#21 Tobias Bünning: Munition im Meer – wenn unbedachte Entsorgung zur Gefahr wird

#21 Tobias Bünning: Munition im Meer – wenn unbedachte Entsorgung zur Gefahr wird

Folge 21 vom Let’s talk SCIENCE!-Podcast
44 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten
Schätzungen zufolge lagern rund 300.000 Tonnen Munitionsaltlasten
in der deutschen Ostsee und 1,3 Millionen Tonnen in der Nordsee.
Bisher wurden diese nur dann geräumt, wenn sie Schifffahrt und
marine Infrastrukturprojekte bedrohten. Nun sollen ab nächstem Jahr
die Altlasten systematisch geortet, geborgen und vernichtet werden.
Denn nach 75 Jahren schleichen sich nach und nach giftige
Sprengstoffe wie TNT in das Meerwasser. Bei Fischen, die sich in
der Nähe der Versenkungsgebiete aufhalten, wurden bereits vermehrt
Tumore festgestellt. Doch noch besteht für Menschen weder beim
Baden noch beim Verzehr der Meereslebewesen eine Gefahr. Trotzdem
wird sich die Situation in den nächsten Jahren zuspitzen. Deshalb
ist die Bergung elementar wichtig. Tobias Bünning promoviert in der
Toxikologie und forscht an der Verbesserung von Methoden zur
Erkennung und Untersuchung von Sprengstoffen in den Gewässern. Dazu
entnehmen die Wissenschaftler*innen Wasser-, Sediment- und
Tierproben. Unter anderem dienen Muscheln als Gradmesser der
Vergiftung und werden dafür an den Fundstellen ausgesetzt. Tobias
Bünning vom Institut für Toxikologie der Universitätsklinik Kiel
erklärt das so: "Die Muscheln filtrieren das Wasser. Das heißt, sie
saugen das Wasser ein, filtern die Nährstoffe raus, die sie
brauchen und pusten das Wasser wieder raus. Dabei reichern sich
Schadstoffe in ihren Geweben an"

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