#53: Noch kompliziert oder schon komplex? - mit Co-Host Jörg Rosenberger
Vom Umgang mit Komplexität in Organisationen
7 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Eine neue Folge aus dem Bereich Führung von meinem Co-Host Jörg
Rosenberger.
Im Folgenden seine Ankündigung zu dieser Folge:
Immer wieder referiere ich in meinen Seminaren und
Vorträgen über den Unterschied von Kompliziertheit und
Komplexität. Zunächst scheint diese Unterscheidung
recht gewollt und akademisch, weil wir in unserer
Alltagssprache ganz sicher sehr häufig diese Begriffe
synonym nutzen. Um das Verständnis für die Dynamiken in
Organisationen zu erhöhen, erscheint mir die
Unterscheidung jedoch sehr sinnvoll.
Wenn wir von Kompliziertheit sprechen, dann beschreibt
dieser Zustand eine prinzipielle Durchschaubarkeit. Wenn
mir etwas sehr kompliziert erscheint, kann ich es in
aller Regel durch Wissen, das ich mir aneigne, auf ein
zugängliches, triviales Ereignis reduzieren.
Beispielhaft erscheint mir etwa ein neues Smartphone,
eine neue Software, ein neues Anwendungsprogramm oder ein
neuer Weg zur Arbeit als kompliziert, in der Regel
genügen schon einige Wiederholungen zur Bewältigung
dieser Herausforderung, um sie dann zu meistern. Hier
wird übrigens ein weiteres Merkmal von Kompliziertheit
deutlich: Kompliziertheit ist immer berechenbar,
linear-kausal, es erwarten uns keine Überraschungen, ist
sie einmal auf ein verständliches Maß reduziert, wird
sie uns immer einfach erscheinen.
Komplexität hingegen beschreibt einen Zustand der
prinzipiellen Undurchschaubarkeit. Damit ist gemeint,
dass uns alles Wissen dieser Welt nicht hilft,
Komplexität zu beherrschen, zu reduzieren oder zu
managen. Sie unterliegt keinerlei Logik.
Als Analogie zur Erklärung von Komplexität dient für
mich immer wieder der Fußballsport. Wir können nicht
vorhersehen, ob eine Mannschaft gewinnen oder verlieren
wird, es ist nicht logisch kausal auszurechnen. Frühere
Erfahrungen dienen nur sehr bedingt für die
Vorhersehbarkeit der Zukunft.
Betrachten wir nun die aktuelle Situation zahlreicher
Unternehmen, dann ist die Prognose über die zukünftigen
Entwicklungen und Herausforderungen ungewiss, sie wissen
nicht was passiert, wissen nicht welche Überraschungen
beispielsweise der digitale Fortschritt für sie bringt.
Sie agieren mithin in einem zunehmend komplexen Umfeld.
Dieses Umfeld bedarf anderer Handlungen und Reaktionen
als ein berechenbares, logisch zu ergründendes Umfeld.
Insbesondere sind aus meiner Perspektive als Berater die
Themen der Führung und Zusammenarbeit ebenso im
besonderen Fokus wie die Überprüfung klassischer
Managementmethoden (Budgetierung und Planung).
Rosenberger.
Im Folgenden seine Ankündigung zu dieser Folge:
Immer wieder referiere ich in meinen Seminaren und
Vorträgen über den Unterschied von Kompliziertheit und
Komplexität. Zunächst scheint diese Unterscheidung
recht gewollt und akademisch, weil wir in unserer
Alltagssprache ganz sicher sehr häufig diese Begriffe
synonym nutzen. Um das Verständnis für die Dynamiken in
Organisationen zu erhöhen, erscheint mir die
Unterscheidung jedoch sehr sinnvoll.
Wenn wir von Kompliziertheit sprechen, dann beschreibt
dieser Zustand eine prinzipielle Durchschaubarkeit. Wenn
mir etwas sehr kompliziert erscheint, kann ich es in
aller Regel durch Wissen, das ich mir aneigne, auf ein
zugängliches, triviales Ereignis reduzieren.
Beispielhaft erscheint mir etwa ein neues Smartphone,
eine neue Software, ein neues Anwendungsprogramm oder ein
neuer Weg zur Arbeit als kompliziert, in der Regel
genügen schon einige Wiederholungen zur Bewältigung
dieser Herausforderung, um sie dann zu meistern. Hier
wird übrigens ein weiteres Merkmal von Kompliziertheit
deutlich: Kompliziertheit ist immer berechenbar,
linear-kausal, es erwarten uns keine Überraschungen, ist
sie einmal auf ein verständliches Maß reduziert, wird
sie uns immer einfach erscheinen.
Komplexität hingegen beschreibt einen Zustand der
prinzipiellen Undurchschaubarkeit. Damit ist gemeint,
dass uns alles Wissen dieser Welt nicht hilft,
Komplexität zu beherrschen, zu reduzieren oder zu
managen. Sie unterliegt keinerlei Logik.
Als Analogie zur Erklärung von Komplexität dient für
mich immer wieder der Fußballsport. Wir können nicht
vorhersehen, ob eine Mannschaft gewinnen oder verlieren
wird, es ist nicht logisch kausal auszurechnen. Frühere
Erfahrungen dienen nur sehr bedingt für die
Vorhersehbarkeit der Zukunft.
Betrachten wir nun die aktuelle Situation zahlreicher
Unternehmen, dann ist die Prognose über die zukünftigen
Entwicklungen und Herausforderungen ungewiss, sie wissen
nicht was passiert, wissen nicht welche Überraschungen
beispielsweise der digitale Fortschritt für sie bringt.
Sie agieren mithin in einem zunehmend komplexen Umfeld.
Dieses Umfeld bedarf anderer Handlungen und Reaktionen
als ein berechenbares, logisch zu ergründendes Umfeld.
Insbesondere sind aus meiner Perspektive als Berater die
Themen der Führung und Zusammenarbeit ebenso im
besonderen Fokus wie die Überprüfung klassischer
Managementmethoden (Budgetierung und Planung).
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