Nachhaltigkeitsmanagement I Rollenverständnis Nachhaltigkeitsmanagement, Folge 14

Nachhaltigkeitsmanagement I Rollenverständnis Nachhaltigkeitsmanagement, Folge 14

4 Minuten
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Der Podcast für aktive und zukünftige Manager und Managerinnen

Beschreibung

vor 1 Jahr

Beschränkt sich das Nachhaltigkeitsmanagement in seiner Rolle als
„Stake- holder-Versteher“ darauf, willfährige Reaktionen auf
identifizierte Ansprüche zu zeigen, kommt es heute zu diesem und
morgen zu jenem Zugeständnis, ohne eine klare Linie und echte
Absichten erkennen zu lassen. Bestenfalls wird das
Nachhaltigkeitsmanagement als wohlmeinender Moderator
ermöglichter Diskurse im Hin und Her der erhobenen Forderungen
wahrgenommen. Viel wahrscheinlicher jedoch wird es zum
willenlosen Vasall der jeweils mächtigsten Koalitionen sowohl
innerhalb des Unternehmen als auch im Außen auf der Arena.


Um nicht in diese Falle zu geraten, ist das
Nachhaltigkeitsmanagement gefordert, losgelöst von den Ansichten
einzelner Stakeholder eine eigene Position zu finden, daraus
Gestaltungswillen abzuleiten und eine eigene Agenda umzusetzen.
Erst hieraus ergeben sich konstruktive Ansätze und Aktivitäten –
mit Stakeholdern oder gegen sie. Wird das Verfolgen einer
nachhaltigen Entwicklung sowohl vom Unternehmen als auch von
Stakeholdern bejaht, können Nachhaltigkeitsziele als Basis
geteilter Interessen dienen. Konflikte werden entschärft, wenn
beide Seiten erkennen, dass bestimmte Maßnahmen zu diesem
gemeinsamen Anliegen hinführen können.
Nachhaltigkeitsmanager:innen kommen dabei nicht umhin, auf die
spezifischen Stärken ihrer Organisation zu setzen: Diese liegen
generell weniger im politischen Diskurs oder im
zivilgesellschaftlichen Engagement als in einer effizienten
Wertschöpfung und effektiven Leistungen auf Märkten.


Welches Vorgehen sich eignet, ist nicht generell zu beantworten,
sondern muss aus dem spezifischen, zeitlichen und örtlichen
Zusammenhang nach eigenen Zielsetzungen beurteilt werden. Eine
ausgewogene Beurteilung der Handlungsoptionen fragt sowohl nach
ihrer praktischen Wirksamkeit als auch nach ihrer ethischen
Vertretbarkeit im Hinblick auf mögliche Handlungsfolgen.
Schließlich darf nicht übersehen werden, dass
interessenpolitischen Prozessen immer etwas Unkalkulierbares,
Unvorhersehbares anhaftet. Solange Stakeholder über Macht
verfügen, bleiben sie unberechenbar.


Und das sollten Sie diesmal nicht als Warnung verstehen, sondern
als Einladung, die Rolle des Nachhaltigkeitsmanagers als eine
anzunehmen, die mit unternehmerischer Souveränität und
eigenständiger wertschöpfender Wirkungskraft auszufüllen ist, die
sich gegenüber anderen Funktionen im Unternehmen keinesfalls
verstecken oder unbotmäßig anzupassen hat.


Mit diesem Appell verabschiede ich mich nun von Folge 14 und
freue mich mit Ihnen gemeinsam auf Folge 15!


 


Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen
Akademie für Management


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Nachhaltigkeitsmanagement

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