Nachhaltigkeitsmanagement I Unsere Beziehung zu Stakeholdern, Folge 12
3 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Was kann Nachhaltigkeitsmanagement tun, um die Beziehung zu
wichtigen und kritischen Stakeholdern im Dienste unserer
Unternehmensstrategie mitzugestalten? Durch vertragliche
Vereinbarungen können Maximalforderungen einzelner Stakeholder
beschränkt werden. So etwas wird zum Beispiel bei den
Verhandlungen über den zeitlich geregelten Ausstieg aus dem
Kohlebergbau oder in Tarifverhandlungen umgesetzt.
Sollen Forderungen jedoch abgewehrt werden, suchen wir
idealerweise Partner, die ebenfalls betroffen sind. Wenn zum
Beispiel eine Bürgerinitiative die Errichtung eines Windparks
verhindern will, kooperieren wir mit der Kommune, denn das
Scheitern der Investition gefährdet auch das kommunale
Steueraufkommen und die Ertragsaussichten lokaler Investoren. Um
Manipulationsresistenz zu signalisieren, lassen wir
Beeinflussungsversuche sichtbar ins Leere laufen, um zu
erreichen, dass für diese Stakeholder die Kosten
interessenpolitischer Einflussnahme steigen oder die
entsprechenden Erträge möglichst klein ausfallen.
Um bei Konflikten zu einer angemessenen und tragfähigen Lösung zu
kommen, können neutrale Dritte durch Mediation oder Moderation
vermitteln, so wie das beim Bahnprojekt Stuttgart 21 praktiziert
wurde.
Um die unternehmerische Handlungsfreiheit sicherzustellen, können
wir versuchen, ebenfalls interessenpolitischen Einfluss in
Allianzen auszuüben, etwa zur Verbesserung der
Marktrahmenbedingungen für nachhaltige Produkte und
Dienstleistungen oder zur Verstärkung staatlicher Anstrengungen
im Klimaschutz. Dies kann durch gezielte Medieninformation oder
Lobbyvertretung in Verbänden ausgeübt werden, um beispielsweise
neue Märkte für fair gehandeltes Gold, Elektromobilität oder
Wertstoffkreisläufe mit zusätzlichen Wertschöpfungspotenzialen zu
entwickeln.
Partizipation lässt die Kritik von Stakeholdern am
unternehmerischen Einsatz für Nachhaltigkeitsanliegen
nachweislich leiser werden. Deren Einbeziehung in den Dialog
verschafft dem Engagement für Nachhaltigkeit Anerkennung.
Im unternehmerischen Umgang mit Stakeholdern lassen sich 3
Prinzipien beschreiben. Welche das sind, erfahren Sie in der
nächsten Folge. Bis dahin!
Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen
Akademie für Management
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