Nachhaltigkeitsmanagement I Stakeholdermanagement, Folge 11
3 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Eines gleich vorweg: Der Begriff Stakeholdermanagement führt
leicht auf eine falsche Fährte: Stakeholder lassen sich nicht
managen, ihr Verhalten können wir nicht einseitig steuern,
sondern höchstens beeinflussen. Angemessener wäre die
Umschreibung Mitgestaltung der Stakeholder-Beziehungen. Aber!
Management – so auch Nachhaltigkeitsmanagement – bewegt sich
nun einmal innerhalb des tradierten Kosmos der Aufrechterhaltung
der Kontroll-Illusion. Daran wird auch diese Podcast-Folge nicht
rütteln.
Das Management interessenpolitischer Prozesse zielt auf eine
Auswahl kritischer Stakeholder, die ihre konfliktären Interessen
gegenüber dem Unternehmen aufgrund der von ihnen kontrollierten
Ressourcen sowohl machtvoll durchsetzen können als auch gut
organisiert sind. Sind entsprechende Stakeholder erkannt und
analysiert, stellt sich die Frage nach den Handlungsoptionen. Ein
vorausschauendes Vorgehen äußert sich darin, dass mögliche oder
latente Konflikte noch vor der Eskalation in möglichst beidseitig
vorteilhafte Arrangements einmünden. Doch eine solche Entwicklung
interessenpolitischer Prozesse stellt sich gewöhnlich nicht von
selbst ein, sondern nur durch ein durchdachtes Management von
Stakeholder-Beziehungen. Die Gestaltung solcher Beziehungen
basiert in der Regel auf Dialog und Kooperation. Ein
sequenzielles Eingehen auf ausgewählte Forderungen kritischer
Stakeholder kann eine gegenseitige Annäherung einläuten. Durch
die Einbeziehung zusätzlicher Lieferfirmen kann die Abhängigkeit
von den Ressourcen einzelner Anspruchsgruppen und damit deren
Einflusspotenzial verringert werden. Dazu zählt beispielsweise
der Aufbau alternativer Firmenstandorte. Einzelnen Stakeholdern
kann die Einbindung in die Entscheidungsfindung angeboten werden.
So können Umweltorganisationen die Sortimentsgestaltung etwa
durch Ausschlusskriterien beeinflussen und mittragen. Gelingt es
unserem Unternehmen mit wichtigen Stakeholdern gegenseitiges
Vertrauen aufzubauen, reduziert das nicht nur Transaktionskosten
in wirtschaftlichen Prozessen. Es bieten sich zusätzliche
Möglichkeiten für eine gemeinsame synergetische
Interessenverfolgung.
In der nächsten Folge lernen Sie weitere Aspekte und Prinzipien
des Stakeholdermanagements kennen. Auf Wiederhören!
Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen
Akademie für Management
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