#32: Interview mit Sascha B. Morgenstern - Aufschieberitis
Master of Communication, Experte für Körpersprache und TUN
44 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
"Vom Kennen zum Können: Das TUN (Umsetzen) zwingt dazu etwas
nicht nur zu kennen, sondern auch zu können."
Aufgaben aufzuschieben kennen wir alle. Werden auch wichtige
Aufgaben häufiger vertagt und beeinträchtigt dies die
Lebensqualität, spricht man salopp von Aufschieberitis, im
Fachjargon Prokrastination. Für einen kurzfristigen Vorteil
wird etwas aufgeschoben. Verschiebt man bspw. im Büro die
Aufgabe von Freitag auf Montag, nehmen wir die Arbeit gedanklich
mit nach Hause.
In dieser starken Ausprägung ist Aufschieberitis eine Grundlage
für Burnout und Depression.
Getreu dem alten Sprichwort 'Was Du heute kannst besorgen, das
verschiebe nicht auf morgen.' empfiehlt Sascha Morgenstern
folgende Maßnahmen, um wieder das Heft des Handeln in der Hand zu
halten:
Erledige die unangenehmen Tätigkeiten zuerst (bekannt als
"Eat the frog")
Schreibe ToDo-Listen auf Papier (Schreiben hat höhere Wirkung
im menschlichen Gehirn als Tastatur) und mit Thema,
Deadline und Priorität versehen.
Mache Dein Leben zu einem persönlichen Anliegen: All das
Handeln wird dem obergeordneten (Lebens-)Ziel ausgerichtet.
Das Anliegen lässt sich identifizieren indem man mit Blick
auf 5 Lebensbereiche Gesundheit, Beziehung, Finanzen, Beruf,
Hobbys prüft für welche Werte man steht und diese sehr klar
(SMART) formuliert.
Um auf ein Lebensziel hinzuarbeiten, ist es hilfreich
Zwischenziele und ToDos zu formulieren.
Wenn wir das TUN sind wir für alles selbst verantwortlich und
projizieren nicht - was sich in Ausreden äußert.
Selbst der beste Plan kann vom Leben durchkreuzt werden. Daraus
können Stresssituationen entstehen, in denen das Gehirn nur noch
das anwendet was es kennt. Dafür kann man Exit-Strategien
formulieren und aufschreiben. In einer neuerliche Stresssituation
sind wir sukzessive besser in der Lage das neue Verhalten an den
Tag zu legen. Dabei schadet übermäßiger Ehrgeiz eher.
Denn: Es dauert ca. 66 Tage bis ein Mensch ein neues
Verhalten integriert, wenn er es tagtäglich tut.
Wenn Du Dich dem TUN angenommen hast, bleibt noch die Hürde des
Umfelds. Das Umfeld möchte nicht, dass wir uns verändern.
Wenn wir uns verändern, besteht immer die Gefahr, dass wir nicht
mehr so hilfreich oder nützlich sind und mich sogar selbst
verändern muss.
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