Jk Rolf (336): »Die Moritat der Jungfrau von Ratze«
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vor 1 Jahr
Jk Rolf aus dem Reych ob der Hamel (336) trägt seine Fechsung
»Die Moritat der Jungfrau von Ratze« vor.
Die Moritat der Jungfrau von Ratze
Ich kannte einst ein Tierchen, das Josefine hieß
Sie war zwar keine Biene, doch trotzdem zuckersüß.
Sie lebte hier in Hameln, in der Kanalisation.
Sie war eine vornehme Ratze, und deshalb hieß sie "von".
Von Ratze war eine Jungfrau, Musik die liebte Sie sehr,
Dann pfiff Sie durch die Zähne, Der Kopf ging hin und her.
Das hörte einst ein Männchen und war ganz hin und weg,
Es machte ihn ganz wuschig und sagt zu Ihr ganz keck.
Ach holde Maid, ich lieb dich, komm mit mir in mein Nest,
Und lass uns Liebe machen, die Hochzeit wird ein Fest.
Sie sagt: Wirst Du auch bleiben, bei mir ein Leben lang,
Die Ehe unterschreiben, sonst wird mir angst und bang.
Er hat es Ihr versprochen, hat Sie ins Nest gebracht,
Hat ihr das Herz gebrochen und sie dann ausgelacht.
Ist einfach fort gegangen, und wurde nicht ihr Gatte.
Da hat sie es begriffen, er war eine Wanderratte.
Sie konnte es nicht überwinden, der Herzschmerz war zu
groß.
Sie war für ihn ein Spielzeug, ein Schuft, das war er
bloß.
Hat ihr die Unschuld genommen, sie ganz bewusst verführt.
Vor Schmerz hat sie Gift genommen, ist jämmerlich krepiert.
Doch wie es ist im Leben, so eine schändliche Tat
Hat meistens dann auch Folgen, und die Vergeltung naht.
Denn einst ein Rattenfänger, pfiff in die Flöte rein,
Der Rattenmann ist ersoffen, und kehrte nie mehr heim.
So endet die Geschichte und diese Moritat,
Ich geb Euch, Ihr Schlaraffen, noch einen guten Rat:
Bleibt immer treu und redlich, auch wenn die Versuchung
lockt.
Denn sonst, wie ihr gehört habt, habt ihr bald ausgezockt.
Junker Rolf
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