen. Darüber hinaus sind am
heutigen Montag Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft
getreten. Als Gegenmaßnahme verdoppelte Russlands Zentralbank
Rossii unter anderem den Leitzins auf 20 Prozent und begrenzte den
Handel mit dem russischen Rubel. Die Börse in Moskau bleibt an
diesem Montag geschlossen. Doch was bedeutet das jetzt konkret für
die russische Wirtschaft? Handelsblatt-Finanzredakteur Andreas
Körner ordnet die Lage ein. *** Wenn Sie Anmerkungen, Fragen,
Kritik oder Lob zu dieser Folge haben, schreiben Sie uns gerne per
Email an today@handelsblatt.com. Exklusives Angebot für
Handelsblatt Today-Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen
für 1 € und bleiben Sie immer informiert, was die Finanzmärkte
bewegt: www.handelsblatt.com/mehrfinanzen
Atomwaffen gedroht. Osteuropa-Historiker Karl Schlögel zeigt sich
besorgt. Osteuropa-Historiker Karl Schlögel bereitet die
Kriegsrhetorik des russischen Präsidenten Wladimir Putin Sorgen:
„Dieser Mann, der bereit ist, Aleppo in Schutt und Asche zu legen,
der macht das auch mitten in Europa“, warnte Schlögel im Podcast
„Handelsblatt Today“. Am Sonntag hatte Putin verkündet, die
„Abschreckungswaffen“ seines Landes in Alarmbereitschaft zu
versetzen. Zwar sprach er nicht explizit von Nuklearwaffen, doch
neben einem Arsenal an ballistischen Raketen umfassen die
„Abschreckungswaffen“ auch Atombomben. Schlögel hat 2013 von
Wladimir Putin persönlich die Puschkin-Medaille überreicht bekommen
– eine Auszeichnung vom russischen Staat. Doch wegen Russlands
Annexion der Krim gab Schlögel die Medaille 2014 wieder ab. Seitdem
hat er immer wieder vor Russland gewarnt: „Ich bin froh, dass man
endlich aufgewacht ist und der Wirklichkeit ins Auge blickt.“
Putins Reden zeigten einen „Wirklichkeitsverlust, der für Russland,
aber auch für die Welt sehr gefährlich ist“. Für Schlögel ist klar:
Putin geht es einzig und allein um die Aufrechterhaltung seiner
Macht. Nichtsdestotrotz ist sich der 73-Jährige sicher, dass Putin
scheitern wird. Die Frage sei nur, „wie groß und schrecklich die
Opfer sein werden“. Außerdem: Als Reaktion auf die Großoffensive
Russlands in der Ukraine haben die EU und zahlreiche weitere
westliche Staaten bestimmte russische Banken vom internationalen
Zahlungssystem Swift ausgeschlossen. Darüber hinaus sind am
heutigen Montag Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft
getreten. Als Gegenmaßnahme verdoppelte Russlands Zentralbank
Rossii unter anderem den Leitzins auf 20 Prozent und begrenzte den
Handel mit dem russischen Rubel. Die Börse in Moskau bleibt an
diesem Montag geschlossen. Doch was bedeutet das jetzt konkret für
die russische Wirtschaft? Handelsblatt-Finanzredakteur Andreas
Körner ordnet die Lage ein. *** Wenn Sie Anmerkungen, Fragen,
Kritik oder Lob zu dieser Folge haben, schreiben Sie uns gerne per
Email an today@handelsblatt.com. Exklusives Angebot für
Handelsblatt Today-Hörer: Testen Sie Handelsblatt Premium 6 Wochen
für 1 € und bleiben Sie immer informiert, was die Finanzmärkte
bewegt: www.handelsblatt.com/mehrfinanzen
Weitere Episoden
In Podcasts werben
Abonnenten
Hamburg
Gottmadingen
Musterhausen
Hamburg
Schkeuditz
Essen
Euskirchen
Bad Wörishofen
Berlin
Mücke
berlin
Seesen
Wilnsdorf
Berlin
Luckenwalde
Kommentare (0)