Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Gudrun spricht in dieser Folge mit Anshuman Chauhan über sein
Masterstudium Computational Sciences in Engineering (CSE) an der
TU Braunschweig. CSE ist dort ein viersemestriger
Masterstudiengang, der etwa zur Hälfte in Englisch und zur
anderen Hälfte in Deutsch unterrichtet wird. Er ist an der
Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften
angesiedelt, kombiniert aber in der Ausbildung
Ingenieurwissenschaften, Mathematik und angewandte Informatik.
In gewisser Weise ist es eine konsequente Weiterentwicklung der
Idee der Technischen Universitäten deutscher Prägung, dass heute
solche interdisziplinären Studiengänge angeboten werden. So wie
das heutige KIT wurden sie ja häufig als Polytechnische Schulen
gegründet, in denen zunächst das was wir heute Maschinenbau
nennen mathematisiert wurde, um mit der Entwicklung der Technik
Schritt halten zu können. In zunehmenden Maße waren dann immer
mehr technische Fächer ohne eigene Forschung und auch ohne eine
Grundausbildung in Mathematik nicht mehr denkbar. Heute hält nun
endgülitg zunächst die Computersimulation aber zunehmend auch die
Benutzung von Algorithmischem Lernen und Big Data Einzug in die
Ingenieurwissenschaften. Diese Entwicklung wird mit
Spezialisierungen in der Mathematik, insbesondere in den
Studiengängen Technomathematik, in Spezialisierungen in den
Ingenieurwissenschaften, aber auch durch die Schaffung von
neuartigen Studiengängen begleitet, die im Namen wie in der
Ausbildung mindestens zwei, oft aber drei Standbeine haben:
Mathematik, Informatik und eine technische Anwendung.
Anshuman ist in Neu-Dehli aufgewachsen. Nach seiner
Bachelorarbeit zu Finite Element Methoden hatte er sich weltweit
nach Studiengängen umgeschaut, die mit Computersimulation zu tun
haben - am liebsten mit Aerodynamik für Autos. Deutschland war
für ihn dabei attraktiv, weil es renommierte Technische
Universitäten hat und die Kosten nicht exorbitant sind. Er
entschied sich für die TU in Braunschweig aufgrund eben dieses
Renomees der deutschen TU9.
Sie hat zur Zeit etwa 20.000 Studierende in fast 80 Studiengänge.
Seit 2018 gibt es einen Exzellenzcluster in Luftfahrt und
Metrologie und der DLR ist in der Nähe. Im Gespräch erläutert
Anshuman, dass er mit der Entscheidung für Braunschweig und für
diesen Studiengang sehr zufrieden ist. Er ist nun nach
erfolgreichem Abschluss und einiger Zeit in der Wirtschaft seit
2020 am KIT im Graduiertenkolleg SiMet, wo der Kontakt mit dem
Podcast zustande kam.
Braunschweig hat ein richtiges Stadtleben, das von den vielen
Studierenden dort mit geprägt ist. Anshuman ist dort in einem
Studentenwohnheim untergekommen und hatte sofort sozial
Anschluss.
In dem von ihm in Braunschweig belegten Masterprogramm CSE ist
jedes Semester aufgeteilt zwischen Ingenieurfächern, Mathematik
und Informatik. Zum Beispiel die Fächer Strömungsdynamik und
Thermodynamik zusammen mit partiellen Differentialgleichungen in
der Mathematik und Visualisierung im Informatikteil. Später sind
dann Vertiefungskurse in z.B. Maschinenbau, Elektrotechnik,
Bauingenieurwesen oder Informatik wählbar. Die Numerischen
Methoden in der Aerodynamik z.B. waren sehr praxisnah.
Er wollte seine Masterarbeit unbedingt in der Industrie
schreiben, um Erfahrung in einem Unternehmen zu sammeln. Er sah
aber sehr schnell, dass richtig Deutsch zu lernen dafür eine
notwendige Voraussetzung ist. Deshalb nahm er sich ein Semester
Zeit, um die Sprache noch besser zu üben und außerdem einige für
ihn sehr interessante Kurse zu belegen, zu denen er vorher keine
Zeit gehabt hatte. Überdies hat er auch noch spanisch belegt. Mit
der deutschen Bewerbung hat es schließlich mit einer Masterarbeit
in Stuttgart geklappt.
Der Wechsel von Braunschweig in Norddeutschland nach Stuttgart in
Süddeutschland war für ihn sehr spürbar - es ist einfach ein
anderer Schlag Menschen. In der Firma gibt es natürlich
vorgeschriebene Prozesse, in die man sich erst einarbeiten muss.
Sie bringen aber eine gewisse Robustheit in die Entwicklung. Als
Masterstudent hatte er trotzdem genug Freiheit und eine tolle
Betreuung.
In der Industrietätigkeit nach seinem Masterabschluss musste er
sich oft schnell in die Probleme einarbeiten und konnte nicht so
gründlich, sein wie er es aus der Studienzeit gewohnt war. Er
beschäftigte sich mit der Optimierung am Einlasskanal in einem
Motor mit Hilfe von Strömungsrechnung (CFD). D.h. er hatte sein
ursprüngliches Traumziel eigentlich erreicht. Trotzdem war es ihm
dann zu viel Routine und er wollte noch mehr über ein
Zukunftsthema für Autos lernen: konkret über Batterien. Das kann
er nun während der Promotion im Rahmen von SiMET tun. Hier ist er
wieder in einem Umfeld von anderen jungen Menschen, die sehr
unterschiedliche Masterabschlüsse erworben haben und Mathematik,
Computer und die Anwendungsthemen alle verstehen müssen.
Podcasts
F. Blendlin, G. Thaeter: Fernstudium Maschinenbau, Gespräch
im Modellansatz Podcast, Folge 233, Fakultät für Mathematik,
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2020.
S. Carelli, G. Thäter: Batteries, Gespräch im Modellansatz
Podcast, Folge 211, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut
für Technologie (KIT), 2019.
Y. Cai, S. Dhanrajani, G. Thäter: Mechanical Engineering,
Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 176, Fakultät für
Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2018.
Weitere Episoden
16 Minuten
vor 9 Monaten
1 Stunde 42 Minuten
vor 1 Jahr
50 Minuten
vor 2 Jahren
35 Minuten
vor 2 Jahren
41 Minuten
vor 2 Jahren
In Podcasts werben
Abonnenten
Neutraubing
Darmstadt
Groß Gusborn
Kommentare (0)