002 Ulrike Sammer - Verlustangst und wie wir sie überwinden
Dr. Ulrike Sammer ist Psychologin und Psychotherapeutin, hat viele
Jahre im Krankenhaus und in eigener Praxis gearbeitet und ist heute
diesbezüglich im Ruhestand. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher über
psychologische Themen und Ratgeber, unter...
36 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Dr. Ulrike
Sammer
ist Psychologin und Psychotherapeutin, hat viele Jahre im
Krankenhaus und in eigener Praxis gearbeitet und ist heute
diesbezüglich im Ruhestand.
Sie ist Autorin zahlreicher Bücher über psychologische Themen und
Ratgeber, unter anderem "Verlustangst und wie wir sie
überwinden"
Dein Warum:
Ich habe in meiner psychotherapeutischen Arbeit besonders oft
Klienten gehabt, die unter Verlustangst gelitten haben. Aber
mindestens genauso oft erlebte ich Angehörige, die über die
Klammeraktionen und oft unfaire Tricks um nicht verlassen zu
werden verzweifelt waren.
Es war mir ein Anliegen beiden Seiten zu helfen.
Heute habe ich aber mit meiner Therapiearbeit aufgehört und
schreibe nur mehr.
Ursachen von Verlustangst:
Der Beginn einer Verlustangst ist immer ein Verlusterlebnis in
der Kinderzeit, das nicht adäquat erkannt und verarbeitet wurde.
Ausschlaggebend dabei ist nicht der Verlust an sich, sondern die
Unfähigkeit der Bezugspersonen, das Leid des Kindes zu erkennen,
es ernst zu nehmen und zu vermitteln, wie man mit diesen Gefühlen
umgehen sollte.
Es gibt dabei einige schlechte Voraussetzungen:
Eine generell ängstliche Familie
Die Depressionsneigung in der Familie
Hilflose Bezugspersonen
Bezugspersonen, die das (kindliche) Problem nicht erkannten
Bezugspersonen, die ihre Gefühle nicht ausdrückten
Bezugspersonen, die die Kinder nicht ins Leben einführten
Die Erziehung zur Unselbstständigkeit
Die Erziehung zu einem schlechten Selbstwertgefühl
Ein Mangel an allgemeinen Bewältigungsformen mit Gefühlen wie
Trauer umzugehen.
Wichtigsten Schritte, um Verlustangst zu
überwinden:
Wer das eigene Leben vor dem Auseinanderfallen durch Schmerz und
Verzweiflung bewahren möchte, muss sich aktiv einer Wandlung
stellen. Es muss eine innere Unabhängigkeit erreicht
werden.
Dazu gibt es drei Möglichkeiten:
Selbsthilfe, nur bei leichten Fällen.
Unterstützung durch einen Partner, die Familie und Freunde
(für alle eine große Herausforderung)
psychotherapeutische Hilfe (eindeutig am effektivsten)
Welche Form man auch immer für sich wählt: es braucht Zeit und
Ehrlichkeit zu sich selbst, um in einen heilsamen Prozess des
Akzeptierens der alten Wunden einzutreten sowie um das Leben
schließlich neu zu strukturieren.
Wie kann der Partner unterstützen:
Ein unterstützender Partner kann ein wichtiger Anker, ein Halt,
eine Kraftquelle bei der Heilung sein. Aber nicht nur Partner,
sondern alle Menschen der Umgebung eines Betroffenen können in
diesen Krisenzeiten hilfreich sein. Das Wichtigste dabei ist es,
keine Ratschläge zu geben, sondern einfach da zu sein und
zuzuhören. Verständnis, Wertschätzung und Solidarität sind die
wichtigsten Unterstützungsmöglichkeiten. Voraussetzung dafür ist
allerdings, dass sich der Zuhörer selbst in einer halbwegs
gesunden, stabilen Verfassung befindet, um sich nicht zu
überfordern.
Buchempfehlung:
Ulrike Sammer, "Verlustangst und wie wir sie überwinden"
Kontaktdaten:
Dr. Ulrike Sammer
mail to: ulrike.sammer@gmx.at
Homepage: www.ulrikesammer.at
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