Beschreibung

vor 4 Jahren

Kinder vor Missbrauch schützen


„Mut tut gut“ heißt das bundeweite Grundschulpräventionsprojekt
der Sicher-Stark-Organisation, das im Januar wieder in einigen
Kitas und Grundschulen in Deutschland läuft.


Die Kinder sollen ermutigt werden, rechtzeitig laut "Nein" zu
sagen.


Wie bringt man Kindern im Kita-Alter bei, wie sie sich selbst vor
sexuellem Missbrauch schützen können? Anregungen dazu gibt die
Bundesgeschäftsstelle, die sich bereits seit 20 Jahren mit diesem
Thema auseinandersetzt. Die bundesweite Organisation hat bereits
viele Präventionsbotschafter und Unterstützer gefunden.


Die Themeninhalte werden mit Hilfe der Handpuppen „Felix“ und
„Lara“ spielerisch an die Kinder vermittelt.


Pädagogin Angelika Stabenow erklärt: „Mit dem bundesweiten
Präventionsprojekt soll Missbrauch nicht diagnostiziert, sondern
vorgebeugt werden. Wir wollen Kinder stark machen, damit sie sich
trauen, laut Nein zu sagen.“ Mit Gefühlskarten, die im
Sicher-Stark-Shop bestellt werden können, sollen Kinder zum
Beispiel zeigen, wo am Körper sie welche Berührungen als angenehm
oder als unangenehm empfinden. „Wir wollen ihr Gefühl stärken,
rechtzeitig zu sagen, was nicht in Ordnung ist“, so Angelika
Stabenow. Manche Kinder fänden zum Beispiel schon das
Begrüßungsküsschen des Großvaters mit stoppeligem Drei-Tage-Bart
unangenehm.


Gute und schlechte Geheimnisse unterscheiden lernen


„Wichtig ist es auch, zu lernen, gute und schlechte Geheimnisse
voneinander zu unterscheiden“, erläutert Angelika Stabenow.


„Wenn der Papa für die Mama zum Geburtstag einen Blumenstrauß
gekauft hat, mit dem er sie überraschen will, sollten Kinder das
Geheimnis für sich behalten. Doch sie müssen lernen, dass Kinder
schlechte Geheimnisse auch an Vertrauenspersonen wie der
LehrerInnen /ErzieherInnen weitersagen dürfen.“ Ein schlechtes
Geheimnis löse häufig bei den Kindern ein Unbehagen aus, das sich
schwer anfühlt.


Wenn es den Vorschulkindern helfe, könne auch zuerst der "Felix"
als Handpuppe erfahren, was passiert ist, bevor ein Erwachsener
es erfährt. Kinder unterhalten sich gerne mit Gleichaltrigen. Sie
merken noch nicht, dass ein Erwachsener die Handpuppe führt.


Leider kommt es in vielerorts täglich zu solchen Vorfällen,
jedoch können die hochqualifizierten Sicher-Stark-Experten nicht
überall vor Ort sein. Deshalb wurde ein Familiensorglospaket
entwickelt, das im Internet oder in jeder Buchhandlung bestellt
werden kann.


Die deutschlandweiten Kitas sind mit dem Präventionsthema und dem
Sicher-Stark-Projekt vertraut. Sie kennen zum Beispiel schon das
Mut-tut-Gut-Projekt. Zu diesem Projekt gehören auch viele
Plakate, die im Internet kostenlos abgerufen werden können und
welche die Eltern über das Projekt informieren sollen. Sie müssen
schließlich wissen, mit welchem Thema sich die Kinder gerade
beschäftigen. Bilderbücher, DVDs und CDs veranschaulichen
zusätzlich die Präventionsbotschaften. Die Sicher-Stark-Experten
gehen davon aus, dass es in jeder Klasse ein Kind gibt, das
bereits Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch gemacht hat.

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