Nachhaltigkeitsmanagement I Vernetzung der Stakeholder, Folge 9
3 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Der Einfluss der Stakeholder erhöht sich mit dem Grad ihrer
Vernetzung und Organisation. Werden sie durch unabhängige
Agierende vertreten, die mit einer Stimme sprechen und dabei
homogene Interessen vertreten, bestehen gute Aussichten auf einen
hohen Erfolg. Hierbei sind Machtpotenziale zu berücksichtigen,
die dynamisch aus dem konzertierten Zusammenspiel verschiedener
Akteursgruppen erwachsen können.
Während das Verhalten von Arbeitnehmervertretungen oder
Großaktionären sich aufgrund der konstanten, offensichtlichen
Ansprüche recht gut kalkulieren lässt, liegt ein besonderes
Machtpotenzial von zivilgesellschaftliche Gruppen (NGOs) in ihrer
Unberechenbarkeit. Das Management von Unternehmen kann schwerlich
voraussehen, welche Themen und Kampagnen Gruppen wie Foodwatch
oder Greenpeace demnächst auf die Agenda setzen und ob die Medien
diese als Skandalthemen aufgreifen und in ihrer Wirkung
potenzieren. Methoden der Szenario-Technik können dem Management
helfen. Wesentlicher für das Erkennen neuer Machtkonstellationen
und heikler Themen ist jedoch eine offene, unvoreingenommene
Kommunikation.
Besonders kritisch, da durchsetzungsstark sind Stakeholder, die
in die Leistungserstellung oder den Absatz des Unternehmens
eingreifen und dessen Wertschöpfung direkt beeinträchtigen
können. So verfügen Kapitalgeber- und Belegschaftsseite über
zentrale Ressourcen und können ihre Interessen deshalb
tendenziell leichter durchsetzen als andere.
Ein gezielter Umgang mit interessenpolitischen Aktivitäten im
Stakeholder- Netzwerk setzt ein systematisches Vorgehen voraus:
Über die Identifikation von Stakeholdern und deren Ansprüchen
haben wir schon gesprochen, auch die Bewertung und
Interpretation: Welche Anliegen und Interessen verfolgen die
Stakeholder mit ihren Forderungen, über welche Machtressourcen
verfügen sie, wie abhängig ist das Unternehmen von diesen
Ressourcen und wie abhängig sind die Stakeholder von Ressourcen
des Unternehmens? Über welchen Organisationsgrad verfügen die
Stakeholder und wie durchsetzungsfähig sind sie damit beim
Ausspielen ihrer Machtressourcen? Wie aussichtsreich ist es für
diese Stakeholder in Bezug auf Kosten und Nutzen, aktiv zu
werden?
Zum Umgang mit kritischen Stakeholdern dann in der nächsten
Folge. Ich freue mich drauf!
Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen
Akademie für Management
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