Nachhaltigkeitsmanagement I Achtsame Wirtschaft, Folge 20
3 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Wenn die bislang vorgestellten Alternativen zur herrschenden
Volks- und Betriebswirtschaftslehre auf dem Weg in eine
nachhaltige Wirtschaft zwar teilweise vielversprechend, so doch
noch immer – jedenfalls aus der Sicht der jeweiligen Kritiker
–irgendetwas unberücksichtigt ließen, so verspricht vielleicht
der Ansatz einer „Achtsamen Wirtschaft“, im wahrsten Sinne des
Wortes, auf alles zu achten.
Der frühere McKinsey-Berater Kai Romhardt hat 2004 das Netzwerk
Achtsame Wirtschaft gegründet, dazu Bücher veröffentlicht und
zwei prägnante Prinzipien formuliert: „Zum Glück fehlt mir
nichts.“ und „Etwas weniger, bitte!“.
Das Mangeldenken, welches durch den Glaubenssatz „Es ist nie
genug!“ zum Ausdruck kommt, kann uns alle an den Abgrund führen.
Gier, Ungeduld, Unzufriedenheit und Aggressivität sind
Geistesgifte, die viel zu lange als Antreiber-Tugenden toleriert
und salonfähig gemacht wurden. Worte wie Wachstum, Wettbewerb,
Effizienz, Rendite, Konkurrenz und Leistung sind in vielem
toxisch geworden. Es gilt, diese Begriffe zu erneuern und durch
Wirtschaftsprinzipien erfahrbar zu machen, die uns Menschen
dienen und uns nicht versklaven: Geben, ohne zu erwarten.
Impulsdistanz statt Spontankonsum. Gemeinschaftsfähigkeit statt
Ausbau individueller Komfortzonen. Nicht Geld für Arbeit, sondern
Geld, um arbeiten zu können.
Achtsames Wirtschaften umfasst unsere Art zu konsumieren, zu
arbeiten und nicht zuletzt, mit welchem Mindset wir ein
Unternehmen führen.
Achtsamkeitsmeditation im Sitzen, im Gehen und in der
Kommunikation untereinander sind Basis-Praktiken, um die eigene
Achtsamkeit zu schulen und somit auch einen feineren Sinn für den
eigenen Wirkungskreis zu entwickeln: beim Arbeiten, beim Umgang
mit Geld – beim Geben und beim Nehmen – und damit bei jeder
wirtschaftlichen Handlung.
Das Netzwerk ist als ein gemeinnütziger Verein aufgestellt. Wer
mag, kann ungezwungen und unverbindlich zu Terminen in
zahlreichen Städten im deutschsprachigen Raum kommen und sich ein
Bild machen.
Ich verstehe es als eine komplementäre Grasswurzel-Bewegung. In
der nächsten Folge stellte ich die buddhistische Wirtschaftslehre
vor. Bis dahin, bleiben Sie achtsam!
Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen
Akademie für Management
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