Wie fragil ist die Weltwirtschaft?

Wie fragil ist die Weltwirtschaft?

Wir leben in Zeiten vieler Schocks und großer Krisen. Im Podcast erklärt Moritz Schularick, welche ökonomischen Folgen das haben kann und wie die Politik reagieren sollte
1 Stunde 3 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten
Der russische Angriffskrieg hält an – und die Unterstützung des
Westens für die Ukraine bröckelt. Auch im Gazastreifen wird
gekämpft, seit die Terrorgruppe Hamas Israel am 7. Oktober
angegriffen hat – und ein Ende ist nicht in Sicht. Und dann ist da
noch die Klimakrise, die viele weitere geopolitische Konflikte mit
sich bringen könnte. Wie gefährlich können diese Schocks der
Weltwirtschaft werden, droht eine globale Rezession? Und welche
Folgen hätte das für uns und wie sollten wir uns vorbereiten? Um
diese Fragen geht es in der 56. Folge von „Ist das eine Blase?“,
dem Wirtschaftspodcast von ZEIT ONLINE und DIE ZEIT. Zu Gast ist
dieses Mal Moritz Schularick. Der renommierte Ökonom leitet seit
Juni 2023 das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW). Schularick
sagt: Die Weltwirtschaft habe eine "kräftige Erkältung" – und es
könnte schlimmer kommen, wenn infolge der Kriege und Krisen
beispielsweise der Ölpreis steigt oder das Rote Meer für
Containerschiffe infolge von Raketenangriffen unpassierbar würde.
Im Podcast warnt Schularick auch davor, dass die Unterstützung der
Ukraine bröckelt; schon jetzt sind neue finanzielle und
militärische Hilfen laut Zahlen des IfW auf den niedrigsten Stand
seit Beginn des russischen Angriffskriegs gefallen. Es sehe danach
aus, dass Putins Strategie, auf nachlassende Unterstützung zu
setzen, aufgehen könne, so Schularick. Das sei nicht nur "eine
absolute Katastrophe für uns in Europa", eine Niederlage der
Ukraine würde Deutschland "auch viel, viel mehr kosten" als das
Land jetzt bei seiner Verteidigung zu unterstützen. Doch die
Bundesregierung mache eine "extrem kurzsichtige Politik, die sich
leider einreiht in den geopolitischen, geo-ökonomischen Blindflug
der letzten zwei Jahre", kritisiert Schularick. Besonders schwere
ökonomische Folgen hätte es auch, wenn es tatsächlich zu einem
Krieg um Taiwan komme. Deutschland müsse sich auf einen solchen
"Supergau" vorbereiten müsse und seine Abhängigkeit von China
reduzieren, so Schularick. Zugleich wirbt der Ökonom dafür,
bestimmte wichtige Technologien nicht mehr nach China zu
exportieren nach dem Motto: "Stopp, das geht hier nicht mehr raus."
Außerdem ist Kolja Rudzio zu Gast, Wirtschaftsredakteur bei der
ZEIT, und erläutert, warum die Ökonomin Gita Gopinath vom
Internationalen Währungsfonds vor einer Blockbildung warnt. Wie
gefällt Ihnen diese Folge? Schreiben Sie uns an blase@zeit.de.
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